Wie die Plateforme ESA berichtet, haben Forscher des Europäischen Referenzlabors für Afrikanische Schweinepest (ASP) in Zusammenarbeit mit lettischen Forschern im Januar 2019 eine Studie über ein nicht-hämadsorbierendes ASP-Virus (nicht-HAD) des Genotyps II, das 2017 in Lettland aus einem Wildschwein isoliert wurde, veröffentlicht. Es handelt sich um das Virus Lv17/WB/Rie1.
Ziel der Studie von Gallardo et al. (2019) war es, das Isolat hinsichtlich seiner Virulenz zu charakterisieren. Unter experimentellen Bedingungen entwickelten zwei Hausschweine, die mit diesem nicht-HAD ASP-Virus infiziert waren, eine unspezifische und subklinische Form der Krankheit. Zwei Monate nach der Primärinfektion mit dem nicht-HAD-Stamm waren beide Schweine resistent gegen die Exposition (durch Kontakt) gegenüber einem virulenten ASP-Virusstamm (Kreuzschutz).
Nach Ansicht der Autoren zeigen diese Ergebnisse, dass der lettische nicht-HAD-Stamm für die Entwicklung eines attenuierten Lebendimpfstoffs gegen den Genotyp II des ASPV verwendet werden könnte, ebenso wie der nicht-HAD-Stamm OURT88/3 für den Genotyp I (King et al., 2011). Darüber hinaus belegt das untersuchte lettische Isolat die natürliche Evolution des ASP-Virus, insbesondere die Entstehung weniger virulenter Formen, wie sie in Gebieten beobachtet werden, in denen die ASP schon seit langem enzootisch auftritt, was die Anzahl seropositiver Tiere erhöht (Arias et al., 2018). Diese lokale Selektion in einigen Wildschweinpopulationen durch einen weniger virulenten Stamm wurde vor kurzer Zeit in Estland beobachtet (Gallardo et al., 2018, Nurmoja et al., 2017). Das Phänomen tritt ebenfalls regelmäßig bei Hausschweinen in Subsahara-Afrika auf (Etter et al., 2011, Quembo et al., 2014).
Donnerstag, 14. Februar 2019/ Plateforme ESA/ Frankreich.
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