Im vorherigen Artikel haben wir in chronologischer Reihenfolge der Ereignisse die Bedeutung des Absetzens erörtert, dessen Ziel es sein soll, den Stress der Ferkel während dieses Prozesses zu reduzieren.
Wir haben die Ferkel bereits im Aufzuchtstall untergebracht, die empfohlene Besatzdichte von 0,3 m2/Ferkel berücksichtigt und die Ferkel gegebenenfalls nach Geschlecht und Größe getrennt.
Unser nächstes Ziel ist es, die Ferkel so schnell wie möglich an ihren neuen Standort zu gewöhnen und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlen und vor allem so bald wie möglich zu trinken und zu fressen beginnen, auch wenn dies auf kontrollierte Weise geschehen sollte, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Um diese Ziele zu erreichen, konzentrieren wir uns auf die folgenden drei Aspekte, wobei das Absetzgewicht der Ferkel von grundlegender Bedeutung ist:
1. Reinigung und Desinfektion: Vorbereitung und Kontrolle der Ställe
Bevor die Tiere in den Stall geführt werden:
- Er muss ordnungsgemäß und vorzugsweise mit heißem Wasser gewaschen und desinfiziert werden, trocken und frei von organischen Stoffen sein. Dies sollte die gesamte Ausstattung (Futterautomaten, Näpfe usw.), Güllegruben und Wasserversorgungsanlagen einschließen. Hier finden Sie zahlreiche Artikel zum Thema Reinigung der landwirtschaftlichen Betriebe.
- Es muss eine einwöchige Leerzeit geben.
- Wir müssen überprüfen, ob alle Futterautomaten und Tränken gut funktionieren.
- Der Stall sollte zum Einstallen der Ferkel auf 28 °C vorgeheizt sein, und die Wärmematten oder Wärmelampen sollten eingeschaltet sein und funktionieren.
- Die Lüftung muss überprüft werden und einwandfrei funktionieren.
- Es sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden, ob die Isolierung des Stalls ausreichend oder nicht mehr gegeben ist, und wir sollten entsprechende Entscheidungen treffen.
2. Stallkomfort
Wenn die Ferkel in den Aufzuchtstall kommen, sollten sie ähnliche Wärmebedingungen vorfinden wie im Abferkelstall, weshalb folgende Maßnahmen empfohlen werden:
- Stellen Sie die Temperatur der Wärmematten auf 28-30 °C ein oder stellen Sie diese Temperatur mit Lampen sicher, die in Ferkelhöhe angebracht sind, und senken Sie die Temperatur dann jede Woche um 1 °C.
- Beobachten Sie die Tiere, um sicherzugehen, dass die angestrebte Temperatur tatsächlich erreicht wird.
- Wir sollten nicht versuchen, die richtige Temperatur zu erreichen, indem wir die Belüftung einschränken. Wir sollten den Stall immer, wenn auch nur geringfügig, belüften, um eine Luftfeuchtigkeit von nicht mehr als 70 % und einen CO2 Wert von nicht mehr als 2.000-2.500 ppm aufrechtzuerhalten.
- Versuchen Sie, thermische Schwankungen zu minimieren.
Heutzutage gibt es Sonden, mit denen wir all diese Parameter in Echtzeit überwachen können.
3. Fütterung: Wasser und Futter
Ein weiterer wichtiger Punkt, um die Ferkel gut und schnell an ihren neuen Ort zu gewöhnen, ist, sie dazu zu bringen, so schnell wie möglich richtig zu trinken und zu fressen:
• Wasser: Dies ist immer noch ein Schwachpunkt in vielen unserer Betriebe, auch wenn dies zunehmend in geringerem Maße der Fall ist. Wenn es um den Wasserverbrauch geht, müssen wir uns mit zwei Variablen auseinandersetzen:
Wassermenge: Frisch abgesetzte Ferkel sollten zwischen 3 und 5 Litern Wasser trinken. Dabei ist Folgendes zu beachten:
- Verfügbare Durchflussmenge
- Höhe der Tränke
- Anzahl der Wasserstellen
Die Menge des verbrauchten Wassers hängt auch davon ab, wie sehr wir die Ferkel zum Trinken anregen können, und die Art der Tränke ist ein entscheidender Faktor. Heutzutage werden in den Betrieben Mehrpunkttränken mit einem Ventil für einen konstanten Wasserstand installiert, aber es gibt auch andere Tränketypen wie Hängetränken. Letztere regen die Ferkel dazu an, schnell zu trinken, weil sie mit ihnen spielen, wobei allerdings viel Wasser verschwendet wird.
Der Einsatz zusätzlicher Futterautomaten oder Näpfe, die nur Wasser enthalten, damit das Wasser für die Ferkel leicht zugänglich ist, kann ebenfalls empfohlen werden.
Wasserqualität: Aufbereitungssysteme, die eine angemessene und konstante physikalisch-chemische und mikrobiologische Wasserqualität gewährleisten, sind heutzutage und erst recht in den Ländern, in denen Zinkoxid verboten ist, eine absolut notwendige Maßnahme. Ich empfehle dabei Wasser mit einem pH-Wert von ca. 5.
• Futter: Jetzt, wo die Ferkel bereits im Aufzuchtstall sind, sollten sie zwar kontrolliert, aber so schnell wie möglich mit dem Fressen beginnen. Dabei empfehle ich Folgendes:
- Denken Sie daran, wie wichtig die Beifütterung im Abferkelstall ist, damit die Ferkel schnell an feste Nahrung gewöhnt werden.
- Fangen Sie im Aufzuchtstall mit demselben Futter an, das die Ferkel auch im Abferkelstall gefressen haben. Denken Sie daran, dass bei Schweinen der Geruchssinn das am stärksten entwickelte Sinnesorgan ist. Wenn Sie also dem Futter in den ersten zwei Tagen etwas Geschmacksstoffe oder kleine Mengen anderer Futtermittel hinzufügen, die den Ferkeln besonders gut schmecken, können Sie die Aufnahme fördern.
- Bieten Sie pro Tier ausreichend Platz an der Futterstelle:
- Futterautomaten für Trockenfutter: 5 cm/Ferkel
- Futterautomaten für Nass- und Trockenfutter: 2,5 cm/Ferkel
- Meiner Meinung nach ist es nicht notwendig, dass alle Ferkel in den ersten Tagen mit einem Futterautomaten gefüttert werden. Wir teilen die Ferkel normalerweise in drei Gruppen ein: große, mittelgroße und kleine Tiere. Dies bietet uns die folgenden Möglichkeiten:
- Große Ferkel bekommen keine zusätzlichen Futterautomaten.
- Mittlere und kleine Ferkel bekommen zusätzliche Futterautomaten.
- Aber damit der zusätzliche Futterautomat Sinn ergibt, muss er auch:
- sauber sein
- frisches Futter enthalten → mehrmals täglich eine kleine Menge
- gut platziert sein → Nutzen Sie die gesamte Fläche des Stalls.
- Es ist erwiesen, dass sichtbares und verfügbares Futter für die Ferkel immer attraktiver ist als das Futter, um das sie kämpfen müssen.
- Was nicht passieren darf, ist, dass die Ferkel im Aufzuchtstall ankommen und es kein Futter gibt oder sie nicht in der Lage sind, an das Futter aus dem Futterautomaten zu gelangen.
- Nicht zuletzt ist es wichtig, die Futterautomaten gut einzustellen, damit die Ferkel Zugang zum Futter haben, ohne etwas davon zu verschwenden. Bei großen Ferkeln muss man außerdem darauf achten, dass eine Fläche von mindestens 70 % des Ausgabebereichs des Futterautomaten leer ist, um einen übermäßigen Verbrauch in den ersten Stunden zu vermeiden.
Wenn wir die Ferkel früh absetzen müssen oder wenn wir sie im Alter von 24-26 Tagen absetzen und Gruppen von Ferkeln haben, die weniger als 4,5 kg wiegen, ist es gut, in den ersten Tagen nach dem Absetzen mit zusätzlichen Systemen für künstliche Milch und/oder Brei zu arbeiten. Das Management dieser Systeme kann kompliziert sein, daher werden wir dieses Thema in künftigen Artikeln behandeln.