„Der Bau eines ASP-Schutzkorridors entlang Oder und Neiße ist zwingend erforderlich, um das weitere Einwandern von infizierten Wildschweinen aus Polen zu verhindern“, so die Leiterin des Krisenstabs, Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer.
Das Seuchengeschehen in Westpolen ist hoch dynamisch und die ASP hat sich im Verlauf des Jahres 2021 in den an Brandenburg angrenzenden Gebieten weiter ausgebreitet. Mit einer wirksamen Eindämmung des ASP-Seuchengeschehens in Polen und einer Reduzierung des hohen Infektionsdrucks an der deutsch-polnischen Grenze ist derzeit nicht zu rechnen. Bilaterale Gespräche des Bundes mit Polen zur Etablierung einer wirksamen Barriere direkt an der Grenze gemeinsam mit Polen haben zu keinem Erfolg geführt.
Heyer-Stuffer: „Dennoch bietet der Zaun, den wir bereits entlang der Grenze gezogen haben, allein leider keine ausreichende Sicherheit, wie uns immer neue mit dem Virus infizierte Fallwildfunde in bisher nicht betroffenen grenznahen Gebieten zeigen. Darum müssen wir den zweiten Zaun stellen - entlang vorhandener Straßen und Wege und unter Berücksichtigung von Naturschutzgebieten. Kleintiere können in der Regel hindurchschlüpfen, Rotwild kann den Zaun überspringen.“
Der so entstehende Schutzkorridor soll mindestens 500 Meter breit sein. Innerhalb dieses Streifens wird der Wildschweinbestand auf möglichst null reduziert, es findet eine intensive Suche nach Fallwild statt und schweinehaltende Betriebe werden in besonderem Maße überwacht. Für die Kosten wird unter anderem eine Kofinanzierung durch die EU beantragt und ein solidarisches Finanzierungsmodell durch alle Bundesländer erarbeitet.
In Brandenburg gibt es bislang 1.196 bestätigte Fälle von ASP, Hausschweine sind nicht betroffen (Stand: 1. Juli 2021).
- Landkreis Spree-Neiße 96
- Landkreis Oder-Spree 627
- Landkreis Märkisch-Oderland 261
- Landkreis Dahme-Spreewald 76
- Frankfurt (Oder) 136
24. Juni 2021/ MSGIV/ Deutschland.
https://msgiv.brandenburg.de/