Die neun Ziele der zukünftigen GAP: gerechtes Einkommen für Landwirtinnen und Landwirte, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Wiederherstellung eines ausgewogenen Kräfteverhältnisses in der Lebensmittelkette, Klimaschutzmaßnahmen, Umweltpflege, Erhalt von Landschaften und Biodiversität, Förderung des Generationswechsels, Dynamische ländliche Gebiete und Schutz von Lebensmittelqualität und Gesundheit.
Zielgerichtetere und fairere Mittelvergabe
Die Einkommensstützung bleibt ein wichtiger Aspekt der GAP, um Stabilität und Planbarkeit zu gewährleisten. Dazu gehört auch, dass die Basisprämie weiterhin auf der Grundlage der Anzahl der Hektar pro Betrieb berechnet wird. In Zukunft wird die GAP jedoch kleine und mittlere Betriebe stärker fördern und Anreize schaffen, damit junge Menschen den Beruf des Landwirts ergreifen. Aus diesem Grund schlägt die Kommission Folgendes vor:
- mehr Unterstützung pro Hektar für kleine und mittlere Betriebe
- Kürzung der Direktzahlungen ab 60 000 Euro pro Betrieb und Begrenzung dieser Zahlungen auf 100 000 Euro pro Betrieb, um eine gerechtere Verteilung der Zahlungen zu gewährleisten
- Bereitstellung von mindestens 2 % der Mittel für Direktzahlungen in jedem Mitgliedstaat zur Unterstützung für Junglandwirte, ergänzt durch finanzielle Unterstützung im Rahmen der Entwicklung des ländlichen Raums und durch Maßnahmen, mit denen der Zugang zu Land und Flächenübertragungen erleichtert werden
- Die EU-Länder müssen gewährleisten, dass nur aktive Landwirte Unterstützung erhalten.
Größere Ambitionen beim Umwelt- und Klimaschutz
Die Landwirte leisten einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels, zum Schutz der Umwelt sowie zum Erhalt von Landschaften und der Biodiversität. Die Kommission schlägt ehrgeizige Maßnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz vor. Zu den verpflichtenden Anforderungen gehören:
- Erhaltung kohlenstoffreicher Böden durch Schutz von Feuchtgebieten und Torfland
- ein verpflichtendes Nährstoffbewirtschaftungsinstrument zur Verbesserung der Wasserqualität sowie zur Verringerung der Ammoniak- und Stickoxidkonzentrationen
- Fruchtwechsel statt Anbaudiversifizierung
Landwirte, die die Mindestanforderungen übertreffen, können für ihren Einsatz für Umwelt und Klima belohnt werden. Die EU-Länder arbeiten freiwillige Öko-Regelungen aus, über die die Landwirte Unterstützung und Anreize erhalten, um Landbewirtschaftungsmethoden anzuwenden, die dem Klima- und Umweltschutz förderlich sind.
Landwirte in Europa als Herzstück der Gesellschaft
Landwirtinnen und Landwirte bilden das Herzstück der ländlichen Gemeinden in Europa, denn sie erzeugen lebenswichtige öffentliche Güter. Die GAP wird in Zukunft die Entwicklung der ländlichen Räume mit folgenden Maßnahmen unterstützen:
- Unterstützung neuer Generationen von Landwirten bei der Übernahme von Betrieben, indem eine Begleitung durch erfahrene Landwirte und der Wissenstransfer von einer Generation zur nächsten angeboten oder Nachfolgepläne erarbeitet werden
- Schaffung von Anreizen für Mitgliedstaaten, auf nationaler Ebene mehr zu tun, z. B. durch flexiblere Vorschriften bei der Besteuerung und bei Erbschaften, damit Junglandwirte leichter Land erwerben können
- Festlegung strengerer Anforderungen an Landwirte hinsichtlich Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln und Kopplung von finanzieller Unterstützung an die Einhaltung der Vorschriften zu beispielsweise dem Einsatz von Pestiziden oder Antibiotika
20. Mai 2020/ EK/ Europäische Union.
https://ec.europa.eu