Die Universität Aarhus und das dänische Schweineforschungszentrum haben einen mehrgleisigen Ansatz gewählt, um eine Verbesserung des Schweineverhaltens zu erzielen. Das Projekt arbeitet darauf hin, Schweine züchten zu können, die weniger Neigung zum Schwanzbeißen zeigen und das Futter effizienter verwerten. Einer der Ansätze ist eine innovative Kombination aus hochentwickelten statistischen Modellen, Charakterindikatoren und genomischen Informationen über Stallgenossen.
Die Ergebnisse des Vorhabens werden nicht nur zu einer Verbesserung des Wohlbefindens der Schweine infolge einer geringeren Neigung zur Kaudophagie beitragen, sondern auch der Umwelt zugutekommen, denn eine effizientere Verwertung des Futters reduziert die Ausscheidung von CO2 und Nährstoffen in die Umwelt. „Wir rechnen mit einer Senkung der Emissionen von Stickstoff um 335 Tonnen, von Phosphor um 56 Tonnen und von CO2 um 14,5 Tonnen in der gesamten Mastschweineproduktion auf der Grundlage der Produktion von 19,0 Millionen Mastschweinen im Jahr 2013“, erläuterte Ole Fredslund Christensen, Forscher am Zentrum für quantitative Genetik und Genomik des Fachbereichs Molekularbiologie an der Universität Aarhus.
Sowohl die Futterverwertung als auch das Sozialverhalten sind komplexe Merkmale bei der Verbesserung von Zuchtprogrammen, da es sich um nur schwer messbare Eigenschaften handelt. Aus diesem Grund werden die Forscher völlig neue Methodenkombinationen einsetzen, um Gruppeninformationen zusammen mit genomischen Informationen zu verarbeiten. Die Wissenschaftler hoffen, ihr kombiniertes Potenzial nutzen zu können, um genetische Fortschritte in diesen Merkmalen zu erzielen.
Die Nutzung der Gruppeninformation umfasst zwei sich ergänzende Aspekte: einerseits die Daten über den Futterverbrauch auf Gruppenebene und andererseits die Beobachtung der Stallgenossen zum Zwecke der Beurteilung der Zuchtwerte in Bezug auf das Sozialverhalten.
Mittwoch, 11. März 2015/ Danish Pig Research Centre/ Dänemark.
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