In dieser Studie wurde das Verhältnis von Geburtsgewicht und Uniformität der Ferkel und die Ferkelmortalität bis zum Absetzen bei großen Würfen aus ökologischer Haltung untersucht. Des Weiteren wurde analysiert, welche Auswirkungen die Parität und eine Insulin-stimulierende Fütterung in der Zeit vor der Besamung auf Geburtsgewicht, Uniformität und Mortalität der Ferkel haben.
Ökologisch gehaltene Sauen (n = 137 Sauenzyklen) wurden entweder während der Laktation und in der Zeit vom Absetzen bis zur Besamung mit einer Kontrollration gefüttert (Kontrollgruppe), oder erhielten eine insulin-stimulierende Ration (Saccharose plus Laktose, beides 150g/Tag). Diese wurde entweder nur in der Zeit vom Absetzen bis zur Besamung (Gruppe 1) oder während der letzten zwei Wochen einer 41 ± 4-tägigen Säugezeit und in der Zeit vom Absetzen bis zur Besamung gegeben (Gruppe 2). Alle Ferkel (lebend und tot geborene) wurden innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt einzeln gewogen. Ein Versetzen von Ferkeln innerhalb der Gruppen war während der ersten 3 Tage nach der Geburt erlaubt.
Die Wurfgröße von Sauen mit einer Parität von 3 und 4 war im Vergleich zu älteren Sauen größer, wohingegen die zweitgebärenden Sauen eine mittlere Wurfgröße aufwiesen. Die Anzahl insgesamt geborener Ferkel betrug 17,0 (2. Parität), 18,8 (3.+4. Parität) und 16,3 (≥ 5. Parität); P < 0,01. Das mittlere Geburtsgewicht (1,26 ± 0,02 kg) war durch die Parität nicht beeinflusst, allerdings nahm die Streuung innerhalb der Geburtsgewichte und der Prozentsatz an Ferkeln < 800 g bei höherer Parität zu (Der Koeffizient der Streuung für die Geburtsgewichte betrug 21,3% bei zweitgebärenden Sauen, 23,2% und 24,8% bei Sauen mit einer Parität von 3+4 bzw. ≥ 5, P = 0,05; Der Prozentsatz an Ferkeln < 800 g belief sich auf 6,2%, 8,7% bzw. 13,6%, P=0,02). Außerdem stiegen die Ferkelverluste vor dem Absetzen mit höherer Wurfzahl an (20,9%, 24,2% und 33,3% für 2., 3.+4. bzw. ≥ 5. Parität; P = 0,01). Die Wurfkenndaten zur Geburt und die Ferkelverluste vor dem Absetzen waren durch eine Insulin-stimulierende Fütterung vor der nächsten Besamung nicht beeinflusst. Die Ferkelmortalität korrelierte stark mit der Anzahl ingesamt geborener Ferkel (β = 1,47%/Ferkel; P < 0,001), mit dem mittleren Geburtsgewicht der Ferkel ( (β = − 30,99%/kg; P < 0,001), mit dem Koeffizient der Streuung für die Geburtsgewichte (β = 1,08%/%; P < 0,001) und mit dem Prozentsatz an Ferkeln < 800 g (β = 0,58%/%; P < 0,01).
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das Geburtsgewicht der Ferkel und deren Uniformität die Ferkelverluste vor dem Absetzen bei ökologisch gehaltenen Sauen mit großen Würfen beeinflusst. Außerdem spielt die Parität der Sau bei der Uniformität und Mortalität der Ferkel eine Rolle, wohingegen eine Insulin-stimulierende Fütterung vor der Besamung keinen Einfluss hat.
G.M. Wientjes, N.M. Soede, C.M.C. van der Peet-Schwering, H. van den Brand, B. Kemp. Piglet uniformity and mortality in large organic litters: Effects of parity and pre-mating diet composition. Livestock Science. 2012. Vol. 144 (3): 218-229.