Der Bericht, der Teil des Projekts European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) ist, enthält Daten aus 31 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz, die im Jahr 2017 auf freiwilliger Basis Informationen über den Verkauf bzw. die Verschreibung von Tierantibiotika zur Verfügung stellten.
Die Ergebnisse des Berichts bestätigen den in den letzten Jahren beobachteten Abwärtstrend und zeigen, dass sich die EU-Leitlinien und nationale Kampagnen zur Förderung des umsichtigen Einsatzes von Antibiotika bei Tieren zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz positiv auswirken.
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Der ESVAC-Bericht zeigt aber auch, dass die Situation nicht in allen Ländern Europas gleich ist. Bei den Abgabemengen für das Jahr 2017, ausgedrückt in mg/PCU, ist ein großer Unterschied zwischen den Ländern mit den höchsten und den niedrigsten Zahlen (Bandbreite von 3,1 bis 423,1 mg/PCU) zu beobachten. Obwohl Spanien 2017 seine Abgabemenge gegenüber dem Vorjahr (259,5 mg/PCU) reduzierte, liegt das Land mit 230,3 mg/PCU hinter Zypern (423,1 mg/PCU) und Italien (273,8 mg/PCU) immer noch auf Platz drei.
Was die Veränderungen im Antibiotikaverbrauch gegenüber dem Vorjahr betrifft, so verzeichneten von den 25 Ländern, die Daten für alle Jahre von 2011 bis 2017 vorlegten, 19 einen Rückgang der Abgabe (mg/PCU) von mehr als 5 % (Bandbreite -7,7 % bis -57,9 %) und drei Länder einen Anstieg von mehr als 5 % (Bandbreite 29,8 % bis 42,9 %).
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Geografische Verteilung der Gesamtabgabemengen von antimikrobiellen Wirkstoffen für Lebensmittel liefernde Tiere, in mg/PCU, in 31 europäischen Ländern im Jahr 2017
Bei den Abgabemengen für das Jahr 2017, ausgedrückt in mg/PCU, ist ein großer Unterschied zwischen den Ländern mit den höchsten und den niedrigsten Zahlen (Bandbreite von 3,1 bis 423,1 mg/PCU) zu beobachten.
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Gesamtabgabemengen von antimikrobiellen Wirkstoffen für Lebensmittel liefernde Tierarten zwischen 2010 und 2017, in mg/PCU, im Ländervergleich
Von der Gesamtabgabemenge des Jahres 2017 in den 31 Ländern entfielen die höchsten Mengen (ausgedrückt in mg/PCU) auf Tetracycline (30,4 %), Penicilline (26,9 %) und Sulfonamide (9,2 %). Diese drei Klassen machten zusammen 66,5% der Gesamtabgabemenge in den 31 Ländern aus.
Insbesondere zwei der für die Humanmedizin besonders wichtigen Antibiotika-Klassen wurden bei Tieren weniger eingesetzt: Die Abgabe von Polymyxinen sank um 66 % und die der Cephalosporine der dritten und vierten Generation um mehr als 20 %. Zu diesen Klassen gehören Antibiotika zur Behandlung schwerer menschlicher Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden, die gegen die meisten Medikamente resistent sind.
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Abgabemengen der verschiedenen Klassen von antimikrobiellen Wirkstoffen für Lebensmittel liefernde Tierarten in mg/PCU in 31 europäischen Ländern im Jahr 2017
Der Anteil von Schweinen, Rindern, Geflügel und Schafen/Ziegen an der Gesamt-PCU der 31 Länder belief sich auf 32 %, 31 %, 14 % bzw. 14 %.
Mittwoch, 16. Oktober 2019/ EMA/ Europäische Union.
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