Auf Initiative der Bundesministerin wurde bereits im November ein trilaterales Format – die sogenannte Tiergesundheits-Troika – auf Ebene der Landwirtschaftsminister der drei Länder etabliert. Denn das ASP-Geschehen in Deutschland spielt sich in Gebieten in Brandenburg und Sachsen ab, die in unmittelbarer Grenznähe zu Polen liegen. Die Ausbrüche in Sachsen sind teilweise nur etwa 40 Kilometer von Tschechien entfernt. Zudem hat die Sequenzierung des Virus-Typs durch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit, ergeben, dass die Ausbrüche in Deutschland und Polen zusammenhängen. Umso wichtiger, die Ausbrüche auch als ein gemeinsames Seuchengeschehen zu sehen und entsprechend zu handeln, so Klöckner.
In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten die Minister der drei Länder unter anderem:
- Die Bekämpfungsmaßnahmen in den Grenzgebieten werden noch intensiver abgestimmt. Das umfasst etwa die Kadaversuche oder den Bau bzw. die Wartung von Wildschweinbarrieren.
- Auf lokaler und regionaler Ebene soll der Informationsaustausch unter denjenigen, die die Seuche bekämpfen grenzüberschreitend, direkt und unkompliziert zwischen Jägern, Forstbeamten und Veterinären möglich sein.
- In einer gemeinsamen Initiative sollen von der europäischen Kommission mehr Finanzmittel, für Entschädigungen, Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen zur Verfügung gefordert werden.
- Bei der Bejagung von Wildschweinen werden konkrete Absprachen getroffen:
- Grundsätzlich soll die Bejagung verstärkt werden, um die Wildschweinpopulation zu verringern und so das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus zu vermindern.
- Auf Drück- und Treibjagden soll im Grenzgebiet (20 Kilometer) verzichtet werden, damit keine Tiere aufgescheucht und die Seuche so – auch über Grenzen – verschleppt wird.
22. März 2021/ BMEL/ Deutschland.
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