Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine komplexe, hochletale, anzeigepflichtige Krankheit des Schweines. Sie ist in Afrika südlich der Sahara und in einigen osteuropäischen Ländern weit verbreitet, sodass dort zurzeit ein erhöhtes Risiko zur Ausbreitung in die Nachbarländer besteht. Da kein Impfstoff gegen das ASP Virus (ASPV) verfügbar ist, basiert die Kontrolle auf einer schnellen und frühen Erkennung der Krankheit. Dieser Ansatz der Überwachung erfordert das Ziehen einer großen Anzahl an Blutproben, was zeitintensiv und teuer ist. Außerdem besteht dadurch ein zusätzliches Risiko, da ASPV in hohen Konzentrationen im Blut vorkommt.
Ziel dieser Studie war es, den möglichen Gebrauch von Speichelflüssigkeiten als Alternative für Serumproben zur ASP Diagnostik zu testen, um später den möglichen Einsatz in Überwachungs- und Kontrollprogrammen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden von acht mit attenuiertem ASPV experimentell infizierten Schweinen zu verschiedenen Zeitpunkten Speichelproben gewonnen und diese mit Hilfe von zwei validierten, serologischen Testverfahren, dem Enzyme-Linked-Immunosorbent Assay (ELISA) und dem Immunoperoxidase-Test (IPT), analysiert. Dabei wurden in den Speichelproben aller Tiere Antikörper gegen ASPV ab dem Zeitpunkt kurz nach der Infektion bis zum Ende des Experiments durch ELISA und IPT nachgewiesen.
Diese Ergebnisse bestätigen das Vorkommen von ASPV Antikörpern in den Speichelproben von Schweinen und somit die Möglichkeit eines auf Speichelflüssigkeit basierten Ansatzes in der ASP Diagnostik und möglicherweise in der ASP Überwachung.
Mur L., Gallardo C., Soler A., Zimmermman J., Pelayo V., Nieto R., Sanchez-Vizcaino JM. y Arias M.. Potential use of oral fluid samples for serological diagnosis of African swine fever . Veterinary Microbiology. In Press. ISSN: 0378-1135. DOI: 10.1016/j.vetmic.2012.12.034