Nach der Bestätigung der ASP in Deutschland haben bereits mehrere Länder die Schließung ihrer Grenzen für Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte aus Deutschland angekündigt. Dazu gehören China, Südkorea, Singapur, Japan und Argentinien.
China ist einer der wichtigsten Märkte für deutsches Schweinefleisch, weshalb die deutschen Behörden sich trotz der unverzüglich von der chinesischen Regierung ausgesprochenen Einfuhrsperre weiterhin dafür einsetzen, dass China das Verbot auf Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse aus einem bestimmten Gebiet und nicht aus dem ganzen Land beschränkt.
In Südkorea ist die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch seit vergangenem Donnerstag verboten. Die Regierung hat mitgeteilt, dass sie für noch im Land eintreffende oder bereits geplante Lieferungen geeignete Maßnahmen entsprechend den Kontrollen ergreifen wird. Darüber hinaus kündigte die Regierung an, dass sie die Auswirkungen der Einfuhrsperre für Schweinefleisch aus Deutschland auf das Angebot und die Nachfrage nach Schweinefleisch in ihrem Land genau prüfen und darauf reagieren wird, da 18 % (77.818 Tonnen) der gesamten Schweinefleischimporte des Landes aus Deutschland stammen.
Singapur hat ebenfalls Einfuhrbeschränkungen verhängt. Ausgenommen von diesen Beschränkungen sind Schweinefleischprodukte, die den OIE-Richtlinien zur Inaktivierung des ASP-Virus entsprechen. Um die Erteilung von Genehmigungen für die Einfuhr dieser verarbeiteten Schweinefleischerzeugnisse zu erleichtern, ist eine Bescheinigung erforderlich, aus der hervorgeht, dass a) das Fleisch einer Hitzebehandlung von mindestens 30 Minuten unterzogen wurde, bei der das Fleisch durch und durch auf mindestens 70 °C erhitzt wurde, oder b) das Fleisch einer gleichwertigen Hitzebehandlung unterzogen wurde, die nachweislich das ASP-Virus inaktiviert, oder c) das Fleisch mindestens 6 Monate lang gepökelt und getrocknet wurde.
Japan hat die Einfuhr von lebenden Schweinen und Schweinefleischprodukten vorübergehend ausgesetzt. Das Land importierte im vergangenen Jahr keine lebenden Tiere aus Deutschland und 2018 nur 6 von 526 Tieren. Was Schweinefleisch betrifft, so beliefen sich die japanischen Importe von deutschem Schweinefleisch im vergangenen Jahr auf 40.240 Tonnen (die Gesamtmenge betrug 1.2027.758 Tonnen).
Auch Argentiniens Nationaler Service für Gesundheit und Qualität von Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen (Senasa) hat die Einstellung des Imports von Schweinefleisch und Schweinefleisch-Nebenprodukten angekündigt und analysiert derzeit, welche Maßnahmen bei Lieferungen aus dem restlichen Europa ergriffen werden müssen, damit die Einhaltung der Gesundheitsprotokolle gewährleistet ist.
Die Einfuhrsperren haben darüber hinaus bereits erhebliche Auswirkungen auf die Preise in Europa gezeigt. Die deutsche Schlachtschweinenotierung ist, nachdem sie am Mittwoch an der Börse noch unverändert geblieben war, nach der ASP-Bestätigung in einer außerordentlichen Preiskonferenz um 20 Cent von 1,47 auf 1,27 €/kg Schlachtgewicht gesenkt worden. Auch auf anderen Märkten wie etwa Dänemark wurden die Preise nach unten korrigiert (von 10,80 auf 10,30 DKK/kg).
Um unnötige Störungen des Handels innerhalb der Union zu verhindern und von Drittländern auferlegte ungerechtfertigte Hemmnisse für den Handel zu vermeiden, muss das Seuchengebiet in Bezug auf die Afrikanische Schweinepest in Deutschland in Zusammenarbeit mit diesem Mitgliedstaat auf Unionsebene abgegrenzt werden. DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS (EU) 2020/1270 DER KOMMISSION vom 11. September 2020
14. September 2020/ 333-Redaktion.