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Zufallsstichprobe zum Nachweis von Erregern des Porcinen Respiratorischen Krankheitskomplexes: Bronchoalveoläre Lavage oder Bronchialabstrich?

Viele Veterinärmediziner halten den Bronchialabstrich für eine weniger invasive und vor allem einfachere Sampling-Methode als die bronchoalveoläre Lavage.

Atemwegserkrankungen bei Schweinen haben mehrere Ursachen, an denen verschiedene Faktoren beteiligt sind: Infektionserreger, Ernährung und prädisponierende Faktoren des Betriebsmanagements wie z. B. Temperatur, Belüftung, Besatzdichte, Anlagebedingungen etc.

Die wichtigsten Infektionserreger, die beim Porcinen Respiratorischen Krankheitskomplex (PRDC) beschrieben werden, beinhalten:

  • Bakterien: Mycoplasma hyopneumoniae, Actinobacillus pleuropneumoniae, Haemophilus parasuis, Pasteurella multocida, Streptococcus suis und Mycoplasma hyorhinis.
  • Viren: PRRSv, Influenzavirus, PCV2, respiratorisches Coronavirus.
  • Parasiten: Metastrongylus spp.

Die Laboranalyse liefert detaillierte Informationen über das Vorkommen von an der Krankheit beteiligten Infektionserregern, was eine bessere Entscheidung bezüglich der Umsetzung effektiver Maßnahmen ermöglicht. Je nach Verfügbarkeit und Zweck der Analyse (klinische Falldiagnose oder Überwachung des Betriebs) können verschiedene Probearten analysiert werden (Tabelle 1).

TABELLE 1: Art der Probe des Atemtrakts, Vor- und Nachteile.

PROBEART VORTEILE NACHTEILE
Lunge
  • Ideale Probe bei toten Tieren.

  • Erlaubt eine vollständige Diagnose.

  • Erfordert verendete oder geschlachtete Tiere

  • Risiko, dass das Tier, von dem die Probe entnommen wurde, nicht repräsentativ für die Gruppe ist.

Bronchoalveoläre Lavage oder Bronchialabstrich?

  • Probe von lebenden Tieren
  • Eine größere Zahl an Tieren kann beprobt werden.
  • Ermöglicht die Anlage von Kulturen und die Durchführung von Sensitivitätstests und PCR-Verfahren.
  • Liefert uns Daten über die in der Lunge vorhandenen Krankheitserreger.
  • Die Probeentnahme erfordert geschultes Personal und spezielles Material.
  • Es kann keine histopathologische Untersuchung durchgeführt werden.

Orale Flüssigkeiten

  • Beprobung einer größeren Zahl von Tieren bei einer einzigen Probenahme.

  • Ermöglicht die Suche nach Antigenen (PCR) und Antikörpern (ELISA).

  • Gute Überwachungsmethode in asymptomatischen Betrieben

  • Kranke Tiere beschäftigen sich normalerweise nicht mit Kaustricken.
  • Es kann keine Mikroorganismenkultur angesetzt werden.
  • Die Aufbewahrung der Proben ist ausschlaggebend für den Erhalt guter Ergebnisse.
  • Es kann keine histopathologische Untersuchung durchgeführt werden.
Nasenabstriche
  • Einfache Probenahme
  • Vorkommen nicht-pathogener Stämme in den oberen Atemwegen.
  • Krankheitserreger, die in der Lunge vorkommen, werden möglicherweise nicht entdeckt.
  • Es kann keine histopathologische Untersuchung durchgeführt werden.

Die bronchoalveoläre Lavage und der Bronchialabstrich (Abb. 1) sind bei Atemwegserkrankungen von Tieren, die respiratorische Symptome wie z. B. Husten oder Dyspnoe zeigen, sehr sinnvoll, wenn keine Todesfälle auftreten. Die Verfahren ermöglichen die Beprobung einer beträchtlichen Anzahl an Tieren, die nach Altersgruppen, Stall oder Produktionsphase gruppiert werden können. Sie liefern uns genaue Informationen über die in der Lunge vorhandenen Mikroorganismen.

Abbildung 1: Schaubild, das eine bronchoalveoläre Lavage und einen Bronchialabstrich zeigt

Abbildung 1: Schaubild, das eine bronchoalveoläre Lavage und einen Bronchialabstrich zeigt

Die Methode ist einfach und schnell, sobald sich die Person, die die Proben entnimmt, damit vertraut gemacht hat. Das folgende Video zeigt das Verfahren. Die Probe kann oral oder über die Nase entnommen werden, wobei je nach Zugang und Alter des Tiers verschiedene zur Verfügung stehende Katheter erforderlich sind.

Das Vorgehen beim Bronchialabstrich ist abgesehen davon, dass keine Kochsalzlösung eingeleitet wird, dasselbe wie bei der Lavage. Sobald der Katheter die Bronchien erreicht hat, wird er entfernt und der Inhalt des distalen Katheterabschnitts in ein Röhrchen mit 1-2 ml steriler Kochsalzlösung gegeben.

Um die Wirksamkeit jeder Sampling-Methode zum Nachweis der oben genannten Infektionserreger beurteilen zu können, wurde eine Studie durchgeführt, bei der die Ergebnisse der bronchoalveolären Lavage und des Bronchialabstrichs mithilfe der quantitativen Echtzeit-PCR (qPCR) miteinander verglichen wurden.

Die Studie wurde bei einer Gruppe von 68 Tieren aus drei verschiedenen Betrieben durchgeführt. Diese Gruppe beinhaltete Tiere der wichtigsten Produktionsphasen: Saugferkel (n = 1), Absetzerferkel (n = 11), Sauen (n = 17), interne Ersatztiere (n = 12) und Mastschweine zwischen 30 kg und 100 kg (n = 27).

Bei jedem Tier erfolgte eine bronchoalveoläre Lavage und ein Bronchialabstrich. Anschließend wurde ein automatisches Extraktionssystem benutzt, um die Nukleinsäuren (DNA und RNA) von jeder Probe zu erhalten. Zum molekularen Nachweis der folgenden Parameter wurden qPCR-Kits verwendet: PRRSV, PCV2, Influenza-A-Virus, Mycoplasma hyopneumoniae, Mykoplasma hyorhinis, Actinobacillus pleuropneumoniae, Haemophilus parasuis und Streptococcus suis. Alle Proben mit einem Cq-Wert < 38 wurden als positiv betrachtet.

Alle Infektionserreger wurden bei beiden Probearten nachgewiesen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2: qPCR-Ergebnisse der Parameter, die bei beiden Proben analysiert wurden, angegeben in Prozenten der positiv getesteten Proben.

Parameter LAVAGE BRONCHIALABSTRICH
PRRSV 31,1 30,7
PCV2 3,9 4,0
Influenza-A-virus 2,6 5,3
M. hyopneumoniae 26,0 29,6
M. hyorhinis 62,3 77,3
A. pleuropneumoniae 16,9 22,7
H. parasuis 44,2 46,7
S. suis 50,0 87,84

Angesichts der geringen Probengröße wurden die Ergebnisse mithilfe des exakten Fisher-Tests statistisch miteinander verglichen. Bedeutende Unterschiede wurden nur beim Nachweis von M. hyorhinis und S. suis festgestellt. Die Nachweisrate in den Proben, die durch Bronchialabstriche entnommen wurden, war bei diesen Parametern höher. Bei den Nachweisraten für die anderen untersuchten Parameter wurden keine bedeutenden Unterschiede beobachtet.

Viele praktizierende Tierärzte halten den Bronchialabstrich für eine weniger invasive und vor allem einfachere Sampling-Methode als die bronchoalveoläre Lavage. Neben diesen Vorteilen ist auch das gleiche oder sogar bessere Nachweisvermögen für die wichtigsten Krankheitserreger, die bei PRDC eine Rolle spielen, durch Bronchialabstriche zu bedenken. Es sollten Folgestudien mit größerem Probenumfang durchgeführt werden, um andere Variablen wie z. B. das Alter der Tiere und quantitative Ergebnisse bei den entsprechenden Krankheitserregern eingehend zu analysieren. Es lässt sich allerdings schließen, dass der Bronchialabstrich eine effektive Sampling-Methode ist und als echte Alternative zur bronchoalveolären Lavage eingesetzt werden kann.

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