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Absetzen: Die Bedeutung des Absetzprozesses

Javier Lorente erläutert Schritt für Schritt, wie man den Stress der Ferkel beim Absetzen reduzieren kann.

Im ersten Artikel dieser Serie haben wir die Ziele besprochen, die im Abferkelstall erfüllt werden müssen, um das Absetzen erfolgreich zu gestalten. Von entscheidender Bedeutung sind die folgenden Punkte:

  • Die Ferkel erhalten ausreichend Kolostrum von ihrer Mutter.
  • Die Ferkel nehmen im Abferkelstall eine ausreichende Menge an Futter auf.
  • Die Ferkel haben ein Mindestgewicht von 6-6,5 kg und ein Alter von 26-28 Tagen, auf keinen Fall unter 24 Tagen.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier: Gutes Absetzen der Ferkel beginnt „vor dem Absetzen

Wenn diese wichtigen Punkte erfüllt sind, ist der Absetzprozess von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung des Risikos, das später Probleme auftreten werden.

Der Absetzprozess

Unser Ziel muss es sein, den physischen und thermischen Stress für die Ferkel zu reduzieren und ihnen so schnell wie möglich optimale Bedingungen für einen guten Start in die Aufzuchtphase zu bieten.

Foto 1: Abgesetzte Ferkel mehrere Tage lang im Abferkelstall zu lassen, reduziert den Stress des Absetzprozesses.

Foto 1: Abgesetzte Ferkel mehrere Tage lang im Abferkelstall zu lassen, reduziert den Stress des Absetzprozesses.

Heutzutage ist es erwiesen, dass wir die späteren Durchfallprobleme verringern, wenn wir die Ferkel nach dem Ausstallen der Sauen eine Woche lang im Abferkelstall belassen und sie nicht all dem anderen Stress aussetzen, der mit dem Absetzen verbunden ist. Dies ist in vielen unserer Betriebe zwar nicht praktikabel, aber es zeigt uns, dass wir das Risiko von Problemen verringern, wenn wir den Stress zu diesem Zeitpunkt reduzieren.

Was sind die Schlüsselfaktoren zur Reduzierung des Stresses für die Ferkel beim Absetzen?

1. Die Einrichtungen in den Herkunfts- und Zielbetrieben

  • Der Abferkelstall sollte über Einrichtungen verfügen, die es uns ermöglichen, die Gatter leicht zu öffnen und die Ferkel problemlos aus ihrer Bucht zu führen.
  • Es sollte geeignete, mit Gattern versehene Gänge geben, um das Absetzen und die anschließende Aufnahme im Zielbetrieb so schnell wie möglich und mit möglichst wenig Stress für die Ferkel durchführen zu können.
  • Das Absetzen der Ferkel erfolgt in der Regel in den frühen Morgenstunden und in vielen Fällen bei sehr kalten Außentemperaturen. Wenn Ferkel transportiert werden müssen, ist es wichtig, die Laderampen gut zu gestalten, um das Be- und Entladen zu erleichtern und zu verhindern, dass die Ferkel auskühlen.
Foto 2: Ferkel im Gang mit Gattern. Wenn die Verladung schon vorbereitet ist, verringert sich dadurch die Wartezeit und der Stress für die Ferkel.

Foto 2: Ferkel im Gang mit Gattern. Wenn die Verladung schon vorbereitet ist, verringert sich dadurch die Wartezeit und der Stress für die Ferkel.


Foto 3: Zum Verladen bereite Ferkel im Ladebereich

Foto 3: Zum Verladen bereite Ferkel im Ladebereich

2. Der Transport

  • Wenn Ferkel mit Fahrzeugen transportiert werden müssen, muss man darauf vorbereitet sein, kleine Ferkel zu transportieren:
    • Fenster, die sich ganz schließen lassen, um die Kälte abzuhalten.
    • Angemessener Bodenbelag, besonders auf den Rampen oder Hebebühnen, wo kleine Ferkel Probleme haben können.
    • Halten Sie immer Sägespäne oder etwas Ähnliches bereit, damit die Ferkel sich wohler fühlen.
  • Minimieren Sie die Transportzeit für Ferkel so weit wie möglich: Es ist wichtig, eine gute Planung für den Durchlauf der Tiere zu haben, die es uns ermöglicht, die Ferkel in nahe gelegene Betriebe zu verlegen.
Foto 4: Verladung der Ferkel auf den Lastwagen. Der Lkw ist vorbereitet und geschlossen, um zu verhindern, dass die Ferkel Kälte und Zugluft ausgesetzt sind.

Foto 4: Verladung der Ferkel auf den Lastwagen. Der Lkw ist vorbereitet und geschlossen, um zu verhindern, dass die Ferkel Kälte und Zugluft ausgesetzt sind.

3. Management und Personal, das für die jeweiligen Verlegungen zuständig ist

Um den Stress der Ferkel beim Absetzen zu verringern, ist ein gutes Ferkelmanagement entscheidend. Um dies zu erreichen, ist Folgendes zu beachten:

  • Verringern Sie die Dauer der Nahrungspause der Ferkel nach dem Ausstallen der Sau, um zu verhindern, dass die gefräßigsten Ferkel bei ihrer Ankunft zu viel fressen:
    • Es wird empfohlen, den Ferkeln bis zum Verladen genauso wie zuvor Beifutter in kleinen Mengen zu geben.
    • Die Ferkel müssen bis zum Zeitpunkt des Verladens jederzeit Wasser zur Verfügung haben.

Foto 5: Ferkel im Abferkelstall mit Futter und Wasser, um die Nahrungspause bis zum Absetzen zu verkürzen.

Foto 5: Ferkel im Abferkelstall mit Futter und Wasser, um die Nahrungspause bis zum Absetzen zu verkürzen.

  • Das Absetzen verursacht Stress, der die Immunität schwächt. Deshalb müssen wir jeden Vorgang (wie z. B. das Impfen) vermeiden, der zusätzlichen Stress oder Fieber verursachen könnte. Daher müssen wir:
    • die Impfprogramme überprüfen und sie gegebenenfalls anpassen.
    • den Einsatz von Behandlungen erwägen, z. B. von fiebersenkenden Mitteln, um diese Wirkung zu verringern.
  • Transportieren und/oder verladen Sie die Ferkel in den Lastwagen erforderlichenfalls „langsam aber sicher“. Dies erfordert gut geschultes und engagiertes Personal, das die Bedeutung dieses Prozesses versteht.

  • Passen Sie die Verlegungen und Transporte je nach Jahreszeit an die optimalen Tageszeiten an. Wir sind darauf eingestellt, das Absetzen zu sehr frühen Tageszeiten durchzuführen, um andere Variablen zu optimieren. Aber hat je irgendjemand darüber nachgedacht, ob es für ein 6 kg schweres Ferkel ideal ist, um 6, 7 oder 8 Uhr morgens verlegt zu werden, wenn die Temperaturen oft unter 0 °C liegen?
  • Sobald die Tiere im Zielbetrieb angekommen und ausgeladen sind, müssen sie so schnell wie möglich an ihren endgültigen Bestimmungsort gebracht werden:
    • Wenn es männliche und weibliche Tiere gibt, sollten sie voneinander getrennt werden.
    • Wenn es unterschiedlich große Tiere gibt, sollten sie nach Größe getrennt werden.
    • Lassen Sie eine angemessene Zahl von Ferkeln in jeder Bucht.
Foto 6: Frisch eingetroffene, noch nicht getrennte Ferkel. Zu hohe Bestandsgrößen führen bei den Tieren zu hoher Stressbelastung.

Foto 6: Frisch eingetroffene, noch nicht getrennte Ferkel. Zu hohe Bestandsgrößen führen bei den Tieren zu hoher Stressbelastung.

Foto 7: Die Ferkel wurden nun getrennt, es steht ihnen Futter zur Verfügung und sie sind angemessen untergebracht.

Foto 7: Die Ferkel wurden nun getrennt, es steht ihnen Futter zur Verfügung und sie sind angemessen untergebracht.

  • Welches Verfahren auch immer angewandt wird, es muss INNERHALB DER ERSTEN STUNDEN geschehen, sonst passiert Folgendes:
    • Es kann vorkommen, dass die Ferkel mehrmals miteinander kämpfen.
    • Die hohe Besatzdichte bedingt übermäßigen Stress.
    • Ein Großteil der Ferkel hat keinen Zugang zur Tränke.

Natürlich muss am Zielort alles für die Aufnahme der Tiere vorbereitet werden, aber darüber werden wir ausführlich in unserem nächsten Artikel sprechen.

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