Einleitung
Inaba et al. (1983) zählten zu den ersten Autoren, die den Nutzen der B-Mode-Sonographie bei der Trächtigkeitskontrolle von Sauen nachwiesen. In den folgenden Jahren wurden verschiedene Studien durchgeführt. In diesen Studien wurden immer wieder die Vorteile der Ultraschalluntersuchung gegenüber anderen Diagnosemethoden wie der Beobachtung des Umrauschens und den endokrinologischen Tests unter Beweis gestellt.
Neuere Arbeiten haben die Tauglichkeit der Ultraschallmethode auch für die Visualisierung der Eierstockstrukturen in der periovulatorischen Phase und für die Diagnose von Erkrankungen der Ovarien bestätigt.
Grundlagen, Materialien und Einsatz der Ultraschalluntersuchung
Es gibt verschiedene Arten von Ultraschallsonden auf dem Markt, die sich in Form, Einsatzhäufigkeit und Art der Nutzung unterscheiden: In der Veterinärmedizin kommen hauptsächlich Linearsonden und Sektorsonden zum Einsatz.
Die größte Vielseitigkeit zur Überwachung des Fortpflanzungstrakts der Sau bietet eine Frequenz von 5 MHz. In verschiedenen Arbeiten wurden zur Trächtigkeitsdiagnose und zur Untersuchung der Eierstöcke jedoch auch andere Frequenzen (3,5 MHz und 7,5 MHz) benutzt.
Klassische Trächtigkeitskontrolle vs. frühe Trächtigkeitskontrolle
Mit einer Sonde mit einer Frequenz von 5 MHz kann man die Trächtigkeit ab dem 20. bis 21. Tag feststellen, während man mit einem Ultraschallgerät mit einer 7,5-MHz-Sonde oder einem guten Ultraschallsystem mit elektronischer Sonde die Trächtigkeit bereits nach 18 Tagen erkennen kann.
Die frühe Trächtigkeitsdiagnose mit einer 7,5-MHz-Sonde hat den großen Vorteil, dass nicht trächtige Sauen identifiziert werden können und in Verbindung mit der Beurteilung des ovarialen Zustands die rechtzeitige Wiedereingliederung der Umrauscher in die Produktion möglich ist, wodurch die Häufung von Leertagen vermieden wird. Dies ermöglicht außerdem auch die individuelle Beurteilung des Urogenitaltrakts, um nach physisch-pathologischen Anomalien zu suchen, was die Entscheidung über die Behandlung oder eine eventuelle Keulung beschleunigt.
Kontrolle der Geschlechtsreife durch Ultraschalluntersuchung
Es hat sich gezeigt, dass die Ultraschalluntersuchung des Uterus und der Ovarien ein wirksames Instrument zur Diagnose des Stadiums der Geschlechtsreife von Jungsauen ist.
Das ausschließliche Vorkommen von kleinen Follikeln (2-5 mm Durchmesser) bei nicht vorhandenen Gelbkörpern ist ein typischer Befund bei präpubertären Jungsauen. Die Größe des Uterus kann auch nützlich sein, um den Grad der Geschlechtsreife des Fortpflanzungssystems zu bestimmen: Martinat Botté et al. (2003) waren die ersten, die die Größe des Uterus bewerteten, wobei sie den „Uterusbereich“ als den Bereich definierten, der alle sichtbaren Teile des Uterus auf dem Ultraschallbild umfasst.
Kauffold et al. (2004) berücksichtigten auch die Größe des Uterus, um den Grad der Geschlechtsreife zu beurteilen, indem sie die maximalen und minimalen Durchmesser der Querschnittsfläche des Uterus maßen.
Nach diesen Parametern gelten Jungsauen mit einer Uterusquerschnittsfläche ≤ 1 cm2 als präpubertär, Jungsauen mit einer Uterusquerschnittsfläche ≥1,2 cm2 hingegen als pubertär.
Bestimmung des ovariellen Zyklus per Ultraschall
Zu Beginn der Brunst und bis zu 24 Stunden vor der Ovulation weisen die Follikel einen Durchmesser von 7 bis 9 mm auf, wobei es große individuelle Unterschiede gibt (Soede et al., 1998).
Kurz vor der Ovulation ändern die kugelförmigen präovulatorischen Follikel ihre Form und werden eiförmig/polygonal. Der Ovulationsprozess kann mehrere Stunden dauern und präovulatorische Follikel können zusammen mit hämorrhagischen Körpern beobachtet werden. Letztere sind aufgrund ihrer Echogenität eindeutig zu erkennen. Die Ovulation gilt als abgeschlossen, wenn sequenzielle Ultraschalluntersuchungen das Verschwinden aller präovulatorischen Follikel oder eine deutliche Verringerung der Anzahl der zuvor beobachteten präovulatorischen Follikel zeigen.
Unfruchtbarkeit und pathologische Fälle
Die Diagnose einzelner oder mehrerer Ovarialzysten ist relativ einfach, auch wenn die vollständige Identifizierung der Zystenart anhand des Ultraschallbildes nicht immer sicher ist.
Was die Uterusstrukturen anbelangt, so ist das Vorhandensein von Flüssigkeit, die nicht auf eine Trächtigkeit, Sperma oder den Östrus zurückzuführen ist, als pathologisch zu betrachten. Sie deutet auf eine exsudative Entzündung des Uterus hin. Die Beobachtung des Exsudats mittels Ultraschall ist nur möglich, wenn die Entzündung akut ist.
Die chronische Endometritis, die häufigste Form der Entzündung bei der Sau, lässt sich dagegen nicht mit Sicherheit per Ultraschall diagnostizieren.
Schlussfolgerungen
In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von Ultraschalluntersuchungen in Schweinebetrieben stark durchgesetzt. Dennoch ist der Hauptzweck und die hauptsächliche Verwendung des Ultraschalls derzeit noch auf die Trächtigkeitskontrolle ab dem 21. Tag nach der künstlichen Besamung beschränkt.
Andererseits ist es mit einem hochpräzisen Ultraschallsystem möglich, den Zustand des Fortpflanzungssystems, insbesondere den Status der Ovarien und des Uterus, im Detail zu untersuchen und den Betriebstierärzten und Erzeugern eine wertvolle Unterstützung bei der Diagnose von Fortpflanzungsproblemen und der Verbesserung der Betriebsleistung zu bieten.