Um die Wirksamkeit einer Notimpfung zur Reduzierung der Kontaktinfektion und der Pathologie durch das hochpathogene Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom-Virus (HPPRRSV) beurteilen zu können, wurden 20 Schweine gleichmäßig in vier Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen 1, 2 und 3 wurden in einer Einheit gehalten, während Gruppe 4 separat untergebracht wurde. Gruppe 1 wurde am Tag 0 mit dem HPPRRSV infiziert. Gruppe 2 und 4 erhielten keine Behandlung und dienten als Kontakt-infizierte bzw. als nicht-infizierte Kontrollen. Gruppe 3 wurde ein attenuierter Impfstoff 0 Tage nach der Inokulation verabreicht. Die Rektaltemperaturen, die klinischen Symptome, die pathologischen Läsionen und die Virämie der Ferkel wurden ermittelt und ausgewertet.
Die geimpften Schweine aus Gruppe 3 zeigten am 14. Tag nach der Inokulation eine geringere klinische Morbidität und Virämie, sowie weniger Temperaturschwankungen und Lungenläsionen im Vergleich zu den Kontakt-infizierten (Gruppe 2) und experimentell-infizierten Schweinen (Gruppe 1). Bei den Schweinen, die eine Notimpfung erhalten haben, wurden höhere Serumgehalte an IFN-γ beobachtet. Demnach ist IFN-γ eventuell an der Immunität gegen eine HPPRRSV-Infektion beteiligt.
Diese Befunde deuten darauf hin, dass eine Notimpfung eine HPPRRSV-Infektion durch Kontakt unter experimentellen Bedingungen wirksam abmildern könnte. Unsere Forschungsergebnisse liefern eine neue und nützliche Vorgehensweise bei der Kontrolle eines klinischen HPPRRSV-Ausbruchs.
Xiao Li, Li Qiu, Zengqi Yang, Ruiyi Dang, Xinglong Wang. Emergency vaccination alleviates highly pathogenic porcine reproductive and respiratory syndrome virus infection after contact exposure. BMC Veterinary Research 2013, 9:26.