Am 20. April 2019 veröffentlichte das chinesische Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten (MARA) seinen Agrarausblick für China (2019 – 2028). Dieser Bericht berücksichtigt in seinen Agrarmarkt-Prognosen die Auswirkungen des ASP-Ausbruchs und des auf die Verbesserung der Produktionsnachhaltigkeit abzielenden Umweltschutzgesetzes auf den nationalen Schweinefleischmarkt.
Es wird erwartet, dass die Produktionskapazität in den ersten beiden Jahren des Prognosezeitraums deutlich abnimmt. Um das Defizit auszugleichen, dürfte das Importvolumen bis 2020 voraussichtlich auf 2,1 Mio. t ansteigen, was einer Steigerung von mehr als 75 % gegenüber 2018 entspricht. Damit würde sich der Anteil Chinas an den weltweiten Importen von 17 % im Jahr 2018 auf rund 23 % im Jahr 2020 erhöhen. Ein Großteil der zusätzlichen Schweinefleischimporte wird den Erwartungen zufolge aus Brasilien, Kanada und der Europäischen Union stammen.
Die Produktionsmengen dürften sich jedoch ab 2021 erholen und im Jahr 2024 wieder die Werte des Jahres 2018 erreichen. Die ASP wird die chinesischen Verbraucher dazu bringen, auf alternativen Quellen für tierisches Eiweiß umzusteigen, insbesondere Geflügelfleisch, bei dem der Produktionsanstieg die zusätzliche Inlandsnachfrage abdecken dürfte. Es wird jedoch erwartet, dass sich das Wachstum der Gesamtnachfrage nach Futtermitteln in den ersten Jahren des Prognosezeitraums trotz des Anstiegs der Geflügelproduktion verlangsamen wird. Beim Mais wird in den ersten beiden Jahren des Prognosezeitraums aufgrund der sinkenden Schweinefleischproduktion sogar mit einem Rückgang gerechnet. Für 2028 prognostizieren die FAO/OECD-Agraraussichten und der China Agricultural Outlook-Bericht ähnliche Zahlen zur Schweinefleischproduktion.
Juli 2019/ OECD-FAO Agricultural Outlook 2019-28.
http://www.fao.org