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Management der Tierkörperentsorgung durch Schweineproduzenten: Praktischer Überblick (Teil 1)

Vor- und Nachteile der am häufigsten verwendeten Systeme zur Tierkörperentsorgung: Vergraben, Kompostierung, Verbrennung und Verwertung. Auswirkungen auf die Umwelt und die Biosicherheit.

Wie in anderen Sektoren der Tierproduktion müssen auch Schweineproduzenten den Verlust von Tieren im Betrieb hinnehmen. Das Management der Entsorgung toter Tiere muss unter Aspekten des Umweltschutzes und der Biosicherheit sicher sein.

Die vier am häufigsten verwendeten Verfahren der Tierkörperentsorgung sind das Vergraben, die Kompostierung, die Verbrennung und die Verwertung. Die optimale Tierkörperentsorgung sollte auf mehreren Kriterien beruhen, wobei eine ganzheitliche Bewertung der Wirtschaftlichkeit, des Wertes und des Umfangs der Wertstoffrückgewinnung, der Biosicherheit und des Risikos der Krankheitsübertragung sowie der Umweltauswirkungen erfolgen sollte. Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der am häufigsten verwendeten Verfahren der Tierkörperentsorgung besprochen. Der Einsatz und die Verfügbarkeit der jeweiligen Verfahren hängen von der Region und den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes ab. Darüber hinaus könnte bei Bedarf (z. B. bei Epidemien) die Kombination von zwei oder mehr Verfahren sinnvoll sein.

Vergraben

Landwirtschaftliche Betriebe, welche die Tierkörper auf dem Hof entsorgen, vergraben sie häufig in Gräben. Im Prinzip wird ein schmaler und flacher Graben ausgehoben, in dem die toten Tiere entsorgt werden, wobei sich Schichten aus Tierkörpern und Erde abwechseln. Betriebsinhaber aus bestimmten Ländern können die Tierkörper auch in einer zugelassenen Deponie entsorgen. In Zeiten von Epidemien war das Vergraben eine der am häufigsten verwendeten Methoden zur Entsorgung von Tierkörpern. Während des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest im Jahr 2019 in China waren das Vergraben und die Entsorgung auf Deponien die bevorzugten Verfahren, da es keine anderen Infrastrukturen gab.

Das Vergraben vor Ort kann für kleine Betriebe geeignet sein, bei denen die Umweltauswirkungen minimal sind. In modernen, großen Schweinebetrieben wären die Umweltauswirkungen des Vergrabens auf dem Betriebsgelände jedoch höher und nicht tragfähig. Die Umweltauswirkungen der Entsorgung auf Deponien können durch den Bau von Deponien minimiert werden, in denen das Sickerwasser aufgefangen und behandelt wird.

Durch das Vergraben von Tierkörpern auf dem Hof verhindert man die Einfahrt externer Fahrzeuge und reduziert so die Zahl der risikoreichen Ereignisse. Dies wäre besonders bei Maßnahmen im Falle meldepflichtiger Tierseuchen von Vorteil, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden (z. B. bei Programmen zur Ausrottung und Keulung). Die Umweltkosten wären jedoch, insbesondere in Regionen mit hoher Schweinedichte, extrem hoch.

Die Kosten für das Vergraben vor Ort sind gering. Abgesehen von möglichen Entschädigungen fallen nur die Kosten für das Ausheben des Grabens an.

Abbildung 1: Benutzen Sie unterschiedliche Graben- oder Grubenmaße, um Tiere unterschiedlicher Größe unterzubringen und zu vergraben. Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittel und ländliche Entwicklung Ontario.

Abbildung 1: Benutzen Sie unterschiedliche Graben- oder Grubenmaße, um Tiere unterschiedlicher Größe unterzubringen und zu vergraben. Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittel und ländliche Entwicklung Ontario.

Kompostierung

Kompostierung ist der natürliche biologische Prozess der Zersetzung von organischem Material in Gegenwart von Sauerstoff. Die Zeit, die für den Abbau von Tierkörpern benötigt wird, hängt vom Alter und der Größe der Tiere ab. Kleine Ferkel können in 30 Tagen vollständig kompostiert werden, aber adulte Schweine (Sauen und Eber) benötigen dafür 3 Monate oder länger.

Die einfachste Art der Kompostierung ist der Einsatz belüfteter statischer Kompostierungssysteme. Der Erfolg dieser Technik hängt von der richtigen Platzierung der Tierkörper mit der richtigen Menge an Pflanzenmaterial ab. Nach der ersten Platzierung (erste Phase) ist ein sekundärer Zyklus der Wärmeerzeugung erforderlich, um die aerobe mikrobielle Aktivität zu reaktivieren. Kompost kann in der Regel gelagert werden, nachdem die sekundäre Erwärmungsphase abgeschlossen ist. Die Zersetzung kann durch Zerkleinern oder Öffnen der Tierkörper beschleunigt werden. Wenn die letztgenannten Optionen gewählt werden, sollten man allerdings andere Faktoren wie das Verletzungsrisiko für das Personal und die Belastung durch Krankheitserreger berücksichtigen. Die Mietenkompostierung und die Kompostierung in Rotteboxen sind weitere Kompostierungstechniken, die es ermöglichen, größere Mengen von Tierkörpern zu bewältigen.

Interessanterweise scheinen die Umweltauswirkungen der Kompostierung geringer zu sein als die des Vergrabens. Wenn die Kompostierung auf unverdichtetem Boden erfolgt, besteht ein Risiko darin, dass die oberen Bodenschichten kontaminiert werden.

Die Kompostierung scheint die meisten gängigen Schweinepathogene (z. B. PEDV, Pseudorabiesvirus, PRRSV) nach einigen Tagen zu inaktivieren, was bei der Verwendung von Kompost von Vorteil ist, um die Ausbreitung von Schweinekrankheiten zu verhindern. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die Rückhaltung und Inaktivierung fremder Krankheitserreger wie dem Virus der Afrikanischen oder der klassischen Schweinepest zu bewerten.

Die Kosten für die Maschinen stellen die größten Fixkosten dar und machen etwa 50 % der Gesamtkosten pro Tier aus. Daher können nur sehr große Betriebe die Kosten der Kompostierung übernehmen.

Abbildung 2: Betonkonstruktion für die Komposthaufen. Quelle: Umweltschutzbehörde Minnesota (MPCA).

Abbildung 2: Betonkonstruktion für die Komposthaufen. Quelle: Umweltschutzbehörde Minnesota (MPCA).

Verbrennung

Bei dieser Art der Tierkörperbeseitigung werden die Kadaver zu Asche verbrannt. Es wurden drei Arten von Verbrennungsmethoden beschrieben: die Verbrennung in einer festen Anlage, die Verbrennung mit Luftschleiertechnologie und die Verbrennung im Freien. Jedes Verfahren hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Kosten, was ihren Nutzen bei der Entsorgung toter Schweine einschränken kann.

Im Allgemeinen sind alle Verbrennungsmethoden sehr umweltbelastend und daher auf bestimmte Anlässe beschränkt. Die einzige Verbrennungsmethode, mit der die tägliche Mortalitätsrate im Betrieb zu bewältigen ist und mit der die Tierkörper verbrannt und die Umweltbelastungen reduziert werden können, ist die Errichtung einer fest installierten Verbrennungsanlage auf dem Betriebsgelände. Diese Verbrennungsanlage sollte den Umweltvorschriften des Landes oder der Region entsprechen und kann zusätzliche Umweltgenehmigungen erforderlich machen.

Im Hinblick auf die Biosicherheit vermeidet die Verbrennung der Tierkörper vor Ort den Transport toter Tiere und die mögliche Verbreitung von Krankheiten. Im Falle einer meldepflichtigen Tierseuche kann die fest installierte Verbrennungsanlage jedoch keine großen Mengen an Tierkörpern bewältigen.

Die Verbrennung von Tierkörpern ist bei weitem die teuerste aller Entsorgungsmethoden. Für die Kosten gibt es mehrere Gründe: Erforderlich ist die Errichtung einer Verbrennungsanlage, mit zusätzlichen Umweltgenehmigungen können zusätzliche Kosten verbunden sein, die Anlage muss gewartet werden, um die Umweltgesetze und regulatorischen Vorschriften einzuhalten, und schließlich erfordert sie die Verwendung eines fossilen (Diesel, Gas oder Propan) oder festen Brennstoffs (Holz oder Stroh).

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