Für diese Metaanalyse wurden Daten aus 45 Studien mit Aufzucht- und Mastschweinen, die in 39 Manuskripten publiziert wurden, genutzt. Es sollte der Einfluss von Umweltbedingungen (Platzangebot, Gruppengröße, Bodenverhältnisse, Temperatur, Environmental-Enrichment Materialien), schweinespezifische Merkmalen (Eingangsgewicht je Studie, Geschlecht, Rasse/ genetische Faktoren), Eigenschaften der Fütterungseinrichtung (Wasserangebot, Fütterung, Fütterungsart, Schweine je Futterplatz, Schutz des Futterautomaten, Breifütterung) und Daten zum Futter (Nettoenergiegehalt, Rohproteingehalt) auf deren Interaktionen untereinander sowie deren Auswirkungen auf das Verhalten und die Leistung von Aufzucht- und Mastschweinen analysiert werden.
Der schädliche Einfluss von zu niedrigen Stalltemperaturen zeigte sich vor allem bei Schweinen, die rationiert gefüttert wurden (P < 0.05). Bei höherem Eingangsgewicht (zu Beginn der entsprechenden Studie) wurde eine reduzierte Fresszeit je Schwein bei geringer Fressplatzgröße ermittelt, bei zunehmender Fressplatzgröße wurden gegenteilige Daten ermittelt (P < 0.001). Die kürzere Aufenthaltsdauer an den Automaten wurde bei geringer Fressplatzgröße und steigendem Körpergewicht zunehmend wichtiger (P < 0.01), wobei mit zunehmendem Körpergewicht ein geringerer Anstieg der Futteraufnahme und durchschnittlicher täglicher Futteraufnahme auch bei erhöhten Fressplatzgrößen verzeichnet wurde. Das Modell sagte eine Verschlechterung der Futterverwertung bei zunehmender Gruppengröße (P < 0.05), größerem Platzangebot je Schwein (P < 0.01) und massiven Böden ohne Spalten (mit oder ohne Liegebereich) (P < 0.05) voraus. Verglichen mit anderen Fütterungssystemen waren bei Breifütterung die Futteraufnahmeintervalle häufiger, aber von kürzerer Dauer (P < 0.05), es wurde mehr Futter aufgenommen (P < 0.001) und die durchschnittliche tägliche Futteraufnahme war erhöht (P < 0.10). Schutzeinrichtungen an den Futterautomaten und individuelle Fütterung erhöhten, verglichen mit anderen Fütterungssystemen, die Futteraufnahmedauer (P < 0.001) bei weniger Besuchen am Automaten pro Tag (P < 0.01), die Futteraufnahmerate (P < 0.001), und die Futterverwertung (P < 0.01). Die Steigerung der Futterverwertung durch ein verbessertes Verhältnis von Futterautomaten zu Schweinen war abhängig vom Geschlecht der Schweine (P < 0.05), wobei eine schrittweise Verbesserung der Futterverwertung sowohl bei männlichen als auch weiblichen Tieren bei zunehmender Fressplatzgröße zu verzeichnen war. Der Einfluss des Rohproteingehaltes im Futter auf die Futterverwertung hing tendenziell von genetischen Faktoren ab (P < 0.10).
Insgesamt können diese Ergebnisse zu einem besseren Verständnis bezüglich des Einflusses der Aufzuchtbedingungen auf die Schweine und somit zur Verbesserung von Wohlbefinden und Leistung bei Aufzucht- und Mastschweinen beitragen. Auch die Fütterungsstrategien können auf dieser Basis optimiert werden.
X. Averós, L. Brossard, J. Y. Dourmad, K. H. de Greef, S. A. Edwards and M. C. Meunier-Salaün. Meta-analysis on the effects of the physical environment, animal traits, feeder and feed characteristics on the feeding behaviour and performance of growing-finishing pigs. animal. Vol. 6 (08). 2012, pp 1275-1289. http://dx.doi.org/10.1017/S1751731112000328