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Impfversagen bei der PCV-2-Bekämpfung

Der Hauptgrund für Impfversagen ist der Kauf und Einsatz von Generika minderer Qualität, allerdings gibt es noch zahlreiche andere Gründe, die in diesem Artikel aufgeführt werden.

Die Infektion mit dem porzinen Circovirus Typ 2 (PCV2) ist eine global verbreitete und in Schweinebeständen häufig vorkommende Infektionskrankheit. Die pathogene Wirkung auf die Lymphknoten und andere Gewebe ist bei einem hohem Virusgehalt im Blut und Gewebe am stärksten und führt zu den allseits bekannten klinischen Symptomen wie Kümmern und Pneumonien im Flatdeck und der weiteren Aufzucht. Es wird davon ausgegangen, dass an der Entstehung von Infektionen dieses Ausmaßes ursächlich Konifektionen (wie andere porzine Viren, PRRS oder das Parvovirus) beteiligt sind. Auch gelten bestimmte Rassen, wie zum Beispiel die Landrasse, als besonders empfänglich.

 

 

Die Sektion erkrankter Schweine zeigt vergrößte inguinale und mesenteriale Lymphknoten.

Abbildung 1: Die Sektion erkrankter Schweine zeigt vergrößte inguinale und mesenteriale Lymphknoten.

Die Entwicklung von wirksamen Impfstoffen führte zu einer massiven Reduktion des Auftretens von Pneumonien und Kümmerern. Wenn sie korrekt verabreicht wird , ist der Einsatz einer PCV-2 Impfung hochprofitabel für Schweinebetriebe und sollte von allen Landwirten der Impfliste hinzugefügt werden.

Kranke Aufzuchtschweine mit niedriger Wachstumsrate.

Abbildung 2: Kranke Aufzuchtschweine mit niedriger Wachstumsrate

Das Auftreten PCV2- assoziierter Krankheiten und der Nachweis hoher Virustiter bei Schweinen ist heutzutage normalerweise auf die nicht fachgerechte Verabreichung von Impfstoffen durch den Landwirt zurückzuführen. Derzeit stehen als eine wirksame Formen der Vakzine Subunit-Vakzine, bestehend aus einem Anteil des porzinen Circovirus in einem Vektor zur Injektion, und als eine weitere wirksame Form eine Vakzine, die aus dem ganzen inaktivierten Virus besteht, zur Verfügung.

Folgende Gründe können zu einer nicht fachgerechten Impfung der Schweine führen:

► Sparmaßnahmen des Landwirtes führen häufig zu Impfversagen. In vielen Ländern ist es als Impfstoffhersteller relativ einfach, einen Impfstoff auf den Markt zu bringen. Dies führt zu einem großen Angebot an billigen Impfstoffen, die alle mit Kampfpreisen um die Landwirte werben. Der Gehalt an immunogenen Komponenten und die generelle Wirksamkeit kann bei einigen dieser Impfstoffe mangelhaft sein. So führen diese Vakzinen mit gegebenenfalls geringen Konzentrationen an Virusmaterial zu einer schlechten Immunität bei den geimpften Schweinen.

Der erste Grund für Impfversagen ist somit der Kauf und der Gebrauch von generischen Impfstoffen schlechter Qualität und mit niedrigem Titer. Ein weiterer Grund kann sein, dass dem Landwirt zwar ein Markenimpfstoff zu einem scheinbar günstigen Preis verkauft wird, der aber bereits abgelaufen oder durch andere Einflusse instabil geworden ist.

► Auch der Erwerb eines Markenimpfstoffs von internationaler Qualität zu einem angemessenen Preis kann zu Impfversagen führen, wenn der Landwirt anschließend versucht, durch Verdünnung des Impfstoffes Geld einzusparen. So kann es vorkommen, dass kleine Ferkel eine geringere Dosis erhalten.Diese Praxis beinhaltet ganz offensichtlich das hohe Risiko, dass die erhaltende Impfdosis nicht zu voller Immunitätsausprägung führt. Ein ähnliches Szenario ist der nicht flächendeckende Einsatz von Impfungen bei den Ferkeln.

Das Gesamtrisiko für den Landwirt besteht darin, dass er doppelt verliert. Ein Teil der Kosten, die bei einer korrekten Impfstoffanwendung anfallen würden, fallen weiterhin an. Allerdings bilden die geimpften Tiere, die der Landwirt für geschützt hält, keine Immunität aus. Außerdem hat er weitere Kosten für die Behandlung erkrankter Tiere und durch deren Ausfall.

► Impfversagen kann auch dann auftreten, wenn zwar eine qualitativ hochwertige Vakzine gekauft wurde, die Aufrechterhaltung der Ausgangsqualität des Produktes aber vom Landwirt oder vom Lieferanten/Transporteur des Impfstoffes nicht gewährleistet wurde.

Ein internationales Standard-Qualitätslabel für Imfpstoffe sieht vor, dass ein Produkt in mehreren Ländern eine Lizenz erhalten haben muss. Dafür ist eine Prüfung des Produkts durch Dritte vorgeschrieben, zusätzlich zu den am Ort der Entwickung und Produktion durchgeführten Kontrollen. Weiterhin wird vorausgesetzt, dass der Impfstoff bei Tieren auf den unterschiedlichsten Betrieben wirksam ist und dass das Herstellungsverfahren gegenüber der Prüfung einer internationalen Regulierungsbehörde besteht.

► Alle Impfstoffe müssen fachgerecht gekühlt gelagert werden. Ansonsten kommt es zu Verlust der Wirksamkeit und Reduktion des Titers. Eine ausreichende Kühlung während der Lieferung an den Betrieb und nachdem der Impfstoff beim Betrieb angekommen ist, ist essentiell. Viele ländlichen Gebiete der Welt haben Probleme mit der Stromversorgung, was zum Ausfall von Kühleinrichtungen führt. Die dort gelagerten Impfstoffe erwärmen sich und können zum Zeitpunkt der Applikation schon wirkungslos sein. Weiterhin sollten Landwirte immer sauberes und gut gewartetes Impfbesteck benutzen, da es zu Impfversagen kommen kann, wenn lokale Infektionen und Entzündung durch unsauberes Impfbesteck provoziert werden.

Für alle Impfungen, die PCV2-Impfung eingeschlossen, gilt: Sie sind eine Vorbeugungsmaßnahme, keine Behandlung.Daher muß die Anwendung bei jungen Schweinen schon einige Wochen vor dem Kontakt mit dem Feldvirus erfolgen. Als günstiger Impfzeitpunkt gilt, wenn die Ferkel ein Alter von circa 3 Wochen erreicht haben. Wenn ein Landwirt Absetzer zukauft, kann es sein, dass die Ferkel zum Impfzeitpunkt vier Wochen oder älter sind. Dann sind die Ferkel älter als empfohlen. Es kann daher vorkommen, dass sie sich mit dem Feldvirus infizieren, bevor eine Immunität ausgebildet werden konnte.

Eine häufige Empfehlung für Zuchtschweine ist die Impfung zu dem Zeitpunkt, an dem sie für die Zuchtherde ausgewählt werden.

 

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