Welche Menge und welche Konzentration sind bei Spermadosen zu empfehlen?
Vor dem Einsatz des Verfahrens in der Praxis wollten wir innerhalb des Forschungszeitraums wissen, wo der untere Grenzwert liegt, der noch eine zufriedenstellende Befruchtungsrate gewährleistet. Zu diesem Zweck besamten wir Sauenpartien mit 3 ml Dosen und einer Konzentration von 100 Millionen befruchtungsfähigen Spermatozoen, die in der postzervikalen Kanüle mit weiteren 15 ml Verdünnungsmittel aufgefüllt wurden, um sicherzustellen, dass die gesamte Dosis den Uterus erreicht. Außerdem wollten wir damit eine Mindestmenge gewährleisten, mit dem die Mechanismen des Uterus den Samen mobilisieren konnten. Unter diesen Bedingungen wurde die gleiche Fruchtbarkeit erzielt wie bei den Dosen mit einem Inhalt von 90 ml und 3 Milliarden befruchtungsfähigen Spermatozoen, die mit der traditionellen Technik besamt wurden, aber dennoch verringerte sich die Fruchtbarkeit um insgesamt 1,5 geborene Ferkel, was uns zeigte, dass wir die untere Grenze erreicht hatten.
Bei der Routinebesamung ist eine Dosis von 30-35 ml mehr als ausreichend, wobei die Menge auf 45 ml erhöht werden kann, um einen Sicherheitsspielraum zu schaffen. Diese zusätzliche Menge sollte nicht notwendig sein, wenn alle Schritte der Besamungstechnik (die in früheren Artikeln ausführlich beschrieben wurden) korrekt durchgeführt werden.
„Eine schlechte Besamung birgt das Risiko von Umrauschern oder einer kleinen Wurfgröße.“
Die Verwendung von Dosen von mehr als 60 ml mit der postzervikalen Technik kann dazu führen, dass bei einem Teil der Sauen ein aggressiverer uteriner Abwehrprozess zur Normalität wird (da eine große Menge direkt in die Gebärmutter eingeführt wird). Dies würde zu einer Verringerung der Anzahl der geborenen Ferkel führen, da dieser physiologische uterine Abwehrprozess, der darauf abzielt, mit dem Samen eindringende Krankheitserreger zu eliminieren, nicht nur Pilze und Bakterien abtötet, sondern auch Spermatozoen zerstört. Wenn dies auf breiter Basis geschieht, kann sich die Zahl der befruchteten Eizellen aufgrund eines Mangels an befruchtungsfähigen Spermien reduzieren. Der Prozentsatz der Sauen, die eine übermäßige Uterusabwehr aufweisen, ist stark abhängig vom individuellen und allgemeinen Immunstatus jedes einzelnen Betriebs.
Dies ist bei der traditionellen (zervikalen) Besamung eher unwahrscheinlich, da die komplette Dosis selten die Gebärmutter erreicht, weil ein Teil durch Rückfluss verloren gehen kann und ein anderer Teil im Gebärmutterhals verbleibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ideale Dosis 45 ml beträgt, da sie zu keiner übermäßigen Uterusabwehr führt und dem Landwirt Vertrauen gibt, denn sie ist mehr als genug, um die besten Reproduktionsergebnisse zu garantieren.
Was sind die entscheidenden Punkte bei der Spermalagerung?
Zunächst einmal sind die Bedingungen, unter denen das Sperma die Besamungsstationen verlässt, und der Temperaturverlauf während des Transports sehr wichtig. Vermeiden Sie, dass die Dosen die Besamungsstation bei hohen Temperaturen (über 24 °C) verlassen, und versuchen Sie dafür zu sorgen, dass beim Verlassen der Besamungsstation und während des gesamten Transports möglichst eine Gleichgewichtstemperatur von 16-17 °C eingehalten wird, indem Sie, falls erforderlich, den Kühlprozess bis zum Erreichen von 16-17 °C fortsetzen und thermische Schwankungen und Überhitzung auf jeden Fall vermeiden. Oft wird das Problem auf die Lagerung des Spermas im Betrieb zurückgeführt, obwohl das Problem in Wirklichkeit beim vorherigen Transport liegt.
Bei der Spermalagerung im Betrieb gibt es drei Faktoren zu beachten:
- Der Kühlschrank sollte nach Möglichkeit nicht zu klein sein und eine Temperatur zwischen 15 °C und 17 °C haben. Vermeiden Sie es, die Dosen in der Nähe des Heizelements und des Gefrierfachs oder der Rückwand zu platzieren, je nachdem, wo die Kälte erzeugt wird, da diese Bereiche viel stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, als für die Lagerung des Samens empfehlenswert wäre.
- Die Platzierung der Dosen ist wichtig. Vermeiden Sie es, sie in der Transporttasche zu belassen, da eine schlechte Platzierung der Dosis zu einer unerwünschten Sedimentation der Spermatozoen führen kann, wodurch der Kontakt mit dem Verdünnungsmittel verhindert wird, was wiederum zu einem Verlust der Lebensfähigkeit aufgrund mangelnder Ernährung der Spermatozoen führen und ihre Detoxifizierung verhindern kann. Es ist daher am besten, sie flach übereinander und, wenn es sich um Röhrchen handelt, in entgegengesetzter Richtung eines über das andere zu legen. Blisterpackungen in Ablagefächern sollten so platziert werden, dass sich das Sperma beim Absetzen auf einer großen Fläche verteilt und die meisten Spermatozoen Kontakt mit dem Verdünnungsmittel haben.
- Die Dosen sollten in regelmäßigen Abständen bewegt und vor der Besamung homogenisiert werden.
Einer der wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Besamung ist die Verwendung einer angemessenen Samenmenge und -dosis sowie die Gewährleistung einer optimalen Samenlagerung. Im folgenden Artikel werden einige wichtige Punkte in dieser Phase des Reproduktionszyklus der Sau besprochen, die wir immer wieder in Frage stellen, z. B. wann die Sau nach der Besamung bewegt und wie sie in der Brunstzeit gefüttert werden sollte.