Die Rate der Clostridium difficile-Infektionen bei Tieren variiert erheblich- sie ist stark abhängig von der Art der Studie und der betrachteten Population.Die angewandten Methoden zum Nachweis des Bakteriums aus Kotproben tragen eventuell zu einer Variation in der Prävalenz bei.
Diese Studie hatte daher zum Ziel, zwei verschiedene Methoden zum Nachweis von Clostridium difficile in Kotproben zu evaluieren und diese mit einer konventionellen Isolationsmethode ("Ethanolschock" der Kotproben mit nachfolgender Kultur auf auf festem Selektivmedium) zu vergleichen.Die Proben wurden von zwei Schweinepopulationen gewonnen, von denen eine unterschiedlich hohe Infektionsrate erwartet wurde. Die eine Gruppe wurde als "hohe Prävalenz" (<7 Tage alte Ferkel), die andere als "niedrige Prävalenz" (2-3 Monate alte Schweine) bezeichnet.
Die erste Alternativmethode erforderte eine Kultivierung auf 10 ( anstelle nur einer) Petrischalen mit festem Selektivnährmedium nach dem Ethanolschock. Die zweite Alternativmethode beinhaltet mit einer Anreicherung in Selektivnährbouillon vor dem Ethanolschock und der Kultivierung auf festem Selektivnährmedium einen zusätzlichen Schritt.
Beide Alternativmethoden führten zu höheren Koloniezahlen in beiden untersuchten Gruppen und weisen damit auf das Vorkommen einer beträchtlichen Anzahl (⩾22%) falsch negativer Ergebnisse in Proben, die mittels konventioneller Methode untersucht wurden, hin.
Die Ergebnisse unterstützen die These, dass die angewandte Methode zum Nachweis von Cl. difficile maßgeblichen Einfluss auf die Prävalenzdaten zu diesem Bakterium haben kann.
José L. Blanco, Sergio Álvarez-Pérez, Marta E. García. Is the prevalence of Clostridium difficile in animals underestimated? The Veterinary Journal. Available online 30 July 2013. http://dx.doi.org/10.1016/j.tvjl.2013.03.053