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Impfung von Mastschweinen gegen Influenza: eine Fallstudie

Diskutiert werden die Gründe für die Impfung gegen das Influenzavirus in einer Gruppe von Mastställen, die zu einem integrierten Produktionssystem gehören und in denen wiederholt Atemwegserkrankungen auftraten. Außerdem werden die Auswirkungen auf die Produktionsparameter und die wirtschaftlichen Ergebnisse aufgezeigt.

31 Oktober 2016
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Diese Fallstudie wird in einem integrierten Unternehmen der Schweineproduktion mit Aufzuchtsystemen an 2 verschiedenen Standorten (Standort 1: Sauen + Ferkel bis zu 18 kg LW, Standort 2: Mastställe) und an 3 verschiedenen Standorten (Standort 1: Sauen + Ferkel bis zu 6 kg LW, Standort 2: Aufzucht und Standort 3: Mastställe) durchgeführt.

In dieser Publikation werden die Impfung von Schweinen verschiedener Herkunft in Betrieben in Zentral- und Ostspanien, das von einer hohen Mastbetriebsdichte geprägt ist, gegen Schweineinfluenza, die Gründe für die Durchführung dieses Impfplans und die erzielten Ergebnisse diskutiert.

Die Entscheidung zur Impfung aller Mastschweine gegen Influenza im Untersuchungsgebiet wurde nach dem wiederholten Auftreten respiratorischer Symptome getroffen, die sich hauptsächlich auf das letzte Drittel der Mastphase konzentrierten.

Die Herkunft der Schweine in diesen Mastställen und der Gesundheitszustand der Herkunftsbetriebe waren unterschiedlich.

Die respiratorischen Symptome bei Mastschweinen standen nicht in direktem Zusammenhang mit irgendeinem bestimmten Herkunftsbetrieb der Ferkel, sondern eher mit einem bestimmten Gebiet und einer bestimmten Jahreszeit. Entgegen den Erwartungen traten im Sommer nicht nur mehr Erkrankungen auf, diese waren auch virulenter.

 

Krankheitsbild und Verlauf

Zu den am häufigsten beobachteten Symptomen gehörten: Ausbruch in der letzten Phase der Mast, akutes Fieber, Atemnot und Husten. Auf den ersten Blick passten die Anzeichen zu einer akuten grippeähnlichen Erkrankung mit hoher Morbidität und niedriger Mortalität. Sie wurde normalerweise mit fiebersenkenden Medikamenten und im Falle sekundärer bakterieller Infektionen mit Antibiotika behandelt.

Die klinischen Symptome verbesserten sich wenige Tage nach der Behandlung, aber entgegen den Erwartungen bezüglich der Dynamik einer akuten grippeähnlichen Erkrankung verschlimmerte sich das Krankheitsbild 15-20 Tage später, auch wenn dies in geringerem Umfang geschah.

Es traten wieder Atemnot, Husten, leichtes Fieber, Verlust der Körperkondition und regelmäßig einzelne Todesfälle aufgrund der sekundären Komplikationen auf.

Die Tiere wurden erneut behandelt und in den meisten Fällen wurde der Zustand, der bis zum Ende der Mastzeit andauern sollte, chronisch, was die Betriebsinhaber und das Personal an den Rand ihrer Kräfte brachte und sich negativ auf die allgemeinen Mastergebnisse auswirkte.

Je nach Dauer des Krankheitsbilds wurden bei der Sektion Läsionen festgestellt, die zu Influenza, Mykoplasma, PRRS oder einer Mischung aller drei Erkrankungen passten. In einigen Fällen deuteten die Läsionen auf  Pasteurella hin, aber es wurden auch andere bakterielle Infektionen festgestellt (Foto 1 und 2).

Bei der Sektion festgestellte Läsionen, die zu Enzootischer Pneumonie, Influenza, PRRS und anderen bakteriellen Infektionen passen.

Bei der Sektion festgestellte Läsionen, die zu Enzootischer Pneumonie, Influenza, PRRS und anderen bakteriellen Infektionen passen.

Fotos 1 und 2: Bei der Sektion festgestellte Läsionen, die zu Enzootischer Pneumonie, Influenza, PRRS und anderen bakteriellen Infektionen passen.

 

Die serologische Analyse mit ELISA ergab hohe Titer von M. hyo, Influenza und PRRS. Die Titer waren je nach Dynamik und Dauer der Erkrankung variabel.

Während des Prozesses wurden verschiedene Proben der Lungen, sowie einige adulte Einzeltiere zur Diagnose in verschiedene Labore der Veterinärmedizinischen Fakultät von Saragossa geschickt.

Je nach Chronizität des Prozesses wurden im Labor das Influenzavirus und das PRRS-Virus isoliert.

 

Warum wurde die Impfung gegen Influenza gewählt?

In Anbetracht dieser Ergebnisse, aufgrund der Tatsache, dass in den meisten Fällen M. hyo, das Influenzavirus und das PRRS-Virus beteiligt waren, und angesichts der Wiederholbarkeit des Problems in einem bestimmten Gebiet entschieden wir uns, auf einen der drei Krankheitserreger einzuwirken, die bei diesem Prozess immer involviert waren.

Der Impfstoff gegen M. hyo kam nicht in Frage, da die Mastschweine im Problemgebiet nicht immer aus demselben Herkunftsbetrieb stammten und angesichts der großen Zahl an Aufzuchtbetrieben im Unternehmen alle Ferkel hätten geimpft werden müssen, was nicht Teil unseres Plans war.

Was die anderen zwei Krankheitserreger von PRRS und Influenza betrifft, wurde die Entscheidung gegen letzteren vorzugehen aus 2 Gründen getroffen: die geringeren Kosten und der Vorteil, die Verabreichung mit der Impfung gegen das Aujeszky-Virus kombinieren zu können, was die Handhabung erheblich erleichterte.

Es wurde ein Impfstoff ausgewählt, der mit dem Impfstoff gegen das Aujeszky-Virus vereinbar war und der die Influenza-Stämme beinhaltete, die in den Proben, die an das Labor geschickt worden waren, isoliert wurden (H1N1 und H3N2.)

 

Ergebnisse der Impfung gegen Influenza

Nach der Impfung 2014 wurde eine starke prozentuale Abnahme der Prävalenz im Vergleich zu den Jahren vor der Impfung beobachtet: Das Auftreten von Atemwegserkrankungen am Ende der Mast verringerte sich 2014 um 79,5% und 2015 um 66% (Abb. 1)

Impfung gegen das Influenzavirus

Abbildung 1: Entwicklung der Zahlen von Fällen mit Atemwegserkrankungen am Ende der Mast vor und nach der Impfung gegen das Influenzavirus.

Im Folgenden wird ein Beispiel für die Auswirkungen von Atemwegserkrankungen auf Produktion und wirtschaftliche Leistung dargestellt.

Tabelle 1 zeigt die negativen Auswirkungen der Atemwegserkrankungen auf die Produktionsparameter in zwei betroffenen Betrieben zusammen mit ihrer wirtschaftlichen Beurteilung im Vergleich zu durchschnittlichen Mastställen, die in anderen Gebieten liegen, im gleichen Zeitraum und mit Tieren derselben Herkunft.

 

 

Tabelle 1: Unterschied produktiver und wirtschaftlicher Ergebnisse von zwei betroffenen Betrieben im Vergleich zu den durchschnittlichen Mastställen mit Tieren derselben Herkunft in anderen Gebieten (Angaben für 18kg- bis 100kg-Schweine).

  ↑Gefressenes Futter ↑ Todesfälle ↑ Medikamenten-kosten ↑ Kosten pro Mastschwein
  g / kg LW € / Schwein  % € / Schwein € / Schwein € / Schwein
Betrieb 1
(Daten von 2012) 
113 2.88  2.05 1,64 0.57 € 5.09
Betrieb 2
(Daten von 2013) 
62 1.73  3.50 3,33 0.79 € 5.85

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Atemwegserkrankungen auf den Endpreis der Mastschweine bestehen in zusätzlichen Kosten von ca. €5-6 pro Tier.

 

Schlussfolgerungen

Wir gelangen zu dem Schluss, dass  Mycoplasma hyopneumoniae als Einfallstor für die anderen zwei beteiligten Krankheitserreger wirkte, was zu Komplikationen und der Chronizität der respiratorischen Symptome führte. Indem man versuchte, Influenza durch Impfung unter Kontrolle zu bringen, erreichte man die Reduzierung der respiratorischen Symptome und vor allem wurde der Tendenz zur Chronifizierung Einhalt geboten, wodurch sich die Kosten für Antipyretika und Antibiotika verringerten. Man kehrte wieder zu den Durchschnittswerten der Produktionsergebnisse anderer Mastställe, deren Tiere gleicher Herkunft waren, zurück und folglich verbesserte sich die Profitabilität der Mastställe in diesem Gebiet.

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