Nachdem der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest in Brandenburg festgestellt wurde, steht die Fleischindustrie in Deutschland unter Druck. Insbesondere der Exportstopp nach China trifft die hiesigen Unternehmen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Volksrepublik China im 1. Halbjahr 2020 zum wichtigsten Handelspartner für Schweinefleisch-Exporte geworden. Von Januar bis Juni 2020 wurden 233 300 Tonnen Schweinefleisch nach China exportiert, das waren 26,8 % der Gesamtausfuhr. Damit haben sich die Exporte in die Volksrepublik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (Anteil der Exporte Januar bis Juni 2019: 12,9 %). Insgesamt wurden im 1. Halbjahr dieses Jahres 870 700 Tonnen Schweinefleisch im Wert von 2,4 Milliarden Euro exportiert.
Während im 1. Halbjahr 2019 die meisten Schweinefleisch-Exporte noch nach Italien ausgeführt wurden (18,0 %), landete der EU-Staat dieses Jahr mit einem Anteil von 15,2 % auf Platz 2 hinter China. Auch im Juli 2020 wurde fast ein Viertel aller Schweinefleisch-Exporte nach China ausgeführt (24,4 %). Eine Ursache für die wachsende Nachfrage aus China ist die dort seit Längerem grassierende Afrikanische Schweinepest. Sie breitete sich bereits seit August 2018 in China aus, hat die Bestände an Schweinen dort drastisch reduziert und die Nachfrage auf dem Weltmarkt erhöht.
16. September 2020/ Destatis/ Deutschland.
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