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Neue neonatale porzine Diarrhoe: Aspekte zur Ätiologie

Die gefundenen Ergebnisse deuten darauf hin, dass E. coli nicht für die NNPD verantwortlich ist, wie auch schon früher angenommen wurde.

13 Mai 2013
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Da E. coli ein wichtiger Erreger bei der neonatalen Diarrhoe ist, wurde überprüft, welche Rolle dieses Bakterium bei Ferkeln mit Diarrhoe in einem Betrieb spielt, der von einer neuen neonatalen porzinen Diarrhoe (NNPD) betroffen ist.

Der Bestand leidet seit einem Jahr an neonataler Diarrhoe mit ungeklärter Ursache. Dem Futter wurden keine Antibiotika zugesetzt, die Ferkel mit NNPD wurden aber einzeln behandelt. In dieser Studie wurden die Nachkommen von 31 Sauen untersucht, die in einer Abferkelgruppe innerhalb von drei Tagen abgeferkelt hatten. Am Tag der Geburt wurden von 23 Ferkeln, die klinisch NNPD zeigten, sowie von 11 scheinbar gesunden Tieren Kotproben gesammelt. Alle Proben wurden vor einer eventuellen Behandlung genommen. Die fäkale E. coli-Flora wurde bei jedem Schwein biochemisch bestimmt und die Artenvielfalt der Bakterienflora untersucht. Danach wurden die Ergebnisse der Schweine mit Diarrhoe mit jenen von den scheinbar gesunden Ferkeln verglichen.

Sowohl bei den gesunden als auch bei den Ferkeln mit NNPD herrschte eine große Vielfalt an fäkaler E. coli-Flora. Insgesamt wurden 8 verschiedene E. coli-Klone bei den 11 gesunden Ferkeln und 17 dominante Klone bei den 23 Ferkeln mit NNPD nachgewiesen. Einer dieser 17 Klone wurde als OX46 identifiziert, ein inoffizieller Serotyp von E. coli, der seit den 70er Jahren gelegentlich in Schweden diagnostiziert wurde. Die restlichen 16 Klone stimmten mit keinem Serotyp aus dem Ansatz überein. Bei 5 aus den 8 dominanten Klonen der gesunden Ferkel konnten auch keine bestimmten Serotypen identifiziert werden.

Die Artenvielfalt der Bakterienflora bei Schweinen mit E. coli-bedingter Diarrhoe müsste aufgrund des Einflusses des vorherrschenden Krankheitserregers gering sein, da dieser Stamm die Darmflora dominieren würde. Deshalb weisen die gefundenen Ergebnisse darauf hin, dass E. coli nicht für die NNPD verantwortlich ist, wie auch schon früher angenommen wurde.

Diese Schlussfolgerung wird durch das Fehlen eines gewöhnlichen dominanten Klones bei den 23 Ferkeln mit NNPD weiter verstärkt. Bei diesem Bestand musste trotz des anfänglichen Behandlungserfolgs der NNPD die Therapie mit Penicillin-G zu Trim-Sulfa geändert werden. Da diese beiden Substanzen unterschiedliche Wirksspektren haben, musste die Ursache der NNPD weiter aufgeklärt werden. Wir vermuten für das Krankheitsgeschehen eine virale Ätiologie. Es wurde ein Erreger erkannt und zurzeit laufen Untersuchungen, um einen Zusammenhang zwischen diesem und dem beschriebenen Krankheitsgeschehen herzustellen.

P. Wallgren, S.Mattsson, M. Merza. New neonatal porcine diarrhoea. II. aspects on etiology. IPVS, 2012.

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