PRRS ist eine Virusinfektion, die Schweine befällt. Sie ist weltweit verbreitet und hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen.
Wie der Name schon sagt, verursacht das Virus Fortpflanzungsprobleme und befällt das Atmungssystem. Die Krankheit wird durch ein Arterivirus verursacht.
Das Virus wird in zwei Typen unterteilt: den europäischen (Genotyp 1) und den nordamerikanischen (Genotyp 2).
Die folgende Zusammenfassung der verschiedenen Impfstoffeigenschaften bezieht sich auf Impfstoffe, die in der Europäischen Union zugelassen sind, wo Impfstoffe gegen Genotyp 1 und Genotyp 2 verfügbar sind. Impfstoffe gegen den Genotyp 2 sind jedoch nicht in allen Ländern zugelassen.
Typ |
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Die meisten Impfstoffe sind attenuierte Lebendimpfstoffe, es gibt auch aber kommerzielle Produkte mit inaktiviertem Virus. Attenuierte Lebendimpfstoffe gegen Genotyp 1 des PRRS-Virus sind in allen Ländern zugelassen, Lebendimpfstoffe gegen Genotyp 2 jedoch nur in einigen Ländern. Manche Länder lassen keinen Lebendimpfstoff gegen Genotyp 2 zu, wohl aber einen Totimpfstoff. In einigen Ländern gibt es einen Totimpfstoff, der beide Genotypen gleichzeitig abdeckt. |
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Zielarten für die Impfung |
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Totimpfstoffe sind nur für Sauen und Jungsauen zugelassen. Für Lebendimpfstoffe gibt es eine Vielzahl von Zulassungen. Es gibt solche mit einer allgemeinen Zulassung für Schweine, die sowohl bei Zuchtsauen als auch bei Ferkeln und Schweinen eingesetzt werden können. Andere Impfstoffe sind nur für Ferkel, Mastschweine oder nur für Zuchtsauen zugelassen. | |
Indikationen für den Einsatz |
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Die Indikationen für den Einsatz hängen davon ab, ob es sich um einen Lebend- oder einen Totimpfstoff handelt und ob er für Ferkel, Zuchtsauen oder für beide Tiergruppen bestimmt ist. Unabhängig davon, ob der Impfstoff für Zuchtsauen oder für Ferkel bestimmt ist, beziehen sich die Indikationen für den Einsatz von Lebendimpfstoffen im Allgemeinen auf die Verringerung der Virämie. Bei Zuchtsauen enthalten die Indikationen Formulierungen wie: „zur Verminderung von Reproduktionsstörungen, Inzidenz und Dauer der Virämie, transplazentarer Virusübertragung, der Viruslast im Gewebe und klinischen Symptome beim Nachwuchs im Zusammenhang mit einer Infektion mit PRRS-Virusstämmen“. Für Ferkel oder Mastschweine finden sich unter den spezifischen Indikationen beispielsweise folgende Formulierungen: „Bei Mastschweinen sind die Auswirkungen des Virus auf den Respirationstrakt von besonderer Bedeutung.“ „In Feldversuchen wurde bei geimpften Schweinen, insbesondere bei Ferkeln, die im Alter von 6 Wochen geimpft wurden eine signifikante Verbesserung der Aufzuchtergebnisse (geringere Morbidität durch PRRS-Infektionen, bessere Tageszunahmen und bessere Futterverwertung) bis zum Ende der Mastperiode beobachtet“ oder „zur Verminderung von Virämie und der nasalen Ausscheidung von Viren, verursacht durch die Infektion mit europäischen Stämmen des PRRS-Virus (Genotyp 1)“. Bei der Impfung von Ferkeln ist zu beachten, dass die Angaben zum Impfalter in den technischen Datenblättern nicht für alle Impfstoffe gleich sind, da einige kommerzielle Impfstoffe für die Anwendung ab dem ersten Lebenstag zugelassen sind, während andere für den Einsatz ab einem Alter von 17 Tagen oder 4 Wochen zugelassen sind. Die Indikationen für den Einsatz von Totimpfstoffen beschränken sich auf den Einsatz bei Zuchtsauen: „Verringerung der durch das PRRS-Virus (europäischer Stamm) verursachten Reproduktionsstörungen in einer kontaminierten Umgebung. Die Impfung verringert die Zahl der Frühgeburten und Totgeburten.“ |
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Beginn und Dauer der Immunität |
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Bei attenuierten Lebendimpfstoffen beginnt die Immunität bei Ferkeln oder Mastschweinen nach 2, 3 oder 4 Wochen und hält 24 bis 26 Wochen an. Bei Sauen tritt die Immunität nach 28-30 Tagen ein und hält 16-17 Wochen an. Bei Totimpfstoffen sind der Beginn und die Dauer der Immunität nicht angegeben. |
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Art der Verabreichung |
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PRRS-Impfstoffe sollten intramuskulär verabreicht werden, aber einige handelsübliche Produkte bieten auch die Möglichkeit der intradermalen Verabreichung. Ein Impfstoff ist sogar für die intranasale Verabreichung zugelassen. | |
Dosierung |
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Bei Lebendimpfstoffen werden die Ferkel mit einer Einzeldosis in dem in den Anwendungshinweisen genannten Alter geimpft, bei Zuchtsauen vor dem Einstallen der Jungsauen in den Betrieb, bei jeder Trächtigkeit oder alle 3-4 Monate. Bei Totimpfstoffen sind eine Grundimmunisierung und eine Auffrischungsimpfung erforderlich, die je nach Impfstoff bei der Erstimpfung und danach alle 3 oder 4 Monate bzw. nach 60-70 Tagen Trächtigkeit erfolgen. |
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Kombinierte Impfstoffe |
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Kombinationspräparate mit Wirkstoffen gegen andere mikrobielle Erreger sind nicht verfügbar, eine gleichzeitige Verabreichung mit anderen Impfstoffen ist jedoch möglich. Bei Ferkeln ist die gleichzeitige Verabreichung nach Mischung mit einem Impfstoff gegen Mycoplasma hyopneumoniae und PCV2 oder mit einer gleichzeitigen Impfung an unterschiedlichen Körperstellen gegen Mycoplasma hyopneumoniae, PCV2 oder mit einer Mischung aus PCV2 und Lawsonia intracellularis zulässig. Bei Zuchtsauen kann der Impfstoff mit einem Impfstoff gegen das Porzine Parvovirus oder gegen das Porzine Parvovirus und Erysipel gemischt werden. |
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Gegenanzeigen, besondere Vorsichtsmaßnahmen |
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Da der Impfstoff ein abgeschwächtes lebendes Virus enthält, das von den Tieren nach der Impfung ausgeschieden werden kann, und da das Virus rekombinieren kann, ist es sehr wichtig, die verschiedenen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in den technischen Datenblättern zu beachten. Diese beinhalten Warnhinweise für den Einsatz bei Ebern, die Sperma für negative Betriebe produzieren sollen, Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung des Impfvirus von geimpften Tieren auf ungeimpfte Tiere, die PRRS-frei bleiben sollen, und Warnhinweise zur Vermeidung der gleichzeitigen Impfung mit verschiedenen attenuierten Impfstoffen im selben Betrieb oder zur Einräumung einer Übergangsfrist beim Wechsel zwischen unterschiedlichen Lebendimpfstoffen. |
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