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Tränkwassermedikation: Wie sich ein niedriger Wasserverbrauch auf die Medikamentenwirkung auswirkt

Bei der Tränkwassermedikation sollte der zeitliche Abstand zwischen den Dosen so gewählt werden, dass die Plasmakonzentrationen zu keinem Zeitpunkt unter die minimale therapeutische Konzentration sinken oder die toxische Konzentration überschreiten.

Die Dosierung von Arzneimitteln muss sorgfältig berechnet werden, um die für den Eintritt der therapeutischen Wirkung erforderlichen Plasmakonzentrationen zu gewährleisten. Diese therapeutische oder wirksame Dosis liegt zwischen der minimalen therapeutischen Dosis und der maximalen therapeutischen Dosis. Bei der Tränkwassermedikation sollte der zeitliche Abstand zwischen den Dosen so gewählt werden, dass die Plasmakonzentrationen zu keinem Zeitpunkt unter die minimale therapeutische Konzentration sinken oder die toxische Konzentration überschreiten.

Abb. 1: Linke Grafik: Plasmakonzentrationen nach Verabreichung einer therapeutischen Dosis (blaue Linie), einer subtherapeutischen Dosis (schwarze Linie) und einer toxischen Dosis (orange Linie). Rechte Grafik: Verabreichung wiederholter Dosen eines Arzneimittels in einem zeitlichen Abstand, der verhindert, dass die Plasmakonzentrationen unter die minimale wirksame Konzentration (blaue Linie) absinken.
Abb. 1: Linke Grafik: Plasmakonzentrationen nach Verabreichung einer therapeutischen Dosis (blaue Linie), einer subtherapeutischen Dosis (schwarze Linie) und einer toxischen Dosis (orange Linie). Rechte Grafik: Verabreichung wiederholter Dosen eines Arzneimittels in einem zeitlichen Abstand, der verhindert, dass die Plasmakonzentrationen unter die minimale wirksame Konzentration (blaue Linie) absinken.

Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu führen können, dass die Plasmakonzentrationen unter der minimalen therapeutischen Konzentration liegen: Fehler bei der Berechnung der erforderlichen Dosis, Eigenschaften des Handelsprodukts (z.B. ein schlecht lösliches Produkt, das ausfällt), mangelnde Kenntnis des Medikationssystems usw. Der häufigste Grund ist jedoch, dass der geschätzte Wasserverbrauch, der zur Berechnung der erforderlichen Medikation herangezogen wird, nicht mit der Realität übereinstimmt. Dies ist die Hauptursache für subtherapeutische Dosierungen.

Abb. 2: Schätzungen des Wasserverbrauchs von Ferkeln in verschiedenen realen Betriebssituationen (zusammengestellt vom Autor).
Abb. 2: Schätzungen des Wasserverbrauchs von Ferkeln in verschiedenen realen Betriebssituationen (zusammengestellt vom Autor).
Die Gründe für einen geringen Wasserverbrauch können sehr unterschiedlich sein. Diejenigen, die auf die Installationen zurückzuführen sind, werden in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Ort Problem Folgen
Brunnen Verunreinigung durch Gülle ↓ Schmackhaftigkeit, abrupte ↓ von Verbrauch und Leistung
Bakterielle Kontamination Chronische ↓ der Leistung
Verunreinigung durch Algen Verstopfung, ↓ Durchflussmenge, ↓ Druck
Sedimente (Sand etc.) Verstopfung, ↓ Durchflussmenge, ↓ Druck
Erhöhte Salzkonzentration ↓ Schmackhaftigkeit und mögliche Vergiftung
Filter Sedimente in den Leitungen Verstopfung, ↓ Durchflussmenge, ↓ Druck
Keine Filter ↑↑ Verstopfung, ↓↓ H2O-Verfügbarkeit
Druckschwankungen Schwankungen der Durchflussmenge und Verfügbarkeit
Wassermangel ↓ Durchflussmenge und mögliche Salzvergiftung
Tank Nicht passender oder fehlender Tankdeckel Verschmutzung und Verstopfung, ↓ Verbrauch und Leistung
Schimmelpilzbefall Mögliche ↓ der Leistung
Antibiotika im Schwimmerventil Verstopfungen und Rückstände im Fleisch
Probleme mit dem Ventil/Schwimmerventil Verdünnung der Arzneimitteldosis
Verstopfung des Ventils/Schwimmerventils H2O-Mangel, ↓ Durchflussmenge und mögliche Salzvergiftung
Unzureichende Kapazität Schwierige Medikamentendosierung, Druckschwankungen
Unpassender Standort ↓ Durchflussmenge, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Unzureichende Höhe ↓ Druck, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Verteilung Niedriger Druck ↓ H2O-Verfügbarkeit bei maximalem Bedarf
Variabler Druck ↑↓ H2O-Verfügbarkeit je nach Bedarf
Reduzierter Rohrdurchmesser (Biofilm) ↓ Durchflussmenge, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Lange Rohre ↓ Druck, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Unzureichender Rohrdurchmesser ↓ Durchflussmenge, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Unzugängliches Gefälle ↓ H2O-Verfügbarkeit
Zu hohe Wassertemperatur ↓ H2O-Verbrauch
Frost ↓ H2O-Verfügbarkeit
Trinknippel Unzureichender Durchfluss (gering) ↓ Durchflussmenge, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Zu hoch ↑ Schwierigkeiten beim Trinken, ↓ H2O-Verfügbarkeit, ↑ Verluste
Zu niedrig ↑ Schwierigkeiten beim Trinken, ↓ H2O-Verfügbarkeit, ↑ Verluste
Falscher Winkel ↑ Schwierigkeiten beim Trinken, ↓ H2O-Verfügbarkeit, ↑ Verluste
Unzureichende Anzahl ↓ H2O-Verfügbarkeit (vor allem bei rangniedrigen Ferkeln)
Zu dicht beieinander ↓ H2O-Verfügbarkeit (vor allem bei rangniedrigen Ferkeln)
Zu nah an der Wand ↓ H2O-Verfügbarkeit (vor allem bei rangniedrigen Ferkeln)
Nicht altersgerecht ↑ Schwierigkeiten beim Trinken, ↓ H2O-Verfügbarkeit, ↑ Verluste
Verluste ↑ Medikamentenverluste und Schlamm
Unzureichende Wartung ↓ Durchflussmenge, ↓ H2O-Verfügbarkeit
Unterschiedliche Nippel am selben Rohr ↓ Durchflussmenge, Durchflussschwankungen, ↓ H2O-Verfügbarkeit

Das Auftreten von Krankheiten, Stress durch Kälte oder das Trinken von zu warmem Wasser kann den Wasserverbrauch ebenfalls verringern.

Eine höhere Wassertemperatur senkt den Verbrauch:

Abb. 3: Termografie: Wassertanks für die medikamentöse Behandlung von Mastschweinen. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2.
Abb. 3: Termografie: Wassertanks für die medikamentöse Behandlung von Mastschweinen. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2.
Abb. 4: Histogramm: Zeigt die prozentuale Häufigkeit der Temperatur des ausgewählten Bereichs „H“. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2.
Abb. 4: Histogramm: Zeigt die prozentuale Häufigkeit der Temperatur des ausgewählten Bereichs „H“. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2.
Abb. 5: Profil: Zeigt das Profil der in der Zeile „P“ ausgewählten Temperatur. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2
Abb. 5: Profil: Zeigt das Profil der in der Zeile „P“ ausgewählten Temperatur. Quelle: Marco i Collell S.L. mit der Wärmebildkamera testo 880-2

Einfluss der Durchflussmenge

Manchmal kann mangelnder Verbrauch die Folge einer zu geringen Durchflussmenge sein.

Tabelle 2: Durchflussmenge (l/min) in Abhängigkeit vom Rohrdurchmesser, mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 1,22 m/sec. (gemäß MWPS-Empfehlungen) und ohne nennenswete Reibung. Quelle: ungefähre Schätzungen des Autors

Rohrdurchmesser (innen)
Durchflussmenge
Zoll
mm
Liter/Minute
1/4
6
2
1/2
13
10
3/4
19
21
1
25
37
1 ¼
32
58

Eine Erhöhung des Durchflusses lässt sich leicht erreichen, indem man die Trinknippel durch andere mit einer höheren Durchflussmenge ersetzt. Eine weitere Lösung ist die Installation einer Druckerhöhungsanlage. Die Auswirkungen dieser Druckveränderung auf den Durchfluss ist einfach zu kalkulieren.

Wird der Druck beispielsweise um die Hälfte reduziert, von 280 kPa auf 140 kPa:

Wird dagegen der Druck verdoppelt, von 70 kPa auf 140 kPa:

Verbrauch

Die Kenntnis des tatsächlichen Wasserverbrauchs ist für eine korrekte Tränkwassermedikation unerlässlich. Es gibt Systeme, die eine automatische Überwachung ermöglichen. Eine andere Möglichkeit wäre, Wasserzähler zu installieren und den täglichen Verbrauch zu notieren.

Nachfolgend ein Beispiel für eine effiziente Überwachung des Wasserverbrauchs:

Abb. 6: Beispiel für eine effiziente Überwachung des Wasserverbrauchs. Quelle: Bird N. 2001 dicamUSA-Building Management Services, Fremont (NE).
Abb. 6: Beispiel für eine effiziente Überwachung des Wasserverbrauchs. Quelle: Bird N. 2001 dicamUSA-Building Management Services, Fremont (NE).

Bei einer Unterdosierung bleibt die erwartete therapeutische Wirkung aus, wir verschwenden Wasser, der Gesundheitszustand der Tiere und ihre Produktionsleistung verschlechtern sich, und was noch schlimmer ist, wir laufen Gefahr, dass wir Resistenzprobleme verursachen.

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FAQs

Was ist die Hauptursache für die subtherapeutische Dosierung der Tränkwassermedikation bei Schweinen?

Die falsche Schätzung des Wasserverbrauchs bei der Berechnung der erforderlichen Medikation ist die häufigste Ursache, aber es gibt auch andere Gründe, die dazu führen können, dass der Plasmaspiegel unter die minimale wirksame Konzentration absinkt.

Was ist die Hauptursache für die subtherapeutische Dosierung der Tränkwassermedikation bei Schweinen?

Das häufigste Problem besteht darin, dass der geschätzte Wasserverbrauch, der zur Berechnung der erforderlichen Medikation herangezogen wird, nicht mit dem tatsächlichen Verbrauch übereinstimmt. Es gibt aber auch andere Ursachen wie Fehler bei der Berechnung der erforderlichen Dosis, die inhärenten Eigenschaften des verwendeten Handelsprodukts, mangelnde Kenntnis des Medikationssystems usw.

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