In der letzten Zeit haben die Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Polen, der Ukraine und Russland erheblich zugenommen. In Estland wurde außerdem ein Fall in einem Betrieb gemeldet, der sich außerhalb der von der EU eingerichteten Sperrgebiete befindet. Die fortschreitende Ausbreitung der Seuche in diesen Ländern und in den baltischen Republiken ist in den Karten, in denen die im Jahr 2016 gemeldeten Ausbrüche denen der beiden Vorjahre gegenübergestellt werden, deutlich zu erkennen.
Polen
In Polen hat sich die Seuche im August stark ausgebreitet. Seit der ersten Feststellung der Seuche im Februar 2014 wurden lediglich 2 Ausbrüche im Jahr 2014 und 1 Ausbruch im Jahr 2015 bei Hausschweinen in Kleinbetrieben gemeldet, während 2016 bereits 15 Ausbrüche in kleinen und mittleren Betrieben mit bis zu 500 Tieren angezeigt wurden, 14 davon allein im August. Verschiedene nationale Medien führen die plötzliche Ausbreitung der Krankheit auf den möglichen illegalen Handel mit Schweinen zurück.
Außer diesen Ausbrüchen in Hausschweinbeständen ist die Seuche weiterhin in der Wildschweinpopulation präsent. Bislang wurden im Jahr 2016 30 Ausbrüche gemeldet, die alle in der Provinz Podlachien im Grenzbereich zu Weißrussland aufgetreten sind.
Von der jüngsten Ausbreitung der Seuche bei Hausschweinen ist vor allem die Provinz Podlachien betroffen, wie der Karte zu entnehmen ist. Doch es gab auch 3 Ausbrüche in der Provinz Lublin und einen in der an Podlachien angrenzenden Provinz Masowien. Aus diesem Grund sind die Sperrgebiete, in denen spezifische Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet wurden, ausgeweitet worden.
Entwicklung der ASP-Ausbrüche in Polen (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern).
Litauen
Bis August 2016 wurden der OIE von Litauen 204 Ausbrüche gemeldet, fast doppelt so viel wie im ganzen Jahr 2015. Ein Großteil dieser Ausbrüche betraf jedoch Wildschweine, nur 17 wurden in Kleinbetrieben festgestellt.
Entwicklung der ASP-Ausbrüche in Litauen (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern).
Ukraine
Die Lage in der Ukraine wird immer problematischer, denn die ASP breitet sich im Zentrum des Landes, vom Norden bis in den Südwesten in Richtung der Grenze zu Moldawien und Rumänien, immer weiter aus. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Seuche in diesem Jahr bereits 5 neue Provinzen erobert hat. Die meisten der gemeldeten Fälle betreffen Hausschweine, vor allem aus Hinterhofbetrieben, aber auch aus gewerblichen Haltungen.
Entwicklung der ASP-Ausbrüche in der Ukraine (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern).
Russland
Auch in Russland ist das ASP-Virus weiterhin auf dem Vormarsch. Im Jahr 2016 wurden bislang bereits 186 über ein weites Gebiet verstreute Ausbrüche gemeldet (gegenüber 91 im ganzen Jahr 2015), davon 53 bei Wildschweinen und 133 bei Hausschweinen. Bei den betroffenen Produktionsstätten handelt es sich meist um kleine Hinterhofbetriebe, doch auch in 11 gewerblichen Haltungen – 4 davon mit zwischen 8000 und 18.000 Schweinen – wurde das Virus nachgewiesen.
Entwicklung der ASP-Ausbrüche in Russland (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern).
Estland und Lettland
Seitdem die Seuche 2014 in diesen Ländern festgestellt wurde, sind der OIE zahlreiche ASP-Ausbrüche sowohl bei Wild- als auch bei Hausschweinen gemeldet worden. Seit Oktober 2015 wurden allerdings fast nur noch Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen. Anfang April 2016 teilten die Behörden mit, dass die Situation zwar noch nicht ganz unter Kontrolle, aber doch ausreichend stabil sei, und dass daher die nächsten Berichte erst in 6 Monaten erstellt würden.
Seit Juli sind jedoch in beiden Ländern neue Fälle aufgetreten, einer davon ein einem estnischen Betrieb, der sich außerhalb der von der EU eingerichteten Sperrgebiete befindet.
Entwicklung der ASP-Ausbrüche in Estland und Lettland (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern).
Freitag, 2. September 2016
3tres3-Redaktion
OIE/www.oie.int