Seit dem ersten Nachweis des porcinen epidemischen Diarrhoevirus (PEDV) im Mai 2013 hat sich die Erkrankung in den USA rapide ausgebreitet. Zunächst wurde angenommen, dass kontaminiertes Futter einen Risikofaktor für den Ausbruch der Erkrankung darstellte. Diese Theorie konnte allerdings bislang nicht bestätigt werden. In dieser Studie können wir die Infektiosität von PEDV- kontaminiertem Futter beweisen, indem Proben von kommerziellen Schweinebetrieben in einem in-vivo-Experiment verwendet werden. Zum PEDV- Nachweis wurden in drei Betrieben mit klinischer PEDV-Symptomatik Proben mittels Farbroller aus Futtertrögen (leer oder fast leer) gewonnen. Diese wurden per PCR positiv auf PEDV- RNA getestet (Schwellenwertzyklus: 19,5-22,20). Um die Infektiosität nachzuweisen, wurde das Material gepoolt (Schwellenwertzyklus: 20,65) und einer Gruppe von PEDV-naiven Ferkeln verfüttert. Für die Positivkontrolle wurde eine weitere Gruppe mit artifiziell infiziertem Futter (Schwellenwertzyklus: 18,23) gefüttert. Die Negativgruppe erhielt PEDV- freies Futter. Klinische Symptome (Erbrechen und Diarrhoe) wurden in beiden Positivgruppen nach dem Verzehr von kontaminiertem Futter beobachtet, ebenso konnten mikroskopische Darmläsionen nachgewiesen werden. In der Negativ-Kontrollgruppe gab es keine Zeichen einer klinischen Infektion.
Eine Einschränkung der Studie besteht allerdings darin, dass sie nicht designed wurde, um die Häufigkeit von fütterungsassoziierten PEDV-Infektionen zu ermitteln. Die Studienergebnisse stammen von kleinen Versuchsgruppen und lassen sich nicht ohne Weiteres auf die Verhältnisse in kommerziellen Betrieben übertragen.
S. Dee, T. Clement, A. Schelkopf, J. Nerem, D. Knudsen, J. Christopher-Hennings and E. Nelson. An evaluation of contaminated complete feed as a vehicle for porcine epidemic diarrhea virus infection of naïve pigs following consumption via natural feeding behavior: proof of concept. BMC Veterinary Research 2014, 10:176