Im Jahr 2023 sank die Fleischerzeugung in Deutschland gegenüber dem Jahr 2022 um 280.000 t auf 6,8 Mio. t Schlachtgewicht. Damit ist die Fleischerzeugung im siebten Jahr in Folge rückläufig und mit 4,0 % erneut stark gesunken. Der Rückgang betraf hauptsächlich Schweine- und Rindfleisch. Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) und der Bundesverband der Deutschen Wurst- und Schinkenproduzenten (BVWS) machten auf ihrer Jahrestagung in München dafür hauptsächlich den Regulierungsdruck, politische Unsicherheiten und Kostensteigerungen verantwortlich.
Die deutsche Ausfuhr von Fleisch und Fleischwaren war auch im Jahr 2023 u. a. durch das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stark eingeschränkt, obwohl die weitere Ausbreitung der Tierkrankheit in Deutschland verhindert werden konnte. Viele Drittländer haben die Einfuhrsperren für deutsches Schweinefleisch aufrechterhalten.
Das geringere Aufkommen von Schlachttieren hat einen hohen Konsolidierungsdruck in der Schlachtbranche ausgelöst und zu Betriebsschließungen und Verkäufen geführt. Auch die nachgelagerte, ebenfalls überwiegend mittelständisch geprägte Verarbeitungsindustrie leidet unter den wirtschaftlichen Belastungen u. a. durch hohe Energie- und Rohstoffpreise und steigende Löhne bei gleichzeitiger Arbeitskräfteknappheit. Die massiven Kostensteigerungen machen es den Unternehmen nahezu unmöglich, ihre Produkte zu angemessenen Preisen anzubieten. Die hohe Inflation der vergangenen Jahre, insbesondere bei Lebensmitteln, haben die Verbraucher deutlich beim Einkauf gespürt und verunsichert.
Mit großer Sorge sehen Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe die möglichen Folgen der verschiedenen gesetzlichen Regelungen, die gegenwärtig in Deutschland bereits umgesetzt wurden oder deren Einführung beraten wird. Eine Abgabe zur Verteuerung tierischer Lebensmittel, um das Tierwohl zu finanzieren, wird von beiden Verbänden kritisch gesehen.
25. April 2024/ VDF und BVWS/ Deutschland.
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