Wie dem Auslands-Newsletter des spanischen Landwirtschaftsministeriums zu entnehmen ist, sieht der 13. Fünfjahresplan 2016-2020 vor, die Einfuhren Chinas von Getreide und Ölsaaten zu steigern, anstatt die Inlandsproduktion weiter auszubauen.
In den vergangenen 11 Jahren hat sich China verstärkt um eine Steigerung der Inlandsproduktion bemüht, um einen hohen Grad an Selbstversorgung zu gewährleisten. Diese Entscheidung stellt demnach einen bedeutenden Kurswechsel in der Agrarpolitik Chinas dar, wo die Strategie der Selbstversorgung bislang stets als unantastbar galt. Die Steigerung der Einfuhren Chinas wird sich mit großer Sicherheit auf die Verfügbarkeit bestimmter Erzeugnisse wie etwa Mais und Soja auf den Weltmärkten auswirken und die Preise nach oben treiben.
Infolge des Bevölkerungswachstums und des fortschreitenden Urbanisierungsprozesses wird erwartet, dass die Nachfrage nach Getreide und Ölsaaten in China von 600 Millionen Tonnen im Jahr 2014 auf 700 Millionen im Jahr 2020 ansteigen wird. Zu diesem Zeitpunkt wird den Erwartungen zufolge eine Differenz von 100 Millionen Tonnen zwischen der Inlandsnachfrage und der Produktion bestehen, die durch Einfuhren abgedeckt werden muss. Allerdings sind die chinesischen Getreideeinfuhren bereits in den letzten Jahren deutlich angestiegen, nämlich von 3,2 Millionen Tonnen im Jahr 2009 auf 19,5 Millionen im Jahr 2014. Die Einfuhren von Ölsaaten, insbesondere Soja, nahmen sogar noch mehr zu und stiegen von 42,6 Millionen Tonnen im Jahr 2009 auf 71,4 Millionen im Jahr 2014. Dieser Trend hat sich auch im Jahr 2015 fortgesetzt, denn in den ersten neun Monaten des Jahres hat China bereits 52,8 Millionen Tonnen importiert, 13 % mehr als in der Vorjahresperiode. Trotzdem plant China, bei den Getreiden, die für den direkten menschlichen Verzehr bestimmt sind – vor allem Reis und Weizen –, weiterhin autark zu bleiben, sodass die Einfuhren sich hauptsächlich auf Tierfuttergetreide beschränken werden.
Donnerstag, 5. November 2015/ Auslands-Newsletter/ MAGRAMA/ Spanien.
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