Das Ziel der vorliegenden Studie war die Identifizierung von potentiellen Risikofaktoren für das Auftreten der enzootischen Pneumonie (EP) in Betrieben in schweinedichten Regionen. Hier sind die meisten Herden endemisch mit Mycoplasma hyopneumoniae infiziert.
Zwischen 2006 und 2010 nahmen insgesamt 100 Betriebe an einer Fall-Kontrollstudie teil. Die Daten wurden mittels persönlicher Befragung der Landwirte, klinischer Untersuchung der Schweine und der Umgebung sowie serologischer Untersuchung auf M. hyopneumoniae, Schweinegrippe und PRRSV gewonnen.
Insgesamt gab es 40 Versuchsherden (hoher Hustenindex, hohe Seroprävalenz) mit einem mittleren Hustenindex von 4,3 und einer Seroprävalenz von 86,6%. Es gab zwei Kontrollgruppen, die erste bestand aus 25 Herden (Hustenindex niedrig, Seroprävalenz niedrig) mit mittleren Werten von 0,7 und 11,2%; in der zweiten Kontrollgruppe (35 Herden) war der Hustenindex mit einem Wert von 0,9 niedrig, die Seroprävalenz mit 86,3% hoch.
Die Versuchsherden sowie die Herden der zweiten Kontrollgruppe hatten im Vergleich zur ersten Kontrollgruppe ein höheres Absetzalter. Jeglicher Kontakt zwischen Mastschweinen verschiedener Altersgruppen beim Umstallen erhöhte das Risiko für eine Auftreten von EP in einer Herde. Betriebe, die eigene Tiere während der Akklimatisationsphase zu den Jungsauen stallten, setzen mehr Ferkel/ Sau/ Jahr ab. Außerdem war die Warscheinlichkeit geringer, positiv auf M.hyopneumoniae getestet zu werden. Auch die Ausbildung von klinischen Symptomen einer enzootischen Pneumonie bei Mastschweinen war weniger warscheinlich.
Nathues H, Chang YM, Wieland B, Rechter G, Spergser J, Rosengarten R, Kreienbrock L, Grosse Beilage E; Herd-Level Risk Factors for the Seropositivity to Mycoplasma hyopneumoniae and the Occurrence of Enzootic Pneumonia among Fattening Pigs in Areas of Endemic Infection and High Pig Density; Transbound Emerg Dis. 2014 Aug;61(4):316-28. doi: 10.1111/tbed.12033.