Die kombinierte Resistenz gegen äußerst wichtige antimikrobielle Mittel für die Humanmedizin ist jedoch nach wie vor sehr gering, mit Ausnahme einiger Arten von Salmonella und Campylobacter coli in einigen Ländern.
Darüber hinaus ist ein Anstieg des Anteils an Escherichia-coli-Isolaten aus der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren zu verzeichnen, die eine „vollständige Empfindlichkeit“ oder „keine Resistenz“ gegenüber wichtigen Antibiotika aufweisen. Dies zeugt – neben einer Abnahme der Prävalenz von E.-coli - Isolaten, die ESBL- oder AmpC-Enzyme produzieren, die dazu führen können, dass einige Antibiotika unwirksam werden – von den in mehreren EU-Mitgliedstaaten zu beobachtenden Fortschritten bei der Verringerung der Resistenz von E.coli aus Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, gegen Antibiotika.
Hinsichtlich Salmonella wurde eine Resistenz gegen Carbapeneme in Isolaten vom Menschen, nicht jedoch in Isolaten von der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren festgestellt; hinsichtlich E.coli wurde Carbapenem-Resistenz in Isolaten von der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren nachgewiesen. Wenngleich Carbapenem-Resistenzen in Isolaten von Menschen und Tieren derzeit nur in sehr geringem Maße gemeldet werden, haben in den letzten Jahren immer mehr Länder über Bakterien in verschiedenen Tierarten berichtet, die Carbapenemase-Enzyme produzieren. Dies erfordert Aufmerksamkeit und weitere Untersuchungen, da Carbapeneme eine Gruppe von Reserveantibiotika darstellen und jeder Nachweis von Resistenzen dagegen besorgniserregend ist.
Ein Drittel der Länder beobachtete abnehmende Trends bei der Makrolidresistenz in Campylobacter-Isolaten vom Menschen, insbesondere in Bezug auf C.coli. Dies ist insofern bemerkenswert, als die zunehmende Resistenz gegen Fluorchinolone bedeutet, dass Makrolide für die Behandlung schwerer lebensmittelbedingter Infektionen beim Menschen immer wichtiger werden.
Antibiotikaresistenz ist nach wie vor ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit, das an mehreren Fronten und von verschiedenen Akteuren angegangen werden muss. Es sind entschiedene Maßnahmen erforderlich, um das Auftreten und die Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterien einzudämmen. Dazu gehören die Förderung des umsichtigen Einsatzes antimikrobieller Mittel, die Unterstützung von Verbesserungen der Infektionspräventions- und -kontrollpraktiken, die Stärkung von Forschung und Innovation bei der Entwicklung neuer antimikrobieller Mittel und die Sicherstellung, dass Strategien und Verfahren auf nationaler Ebene vorhanden sind.
28. Februar 2024/ EFSA/ Europäische Union.
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