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Vorbereitung der Jungsauen: gesundheitliche Aspekte

Joan Aparicio und Lluís Ferrer berichten Joan Wennberg von ihren Erfahrungen mit der Vorbereitung von Ersatztieren.

Die meisten heutigen Betriebe haben Remontierungsraten von 45-50 %. In einem Betrieb mit einer korrekten Erhebungsstruktur machen die erstgebärenden Sauen 20-24 % der produktiven Tiere aus.

Ihr Fortpflanzungsverhalten hängt davon ab, wie diese zukünftigen Zuchttiere in den Betrieb eingeführt und eingewöhnt werden. Noch wichtiger ist allerdings, dass von diesen Verfahren auch die gesundheitliche Stabilität des gesamten Betriebes abhängen wird.

Die Fruchtbarkeit und Gebärfreudigkeit bei der ersten Paarung hängen nicht nur direkt davon ab, wie diese erste Paarung vorbereitet wurde, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf die Gebärfreudigkeit bei den späteren Reproduktionszyklen (Abb. 1).

Grafik 1: Entwicklung der Gebärfreudigkeit auf Grundlage der Gebärfreudigkeit beim ersten Abferkeln. Für jedes geborene Ferkel beim ersten Abferkeln gibt es 0,4 mehr geborene Ferkel pro Wurf.

 

Grafik 1: Entwicklung der Gebärfreudigkeit auf Grundlage der Gebärfreudigkeit beim ersten Abferkeln. Für jedes geborene Ferkel beim ersten Abferkeln gibt es 0,4 mehr geborene Ferkel pro Wurf.

 

Was in diesem Zeitraum getan wird, wird sich auch in hohem Maße auf den Anteil der Verluste der jungen Sauen auswirken, sei es aufgrund der Notwendigkeit der vorzeitigen Keulung oder aufgrund der Mortalität.

In zwei aufeinander folgenden Artikeln sprechen wir mit den beiden Experten Joan Aparicio und Lluís Ferrer über die Vorbereitung der Jungsauen für ihre erste Paarung.

Die Vorbereitung beinhaltet vor allem einen gesundheitlichen Aspekt, um zu vermeiden, dass die zukünftigen Zuchttiere zu einer Problemquelle für den Betrieb werden, und sie werden an das im Betrieb vorhandene Mikrobiom gewöhnt. Auf der anderen Seite gibt es die produktive Seite, bei welcher der Schwerpunkt darauf liegt, dass die Jungsauen die erste Paarung im besten Zustand erreichen, um eine gute Fruchtbarkeit und Gebärfreudigkeit zu haben.

Dieser Artikel konzentriert sich auf die gesundheitlichen Frage, während die produktiven Aspekte im nächsten Artikel behandelt werden.

Was ist Ihrer Meinung nach die notwendige Mindestzeit zur Akklimatisierung der Jungsauen?

Hr. Aparicio sagt, dass seine bevorzugte Option 12 Wochen zwischen Isolation und Akklimatisierung wären. Doch in vielen Betrieben gibt es nicht so viel Platz. Auf jeden Fall beträgt das Minimum 8 Wochen. „8 Wochen sind nicht verhandelbar.“ Ferrer stimmt dieser Mindestzeit zu.

Foto 1: Das Alter der Jungsauen bei der Ankunft bestimmt die Länge der verfügbaren Zeit für die gesundheitliche Akklimatisierung. Obwohl als Faustregel gilt, je länger desto besser, stellen unsere Experten fest, dass 8 Wochen die absolut erforderliche Mindestzeit ist.

Foto 1: Das Alter der Jungsauen bei der Ankunft bestimmt die Länge der verfügbaren Zeit für die gesundheitliche Akklimatisierung. Obwohl als Faustregel gilt, je länger desto besser, stellen unsere Experten fest, dass 8 Wochen die absolut erforderliche Mindestzeit ist.

Ferrer erklärt auch, dass zur Planung der Remontierung eines Betriebs zuerst drei grundlegende Fragen gestellt werden müssten:

  • Verfügbarer Platz zur Aufnahme der zukünftigen Zuchtsauen
  • Aufteilung dieses Platzes? Ein oder mehrere Ställe?
  • Größe des Betriebs

    Auf dieser Grundlage werden die Ersatztiere in Altersgruppen unterteilt. Er sagt: „In kleinen Betrieben lohnt sich die Aufnahme verschiedener Altersgruppen in der Regel nicht. Dennoch sollten bei größeren Betrieben vorzugsweise 2 Altersklassen (4-5 Monate alte Tiere) aufgenommen werden.“ Ferrer weist darauf hin, dass, „obwohl es aus gesundheitlicher Sicht interessant sein könnte, noch jüngere Tiere aufzunehmen, es einen Faktor gibt, der viele Besitzer davon abhält: Der Zuchtpreis wird unabhängig vom Alter der Jungsauen gezahlt, weshalb Verluste sehr teuer sind.“ Ich würde als maximales Aufnahmegewicht 100 kg schwere Tiere auf jeden Fall akzeptieren, da es sonst keine Zeit für ihre Eingewöhnung gibt, ohne dass die Jungsauen am Ende zu schwer wären.

    Aparicio erklärt, dass ein neuer Betrieb, in dem alle Gebäude neu gebaut werden könnten, eine ganz andere Situation darstellen würde. In diesem Fall würde er Betriebe mit interner Remontierung in Betracht ziehen, um die Aufnahme externer Tiere so weit wie möglich zu reduzieren. Nur zweimal im Jahr würde er einige reinrassige Tiere aufnehmen, um Jungsauen intern produzieren zu können.

Ziele der Isolierungs-/ Eingewöhnungsphase

Für Aparicio steht ganz klar fest, dass dieser Zeitraum von 8-12 Wochen aus gesundheitlicher Sicht zwei verschiedene Ziele verfolgt:

  • Der Hauptzweck des Isolationsprozesses besteht darin, die Gesundheit der ankommenden Tiere zu überprüfen. Er muss mindestens 4 Wochen dauern.
  • In der Phase der Akklimatisierung („Infektionsphase“) sollen die künftigen Zuchttiere an die im Betrieb vorkommenden Keime gewöhnt werden.

Für ihn erfordern diese beiden Funktionen unterschiedliche Gebäude. Der Quarantänestall muss ein Gebäude sein, das sich deutlich vom Rest des Betriebs unterscheidet (Foto 2), das über einen eigenständigen Zugang verfügt und in dem die Kleidung und Materialien ausschließlich in diesem Stall benutzt werden. Die Quarantäne ist ein Isolationsprozess, bei dem Tests bei der Ankunft und 2-3 Wochen danach durchgeführt werden, um zu bestätigen, dass der Gesundheitszustand der Tiere bei ihrer Ankunft im Betrieb den Erwartungen entspricht. Wenn dies nicht der Fall ist, ist das Ziel der Quarantäne, den Betrieb zu schützen und zu verhindern, dass unerwünschte Krankheiten in den Betrieb eingeschleppt werden.

Foto 2: Die Aufgabe des Quarantänestalls besteht darin, die Gesundheit des Betriebs zu schützen. Damit muss es möglich sein, die neu ankommenden Tiere zu „isolieren“, bis ihr Gesundheitszustand geprüft ist. Der Quarantänestall muss so weit wie möglich von den anderen Gebäuden des Betriebs entfernt sein und er muss unabhängig betrieben werden können.

Foto 2: Die Aufgabe des Quarantänestalls besteht darin, die Gesundheit des Betriebs zu schützen. Damit muss es möglich sein, die neu ankommenden Tiere zu „isolieren“, bis ihr Gesundheitszustand geprüft ist. Der Quarantänestall muss so weit wie möglich von den anderen Gebäuden des Betriebs entfernt sein und er muss unabhängig betrieben werden können.

Die Hauptaufgaben in dieser Phase sind Gesundheitschecks, klinische Beobachtungen und der Beginn des Impfprogramms.

Phasen der gesundheitlichen Akklimatisierung
Gebäude zur Isolierung Prüfung des Gesundheitsstatus Mindestens 4 Wochen
Gebäude zur Akklimatisierung Akklimatisierungs-/ Impfprozess Mindestens 4 Wochen

In der zweiten Phase, der Akklimatisierungs-/Infektionsphase wird das Impfprogramm fortgesetzt und die Tiere werden mit infektiösem Material vom Betrieb in Kontakt gebracht. Für Aparicio ist der wichtigste Punkt die Verfütterung einer Kontaktsuppe. Je nach Betrieb und den Krankheiten, an die die Tiere gewöhnt werden müssen, können andere Optionen wie der direkte Kontakt mit gekeulten Sauen oder auch mit Plazenta in Erwägung gezogen werden.

Beide Experten stimmen darüber überein, dass keine direkten Infektionen mit PRRS-Feldviren eingesetzt werden sollten.

Immunisierung

Die Immunisierung ist einer der Schlüsselfaktoren der gesundheitlichen Akklimatisierung. Es gibt nicht ein einziges Impfprotokoll, das für alle gilt, da dieses vom Gesundheitszustand jedes Betriebs abhängt.

Die beiden Experten sind sich jedoch einig, dass in den meisten spanischen Betrieben die Impfung gegen PRRS mit einem Lebendimpfstoff unerlässlich ist. In der Tat bestätigt Ferrer, dass diese Krankheit der wichtigste Faktor bei der Bestimmung der Länge des Akklimatisierungsprogramms ist.

Für ihn ist die Impfung gegen das Circovirus und Mycoplasma auch wichtig für eine gute Immunisierung der Jungsauen, unabhängig davon, ob sie in der Absetzphase bereits geimpft wurden oder nicht. Die anderen beiden Impfstoffe, die nie fehlen dürfen, sind Parvovirus und Erysipel. Alle anderen Impfstoffe hängen vom Gesundheitszustand jedes einzelnen Betriebs ab.

Ferrer stellt auch fest, dass nach seiner Erfahrung viele Betriebe den Fehler machen, in zu kurzer Zeit 3-4 aufeinanderfolgende Wochen lang wöchentlich ein „umfassendes Impfprogramm für Jungsauen“ mit einem oder mehreren verschiedenen Impfstoffen durchzuführen. Seiner Meinung nach sollte ein Zeitraum von 2 Wochen zwischen den verschiedenen Impfstoffen eingehalten werden, um eine gute Immunreaktion zu ermöglichen.

Im Wesentlichen sind die Isolierung und Prüfung der ankommenden Tiere und eine Impfung zur Infektion und Akklimatisierung die wesentlichen Bestandteile einer guten gesundheitlichen Akklimatisierung der Jungsauen.

Ohne sie wäre die produktive Akklimatisierung ein Misserfolg, auch wenn diese noch so gut durchgeführt wird, und es wäre unmöglich, die gesundheitliche Stabilität im Betrieb zu erreichen.

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