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Ideale Biosicherheit für Schweinebetriebe (2/2)

Das Eindringen und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern sollte ein Ziel eines jeden Schweinebetriebs sein. Daher ist die angemessene Planung von Aspekten der Biosicherheit von entscheidender Bedeutung. In diesem Artikel setzen wir unser Gespräch mit den beiden Experten Lara Ruiz und José Casanovas zum Thema Biosicherheitsmaßnahmen fort.

Die Laderampe

Es besteht kein Zweifel daran, dass Transportfahrzeuge sowohl aufgrund des LKWs als auch aufgrund des Schuhwerks und der Kleidung des Fahrers ein hohes Risiko darstellen. Idealerweise sollte es entsprechend ihres Gesundheitsrisikos mindestens zwei verschiedene Ladebuchten geben: eine für das Verladen von Ferkeln und die andere für Ladungen zum Schlachthof.

Ruiz definiert, wie eine biosichere Ladebucht gestaltet sein sollte: Sie sollte sich möglichst weit weg vom Stalltor befinden und im oberen Bereich durch einen halben Zaun geteilt sein, der unter sich zwar Tiere, aber keine Menschen hindurchlässt (Abb. 1).

Abbildung 1: Ladebuchten mit Trennzaun, um nur die Tiere in den Schmutzbereich durchzulassen. Lara Ruiz hält das Offenlassen eines kleinen Spalts oder eines Fensters für ein interessantes Detail, da man nicht vergessen darf, dass Lieferscheine, Transportdokumente usw. mit dem Fahrer ausgetauscht werden müssen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Abbildung 1: Ladebuchten mit Trennzaun, um nur die Tiere in den Schmutzbereich durchzulassen. Lara Ruiz hält das Offenlassen eines kleinen Spalts oder eines Fensters für ein interessantes Detail, da man nicht vergessen darf, dass Lieferscheine, Transportdokumente usw. mit dem Fahrer ausgetauscht werden müssen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Die Konstruktion des Tors der Ladebucht ist ebenfalls entscheidend. Das untere Tor muss sich so öffnen, dass die Tiere hinausgeschoben werden, sie aber nicht wieder zurückkommen können. Am besten eignen sich nach Ruiz' Meinung vertikale Klapptore, die vom Lkw-Fahrer bedient werden.

Casanovas glaubt, dass ein doppeltes Tor unerlässlich ist: Das erste sollte sich in der Nähe des Betriebs befinden und das andere in ausreichendem Abstand dazu, um die Zahl an Tieren aufzunehmen, die auf die Hebebühne des LKWs passen (Abb. 2). Zwischen den beiden Toren sollte also ein Abstand von ca. 3 bis 3,5 Meter sein. Dieser Bereich zwischen den Toren ist ein Schmutzbereich.

Abbildung 2: Bereich zwischen den Toren, in dem alle Ferkel, die auf die LKW-Hebebühne passen, gleichzeitig untergebracht werden können. Dieser Bereich befindet sich hinter dem Biosicherheitszaun und ist daher ein schmutziger Bereich. Foto mit freundlicher Genehmigung von José Casanovas.

Abbildung 2: Bereich zwischen den Toren, in dem alle Ferkel, die auf die LKW-Hebebühne passen, gleichzeitig untergebracht werden können. Dieser Bereich befindet sich hinter dem Biosicherheitszaun und ist daher ein schmutziger Bereich. Foto mit freundlicher Genehmigung von José Casanovas.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es ein Gefälle zum Schmutzbereich hin geben sollte, damit der Schmutz diesen Bereich beim Waschen verlässt.

Ruiz fügt an, dass die Ladebuchten überdacht sein sollten, um die Arbeit bei Regen zu erleichtern, auch wenn dies nicht üblich ist. Casanovas geht noch einen Schritt weiter. Er plädiert dafür, einen Umkleideraum zu haben, damit die Fahrer die vom Betrieb bereitgestellte Kleidung anziehen können.

Materialeingang

In einen Betrieb gelangen große Mengen verschiedenster Materialien: Medikamentenboxen, Futtersäcke, Trockenpulver, Werkzeuge und Material für Wartungen und Reparaturen usw. Die Erfahrung zeigt, dass Reparaturmaterialien, die von einem Betrieb zum anderen transportiert werden, sehr risikobehaftet sind.

Wie kommen diese Materialien in den Betrieb? Viele Betriebe entscheiden sich zwar für den Einsatz von Desinfektionsspray, aber für Casanovas ist dies ein klares Beispiel für einen „falschen Freund“, der den Eindruck erweckt, etwas zu bewirken, obwohl all diese Desinfektionsmittel eine Wartezeit erfordern, die in Wirklichkeit gar nicht eingehalten wird.

Die beiden Autoren erklären, dass es wichtig ist, Dekontaminationsräume einzurichten, die über die entsprechenden Zugänge von den reinen und schmutzigen Bereichen aus erreichbar sind und in denen das Material mit Ozon, Aerosol-Desinfektionsmitteln oder UV-Lampen desinfiziert wird. Dabei sind drei Schritte erforderlich: erstens muss die Umgebung mit dem Desinfektionsmittel gesättigt werden, zweitens muss man es lange genug einwirken lassen und drittens muss man es wieder aus der Umgebung entfernen. Logischerweise funktioniert dies gut bei geplanten oder nicht dringend benötigten Materialeingängen.

Tabelle 1 zeigt die Eigenschaften der verschiedenen Systeme:

Ozon Aerosol Ultraviolettes Licht
Anwendungszeit Ja Ja Nein
Einwirkzeit Ja Ja Ja, kurz
Belüftungszeit Nein Ja Nein

In vielen Fällen wird eine Zeitschaltuhr verwendet, um das System nachts zu aktivieren und das gesamte tagsüber eingebrachte Material zu desinfizieren.

Für kleine Mengen und dringend benötigtes Material, auf das man nicht warten kann, können UV-Kammern verwendet werden, die keine Wartezeit erfordern (Abb. 3). Das ultraviolette Licht muss auf dem Material direkt auftreffen, da es nicht auf lichtgeschützte Bereiche einwirkt. Deshalb muss das Material umgedreht werden, damit der Dekontaminationsprozess erneut stattfinden kann.

Abbildung 3: UV-Raum für den Eingang von Kleinmaterialien. In diesem Fall befindet sich in diesem Raum auch der Kühlschrank zur Annahme der Samendosen von außen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Abbildung 3: UV-Raum für den Eingang von Kleinmaterialien. In diesem Fall befindet sich in diesem Raum auch der Kühlschrank zur Annahme der Samendosen von außen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Die Annahme von Sperma findet immer häufiger an Fenstern statt, die sich nach außen öffnen und dem Lieferanten den Zugang zur Kühlbox an der Annahmestelle ermöglichen, ohne den Betrieb betreten zu müssen. Auch die Verwendung von Doppelverpackungen wird empfohlen, damit die Verpackung, die beim Transport in Kontakt mit möglichen Verschmutzungen gekommen ist, nicht in den Betrieb gelangt.

Kadaverentsorgung

In den letzten Jahren hat die Anzahl der verfügbaren kommerziellen Kadaverentsorgungssysteme zugenommen.

Casanovas ist überzeugt davon, dass die folgenden Systeme die drei sichersten sind: die Verbrennung (Abb. 4), welche die höchste Biosicherheit gewährleistet, Hydrolysebehälter und schließlich Container mit konventionellem Sammelsystem, die unter den genannten Optionen über die geringste Biosicherheit verfügen.

Abbildung 4: Verbrennungsanlagen sind die biologisch sicherste Methode der Tierkörperbeseitigung, obwohl sie aufgrund ihrer Kosten derzeit nur für große Betriebe (Sauenbetriebe mit möglichst mehr als 2.500 Sauen) geeignet sind. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Abbildung 4: Verbrennungsanlagen sind die biologisch sicherste Methode der Tierkörperbeseitigung, obwohl sie aufgrund ihrer Kosten derzeit nur für große Betriebe (Sauenbetriebe mit möglichst mehr als 2.500 Sauen) geeignet sind. Foto mit freundlicher Genehmigung von Lara Ruiz.

Hydrolysebehälter sind eine gute Alternative, weil sie die Anzahl der Fahrten stark reduzieren und der LKW immer sauber im Betrieb ankommt und einen sauberen Behälter abstellt, der nicht mit anderen Betrieben ausgetauscht wird, obwohl zu berücksichtigen ist, dass die Effizienz des Systems im Winter nicht die gleiche ist wie im Sommer.

Beim individuellen Einsammeln von Tierkörpern ist es wichtig, dass der Zugang zum Deponieren der Kadaver ein anderer ist als derjenige, den der LKW zur Abholung benutzt (Abb. 5). Außerdem ist es wichtig, diesen Bereich und insbesondere die Behälter zu waschen und zu desinfizieren.

Abbildung 5: Behälter zur Kadaverentsorgung mit jeweils verschiedenen Zugängen zum Deponieren der Kadaver und zu ihrer Abholung. Foto mit freundlicher Genehmigung von Joan Wennberg.

Abbildung 5: Behälter zur Kadaverentsorgung mit jeweils verschiedenen Zugängen zum Deponieren der Kadaver und zu ihrer Abholung. Foto mit freundlicher Genehmigung von Joan Wennberg.

Interne Biosicherheit

Ruiz weist darauf hin, dass es bei neuen Betrieben sehr wichtig ist, die Ställe so zu gestalten, dass das Personal vom Umkleideraum aus jeweils über einen separaten Zugang zu den Warteställen und zum Abferkelbereich verfügt, so dass das Personal, das in den Warteställen arbeitet, nicht den Abferkelbereich durchqueren muss.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die Abferkelpartien so weit wie möglich zu trennen. Ideal wäre es, unterschiedliche Gänge für die verschiedenen wöchentlichen Partien zu haben und, um das Rein-Raus-Verfahren durchführen zu können, über relativ kleine Ställe zu verfügen, so dass jede wöchentliche Partie auf 2 oder 3 Räume verteilt werden kann.

Casanovas hebt weitere Details hervor, die zu berücksichtigen sind:

  • Für die Sauen muss ein Waschbereich vorhanden sein, bevor sie in den Abferkelstall kommen.
  • Handwaschbecken sollten über die verschiedenen Bereiche des Betriebs verteilt sein. „Häufiges Händewaschen ist eine der Grundlagen der internen Biosicherheit, aber die Waschbecken müssen für das Personal auch zugänglich sein, damit die Handhygiene richtig ausgeführt werden kann.“
  • Abschließend erklärt Casanovas, wie wichtig die Kontrolle und Überwachung der Reinigung und Desinfektion ist (Abb. 6). In diesem Zusammenhang werden Reinigungsroboter aufgrund der Vereinfachung und vor allem aufgrund der Regelmäßigkeit des Reinigungsprozesses zu einem wichtigen Ausrüstungselement in landwirtschaftlichen Betrieben.
Abbildung 6: Kontaktobjektträger, die zur Überwachung der Hygiene nach dem Waschen und Desinfizieren in Abferkel-, Absetz- und Transporträumen verwendet werden. Foto mit freundlicher Genehmigung von José Casanovas.

Abbildung 6: Kontaktobjektträger, die zur Überwachung der Hygiene nach dem Waschen und Desinfizieren in Abferkel-, Absetz- und Transporträumen verwendet werden. Foto mit freundlicher Genehmigung von José Casanovas.

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