Die Laderampe
Es besteht kein Zweifel daran, dass Transportfahrzeuge sowohl aufgrund des LKWs als auch aufgrund des Schuhwerks und der Kleidung des Fahrers ein hohes Risiko darstellen. Idealerweise sollte es entsprechend ihres Gesundheitsrisikos mindestens zwei verschiedene Ladebuchten geben: eine für das Verladen von Ferkeln und die andere für Ladungen zum Schlachthof.
Ruiz definiert, wie eine biosichere Ladebucht gestaltet sein sollte: Sie sollte sich möglichst weit weg vom Stalltor befinden und im oberen Bereich durch einen halben Zaun geteilt sein, der unter sich zwar Tiere, aber keine Menschen hindurchlässt (Abb. 1).
Die Konstruktion des Tors der Ladebucht ist ebenfalls entscheidend. Das untere Tor muss sich so öffnen, dass die Tiere hinausgeschoben werden, sie aber nicht wieder zurückkommen können. Am besten eignen sich nach Ruiz' Meinung vertikale Klapptore, die vom Lkw-Fahrer bedient werden.
Casanovas glaubt, dass ein doppeltes Tor unerlässlich ist: Das erste sollte sich in der Nähe des Betriebs befinden und das andere in ausreichendem Abstand dazu, um die Zahl an Tieren aufzunehmen, die auf die Hebebühne des LKWs passen (Abb. 2). Zwischen den beiden Toren sollte also ein Abstand von ca. 3 bis 3,5 Meter sein. Dieser Bereich zwischen den Toren ist ein Schmutzbereich.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es ein Gefälle zum Schmutzbereich hin geben sollte, damit der Schmutz diesen Bereich beim Waschen verlässt.
Ruiz fügt an, dass die Ladebuchten überdacht sein sollten, um die Arbeit bei Regen zu erleichtern, auch wenn dies nicht üblich ist. Casanovas geht noch einen Schritt weiter. Er plädiert dafür, einen Umkleideraum zu haben, damit die Fahrer die vom Betrieb bereitgestellte Kleidung anziehen können.
Materialeingang
In einen Betrieb gelangen große Mengen verschiedenster Materialien: Medikamentenboxen, Futtersäcke, Trockenpulver, Werkzeuge und Material für Wartungen und Reparaturen usw. Die Erfahrung zeigt, dass Reparaturmaterialien, die von einem Betrieb zum anderen transportiert werden, sehr risikobehaftet sind.
Wie kommen diese Materialien in den Betrieb? Viele Betriebe entscheiden sich zwar für den Einsatz von Desinfektionsspray, aber für Casanovas ist dies ein klares Beispiel für einen „falschen Freund“, der den Eindruck erweckt, etwas zu bewirken, obwohl all diese Desinfektionsmittel eine Wartezeit erfordern, die in Wirklichkeit gar nicht eingehalten wird.
Die beiden Autoren erklären, dass es wichtig ist, Dekontaminationsräume einzurichten, die über die entsprechenden Zugänge von den reinen und schmutzigen Bereichen aus erreichbar sind und in denen das Material mit Ozon, Aerosol-Desinfektionsmitteln oder UV-Lampen desinfiziert wird. Dabei sind drei Schritte erforderlich: erstens muss die Umgebung mit dem Desinfektionsmittel gesättigt werden, zweitens muss man es lange genug einwirken lassen und drittens muss man es wieder aus der Umgebung entfernen. Logischerweise funktioniert dies gut bei geplanten oder nicht dringend benötigten Materialeingängen.
Tabelle 1 zeigt die Eigenschaften der verschiedenen Systeme:
Ozon | Aerosol | Ultraviolettes Licht | |
---|---|---|---|
Anwendungszeit | Ja | Ja | Nein |
Einwirkzeit | Ja | Ja | Ja, kurz |
Belüftungszeit | Nein | Ja | Nein |
In vielen Fällen wird eine Zeitschaltuhr verwendet, um das System nachts zu aktivieren und das gesamte tagsüber eingebrachte Material zu desinfizieren.
Für kleine Mengen und dringend benötigtes Material, auf das man nicht warten kann, können UV-Kammern verwendet werden, die keine Wartezeit erfordern (Abb. 3). Das ultraviolette Licht muss auf dem Material direkt auftreffen, da es nicht auf lichtgeschützte Bereiche einwirkt. Deshalb muss das Material umgedreht werden, damit der Dekontaminationsprozess erneut stattfinden kann.
Die Annahme von Sperma findet immer häufiger an Fenstern statt, die sich nach außen öffnen und dem Lieferanten den Zugang zur Kühlbox an der Annahmestelle ermöglichen, ohne den Betrieb betreten zu müssen. Auch die Verwendung von Doppelverpackungen wird empfohlen, damit die Verpackung, die beim Transport in Kontakt mit möglichen Verschmutzungen gekommen ist, nicht in den Betrieb gelangt.
Kadaverentsorgung
In den letzten Jahren hat die Anzahl der verfügbaren kommerziellen Kadaverentsorgungssysteme zugenommen.
Casanovas ist überzeugt davon, dass die folgenden Systeme die drei sichersten sind: die Verbrennung (Abb. 4), welche die höchste Biosicherheit gewährleistet, Hydrolysebehälter und schließlich Container mit konventionellem Sammelsystem, die unter den genannten Optionen über die geringste Biosicherheit verfügen.
Hydrolysebehälter sind eine gute Alternative, weil sie die Anzahl der Fahrten stark reduzieren und der LKW immer sauber im Betrieb ankommt und einen sauberen Behälter abstellt, der nicht mit anderen Betrieben ausgetauscht wird, obwohl zu berücksichtigen ist, dass die Effizienz des Systems im Winter nicht die gleiche ist wie im Sommer.
Beim individuellen Einsammeln von Tierkörpern ist es wichtig, dass der Zugang zum Deponieren der Kadaver ein anderer ist als derjenige, den der LKW zur Abholung benutzt (Abb. 5). Außerdem ist es wichtig, diesen Bereich und insbesondere die Behälter zu waschen und zu desinfizieren.
Interne Biosicherheit
Ruiz weist darauf hin, dass es bei neuen Betrieben sehr wichtig ist, die Ställe so zu gestalten, dass das Personal vom Umkleideraum aus jeweils über einen separaten Zugang zu den Warteställen und zum Abferkelbereich verfügt, so dass das Personal, das in den Warteställen arbeitet, nicht den Abferkelbereich durchqueren muss.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die Abferkelpartien so weit wie möglich zu trennen. Ideal wäre es, unterschiedliche Gänge für die verschiedenen wöchentlichen Partien zu haben und, um das Rein-Raus-Verfahren durchführen zu können, über relativ kleine Ställe zu verfügen, so dass jede wöchentliche Partie auf 2 oder 3 Räume verteilt werden kann.
Casanovas hebt weitere Details hervor, die zu berücksichtigen sind:
- Für die Sauen muss ein Waschbereich vorhanden sein, bevor sie in den Abferkelstall kommen.
- Handwaschbecken sollten über die verschiedenen Bereiche des Betriebs verteilt sein. „Häufiges Händewaschen ist eine der Grundlagen der internen Biosicherheit, aber die Waschbecken müssen für das Personal auch zugänglich sein, damit die Handhygiene richtig ausgeführt werden kann.“
- Abschließend erklärt Casanovas, wie wichtig die Kontrolle und Überwachung der Reinigung und Desinfektion ist (Abb. 6). In diesem Zusammenhang werden Reinigungsroboter aufgrund der Vereinfachung und vor allem aufgrund der Regelmäßigkeit des Reinigungsprozesses zu einem wichtigen Ausrüstungselement in landwirtschaftlichen Betrieben.