Wir haben die jüngsten vom Tierseucheninformationssystem (ADIS) veröffentlichten Daten über Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in der Europäischen Union analysiert. Laut dem ADIS-Jahresbericht wurden im Jahr 2022 in der EU bislang insgesamt 246 Ausbrüche bei Hausschweinen und 4.185 bei Wildschweinen gemeldet.
Polen ist mit 3.221 Meldungen das Land mit den meisten Ausbrüchen bei Wildschweinen im Jahr 2021. Bei Hausschweinen wurden 2021 insgesamt 124 Ausbrüche gemeldet. Seit Anfang 2022 haben sich 1.266 Ausbrüche bei Wildschweinen und 7 bei Hausschweinen ereignet.
Ungarn machte seine erste ADIS-Meldung im Jahr 2018, und seit 2020 sind die Ausbrüche bei Wildschweinen rückläufig. 2020 meldete Ungarn 4.001 Ausbrüche, im Jahr 2021 2.584, und im bisherigen Jahresverlauf 2022 395 Ausbrüche.
Rumänien ist nach wie vor das Land mit den meisten gemeldeten Ausbrüchen bei Hausschweinen. Im Jahr 2021 ereigneten sich 1.676 Ausbrüche bei Hausschweinen und 1.059 bei Wildschweinen. Seit Anfang 2022 wurden 171 bzw. 321 Ausbrüche gemeldet, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet.
Deutschland meldete das Auftreten der ASP bei Wildschweinen erstmals im Jahr 2020. In diesem Jahr wurden insgesamt 403 Ausbrüche verzeichnet, im Jahr 2021 waren es 2.525. Die ersten vier Ausbrüche bei Hausschweinen wurden im Jahr 2021 gemeldet. Im Mai 2022 machte die Seuche einen großen Sprung: Es wurde ein Ausbruch bei Hausschweinen in einem Betrieb gemeldet, der etwa 500 km von dem infizierten Gebiet des Landes und etwa 7 km von der französischen Grenze entfernt liegt. Im Juli 2022 ereignete sich ein weiterer Ausbruch bei Hausschweinen in ca. 20 km Entfernung von der niederländischen Grenze.
Nordmazedonien meldete Anfang 2022 den ersten und bisher einzigen Ausbruch der ASP in einem Hinterhofbetrieb. Die ersten Ausbrüche bei Wildschweinen wurden Ende März gemeldet.
28. Juli 2022/ ADIS/ Europäische Union.