Regelmäßige Umrauscher treten 18-24 Tage und 38-44 Tage nach der Deckung auf. Eine Sau rauscht regelmäßig um (unter Beibehaltung der normalen Dauer eines Brunstzyklus: 18-24 Tage oder deren Vielfaches), wenn die Befruchtung der Eizellen fehlgeschlagen ist oder wenn alle befruchteten Embryonen innerhalb der ersten Hälfte des Brunstzyklus (<10-12 Tage) verloren gingen.
Unter normalen Bedingungen sollten diese Umrauscher einen sehr geringen Prozentsatz der gedeckten Sauen von < 5 % ausmachen.
Ursachen im Zusammenhang mit der Samendosis :
1. Qualität der Samendosis: Sie hat Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und Gebärfreudigkeit. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Qualität der Samendosen, aber möglicherweise sind das Alter der Dosen oder die Faktoren, die deren Lagerung beeinflussen, wie die Qualität des Wassers, Spermaverdünner, Lagerungsbedingungen (Temperaturschwankungen) etc., am wichtigsten.
Tabelle 1: Einfluss verschiedener Aspekte der Samenqualität auf die Ergebnisse der künstlichen Besamung
Häufigkeit | Abferkelrate (%) | Lebend geborene Ferkel | |
---|---|---|---|
Alter der Samendosis | 14/51 | -18 | -1 |
Lagerung | 8/51 | -7 | -0,7 |
Wasserqualität | 8/51 | -7 | -0,6 |
Qualität des Spermaverdünners | 8/51 | -17 | -1,2 |
Suboptimale Verdünnung | 5/51 | -10 | -1 |
Morphologie | 5/51 | -11 | -1 |
Subfertile Eber | 3/51 | -51 | -5,8 |
Flowers, B. 1996. Successful AI programs. Proc. Swine. Reprod. Symp. Am. Soc. Therio, pp 15-25.
1.1. Alter der Samendosis
Das Alter der Samendosen beeinflusst die Spermienqualität insofern, als es ihre Lebensfähigkeit und Befruchtungskapazität verringert.
1.2. Lagerung
Eine schlechte Lagerung führt offensichtlich dazu, dass die Spermien schneller altern und damit die in der obigen Abbildung gezeigten Auswirkungen beschleunigen. Bei der Lagerung wirken sich Faktoren wie die Qualität des Wassers, der Spermaverdünner oder die verwendete Art des Kunststoffs aus.
Tabelle 2: Fruchtbarkeit je nach Lagerung bei Einsatz eines Spermaverdünners zur Kurzzeitkonservierung (BTS).
Stunden in Lagerung | Fruchtbarkeit (%) | Geburten Gesamt | Lebend geborene Ferkel |
---|---|---|---|
4-14 | 67,7a | 11,96a | 10,94a |
28-38 | 69,8a | 11,73b | 10,73b |
52-62 | 64,6b | 11,61b | 10,64b |
a,b Unterschiedliche Buchstaben in derselben Spalte weisen auf eine erhebliche Abweichung mit p<0,05 hin. Quelle: Hofmo, 1991
Bei der Verwendung eines Spermaverdünners zur Langzeitkonservierung kann man ab dem 6. Tag Unterschiede beobachten (s. Tab.).
Tabelle 3: Fruchtbarkeit und Wurfgröße für die Künstliche Besamung mit zwei verschiedenen Spermaverdünnern. J. Gadea. 2003
Tage | A | B | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | Fruchtbarkeit (%) | Geburten Gesamt | Anzahl | Fruchtbarkeit (%) | Geburten Gesamt | |
2-3 | 170 | 85,9 | 10,3 | 172 | 86,1 | 10,2 |
3-4 | 164 | 86,6 | 9,2 | 151 | 84,1 | 10,0 |
4-5 | 188 | 85,1 | 9,0* | 183 | 86,3 | 10,4* |
5-6 | 201 | 78,6* | 9,4 | 202 | 85,6* | 9,7 |
*p<0,01. Quelle: Kuster and Althouse (1999)
Verpackungssysteme für Samendosen werden in den meisten kommerziellen Besamungszentren automatisiert, wobei verschiedene Behälter verwendet werden. Mithilfe von Kunststoffbeuteln kann der verdünnte Samen schneller auf Lagertemperatur gebracht werden als in den Röhrchen. Aber auch die Art des verwendeten Kunststoffs spielt eine Rolle. Es ist erwiesen, dass Kunststoffe, die cyclisches Lacton oder Bisphenol-A-diglycidylether (BADGE) enthalten, die Fruchtbarkeit der Sau negativ beeinflussen, aber interessanterweise beeinflussen sie die Werte der Spermienmotilität nicht.
1.3. Suboptimale Verdünnung
Suboptimale Verdünnungen sind vielleicht eines der häufigsten Probleme. Bei Durchführung der postzervikalen Besamung und den geringeren Mengen, die dabei benutzt werden, sind die Spermienkonzentrationen von größter Bedeutung. Es wird empfohlen, Spermienkonzentrationen von mindestens 2,5 x 109/ 80 ml für herkömmliche Dosen oder 1,5 x 109/ 50-60 ml bei Dosen zur postzervikalen Besamung einzuhalten. Niedrigere Konzentrationen wirken sich vor allem negativ auf die Gebärfreudigkeit aus, aber wenn die Konzentration zu niedrig ist, wird dies auch Einflüsse auf die Fruchtbarkeit haben.
1.4. Morphologie
Zahlreiche Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Kontrollen auf ausreichende Beweglichkeit und Morphologie der Spermien und ihrer Befruchtungsfähigkeit gibt. Daher wäre es bei geringerer Qualität gut, die Konzentrationen zu erhöhen und die Lagerzeiten zu reduzieren.
1.5. 5. Subfertile Eber
Nicht alle Eber haben die gleiche Befruchtungskapazität. Genetische Unterschiede zwischen ihnen, ihr Alter, Faktoren wie Ernährung, Temperatur, Impfungen oder die Häufigkeit der Spermienentnahme sind einige der Faktoren, die das Befruchtungspotenzial ihres Samens beeinflussen können.
Tabelle 4: Auswirkungen des Alters des Ebers auf die Fruchtbarkeit der Samendosis
Alter der Gruppe | N1 | N2 | Abferkelrate (%) | Lebend geborene Ferkel (Durchschnitt ± SEM) |
---|---|---|---|---|
Junge Eber (7-10 Monate, n=5) | 11 | 55 | 65,00 (117/180)a | 11,62 ± 0,51a |
Adulte Eber (18-33 Monate, n=7) | 25 | 175 | 87,24 (1259/1443)b | 10,53 ± 0,25a |
Alte Eber (51-61 Monate, n=5) | 14 | 70 | 84,74 (372/439)b | 11,13 ± 0,23a |
GESAMT | 11-25 | 300 | 84,77 (1747/2062) | 10,87 ± 0,23 |
Die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben in jeder Spalte unterscheiden sich erheblich (p<0,001; x2 = 29,99 - 61,42). Die Wirkung des Ebers auf die Abferkelrate ist beträchtlich (p < 0,005). N1 und N2 bezeichnen die Anzahl der verwendeten Ejakulate pro Eber bzw. pro Gruppe. Tsakmakidis, I.A. et al. 2012.
2. Qualität des Besamungsvorgangs
Die Qualität des Besamungsvorgangs wirkt sich auch auf den Anteil der Umrauscher aus. Eine schlechte Brunsterkennung, die dann möglicherweise zu einem falschen Zeitpunkt der Besamung oder zu einer ungenügenden Zahl von Dosen führt, kann großen Einfluss auf die Ergebnisse haben.
Tabelle 5: Einfluss verschiedener Aspekte auf die Ergebnisse der künstlichen Besamung. Flowers, B. 1996
Häufigkeit | Abferkelrate (%) | Lebend geborene Ferkel | |
---|---|---|---|
Schlechte Brunsterkennung | 15/50 | -15 | -0,6 |
Geringe Zahl von Deckungen | 10/50 | -8 | -0,3 |
Falscher Zeitpunkt der künstlichen Besamung | 8/50 | -7 | -0,4 |
Schlechte künstliche Besamungstechnik | 5/50 | -8 | -0,5 |
3. Management nach der Besamung
Stress, in all seinen Formen, kann eine der Ursachen für das regelmäßige Umrauschen von Sauen sein. Es gibt zwei besonders kritische Zeitpunkte:
- Die ersten 30 Minuten nach der Besamung. Stress während dieser Zeit blockiert das Oxytocin, das für den Spermientransport verantwortlich ist, und kann die korrekte Befruchtung der Eizellen beeinflussen.
- Die ersten 10-12 Tage nach der Deckung (möglicherweise Hitzestress). Während dieser Zeit kann Stress das richtige Einnisten der Embryonen leicht beeinflussen, was dann zum Embryoverlust führt.
Tabelle 6: Einfluss des Managements nach der künstlichen Besamung. Flowers, B. 1996
Häufigkeit | Abferkelrate (%) | Lebend geborene Ferkel | |
---|---|---|---|
Mischen von Sauen | 8//19 | -7 | -1,8 |
Verlegung von Sauen | 7/19 | -10 | -1,2 |
s. die Ursachen für regelmäßiges Umrauschen in Zusammenhang mit der Sau
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