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Bestimmung von Tag 0 bei Mycoplasma hyopneumoniae: Was ist das und wozu dient es?

Die Bestimmung von Tag 0 ist ein entscheidender Schritt bei der Bekämpfung von Krankheiten und den Programmen zu deren Eliminierung und sollte durch Fachleute für Schweinegesundheit und nach sorgfältigen Überlegungen erfolgen.

Tag 0 ist ein gebräuchlicher Begriff bei der Kontrolle und Eliminierung von Schweinekrankheiten. Allerdings gibt es keine Standarddefinition für den Tag 0 für alle Krankheiten oder Krankheitserreger. Im folgenden Artikel sollen eine Definition und Erläuterungen für die Anwendung dieses Konzepts am Beispiel von Mycoplasma hyopneumoniae (M. hyopneumoniae) gegeben werden.

Im Allgemeinen könnte man davon ausgehen, dass Tag 0 ein selbsterklärender Begriff ist, der keine weiteren Erläuterungen benötigt, aber offensichtlich ist er so einfach, dass er in verschiedenen Szenarien verwendet werden und daher verwirrend sein kann.

Tag 0 markiert den offiziellen Beginn einer Strategie zur Bekämpfung der Krankheit, die als regelmäßige Kontrollmaßnahme im Betrieb oder zur Eliminierung von Krankheiten angewandt wird. Ab diesem Tag beginnt die Uhr zu ticken und die gesamte Logistik in Bezug auf das Programm zur Bekämpfung richtet sich nach diesem Zeitplan aus und wird danach organisiert. Normalerweise markiert Tag 0 den Beginn der Schließung des Betriebs, was den wichtigsten Aspekt darstellt, der das Management des Sauenbetriebs während der Eliminierung betrifft. Die Schließung des Betriebs bedeutet, dass für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel mehrere Monate) keine Jungsauen mehr in den Betrieb aufgenommen werden dürfen, was zwangsläufig zur Alterung der Herde führen wird, einhergehend mit der geringen Flexibilität bei der Durchführung notwendiger Keulungen.

Die Schließung des Betriebs wird als eine Methode verstanden, die die Änderung des Krankheitsstatus in der Herde ermöglicht, indem die Aufnahme potenziell anfälliger Einzeltiere in eine Population, in der Krankheitserreger zirkulieren, gestoppt wird. Die Programme zur Schließung des Betriebs variieren je nach entsprechendem Erreger, da sie von den epidemiologischen Eigenschaften eines bestimmten Infektionserregers abhängen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Persistenz des Erregers in der Regel die Dauer der Schließung des Betriebs definiert. Im Idealfall bietet die Schließung des Betriebs genügend Zeit für die Herde, sich zu infizieren, die Krankheit ausbrechen zu lassen, sich von ihr zu erholen und die Verbreitung des Krankheitserregers zu beenden.

Am Beispiel der Eliminierung von M. hyopneumoniae bezieht sich der Tag 0 auf den Tag, an dem die Jungsauen (Abbildung 1) in einer Herde dem lebenden Krankheitserreger nachweislich ausgesetzt waren. Diese Behauptung enthält viele Punkte, die Spielraum für unterschiedliche oder fehlende Definitionen lassen, weshalb wir die folgenden Aspekte erörtern möchten::

  • Jungsauen: In endemisch infizierten Betrieben wird davon ausgegangen, dass Sauen, die bereits im Betrieb aufgenommen wurden, M. hyopneumoniae wahrscheinlich ausgesetzt waren und deshalb nicht zu den anfälligen Tieren zählen. Diese Annahme wird möglicherweise durch die Tatsache eingeschränkt, dass in natürlich infizierten Betrieben im Laufe der Zeit Teilpopulationen von negativen Sauen festgestellt werden können. Eine mögliche Erklärung für diese Situation ist die Tatsache, dass die Übertragung von M. hyopneumoniae eher langsam erfolgt und nicht alle Kontakte zwischen den Sauen zu Infektionen führen. Auch wenn die Maßnahmen am Tag 0 auf Jungsauen ausgerichtet sind, sollten daher zumindest bei der Entwicklung von Programmen zur Kontrolle und Eliminierung der Krankheit Sauen berücksichtigt werden, die im Betrieb bereits geferkelt haben.
  • Bestätigung der Exposition: Der Kontakt der Jungsauen mit M. hyopneumoniae kommt nicht unbedingt einer erfolgreichen Exposition gleich. Es wäre falsch, davon auszugehen, dass alle Arten der Exposition zu dem ursprünglichen Ziel führen werden, sicherzustellen, dass die Sauen mit M. hyopneumoniae in Kontakt gekommen sind und eine Immunreaktion gezeigt haben. Daher wird dringend empfohlen, die Exposition durch die entsprechende Diagnose schnell bestätigen zu lassen. Der Zeitpunkt und das Diagnoseprotokoll für die Bestätigung dieser Exposition variieren und beruhen vor allem auf der Grundlage der Diagnosemethoden und Kontrollverfahren, bei denen unter anderem der Übertragungsweg und die Infektionsdosis berücksichtigt werden.
  • Felderreger: Obwohl die Akklimatisierung von Jungsauen in Bezug auf M. hyopneumoniae weitgehend auf der Immunisierung der Jungsauen mit kommerziellen Impfstoffen beruht, ist es wichtig, daran zu denken, dass diese Produkte keine Jungsauen hervorbringen, die mit dem Bakterium infiziert wurden, da die Impfstoffe nur Bestandteile von Bakterien enthalten.

Infektionen von Jungsauen mit M. hyopneumoniae können im Betrieb auf unterschiedliche Weise erreicht werden (was nicht Thema dieses Artikels ist), die zweifellos einen erheblichen Einfluss auf die Übertragung und Dynamik der Krankheit hat. Andere Faktoren, wie z. B. die Virulenz von M. hyopneumoniae-Stämmen, können beispielsweise die Übertragung des Krankheitserregers im Betrieb beeinflussen und sollten daher bei der Bestimmung des Tages 0 und folglich des Tages, an dem der Zeitraum der Schließung des Betriebs endet, berücksichtigt werden.

Obgleich es, wie oben erläutert, schwierig sein kann, eine einzelne Definition für Tag 0 festzulegen, wird normalerweise davon ausgegangen, dass dieser Tag dem Moment entspricht, in dem die Mehrzahl der infektionsanfälligen Tiere des Betriebs in das Expositionsprogramm aufgenommen wurden. Die Bestimmung von Tag 0 ist ein entscheidender Schritt bei der Bekämpfung von Krankheiten und den Programmen zu deren Eliminierung und sollte durch Fachleute für Schweinegesundheit und nach sorgfältigen Überlegungen erfolgen.

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