Dr. Albrecht Brandes aus Niedersachsen hält 170 Sauen, 600 Ferkel und 1.200 Mastschweine mit intaktem Ringelschwanz. Er setzt verschiedene Maßnahmen erfolgreich ein, um das Risiko von Schwanzbeißen in seinem Stall zu minimieren. Der Mastschweinehalter beteiligt sich an den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gefördert werden.
Sofortmaßnahmen: Wasserdusche und Beschäftigungsmaterial
"Schwanzbeißen ist eine Verhaltensstörung, die vielfältige Ursachen hat – vor allem Stressfaktoren", erläutert der Landwirt. Seine wichtigste Sofortmaßnahme: Beißende und verletzte Tiere aus der Gruppe nehmen. Die verbliebenen Schweine einschließlich der Bucht werden danach mit Wasser abgespritzt, um mögliches Blut zu beseitigen. Der schnellen Ablenkung dienen zusätzliche Seile und Ketten oder ein Buchtentausch. "Die Rüsselscheibe, das wichtigste Organ der Schweine, will beschäftigt sein", so der Tierhalter. "Wir mischen daher Gesteinsmehl mit Schrot oder einer Handvoll Heu und bieten das regelmäßig auf einer festen Fläche oder einem Zusatztrog an, damit die Tiere wühlen können."
Konkrete Vorschläge, was sinnvoll und machbar ist
Diese und weitere Maßnahmen erläutert der Landwirt im Video unter https://youtu.be/R4OJ569DhVI. Der Schweinehalter demonstriert darin auch, welche vorbeugenden Veränderungen er in seinem Stall umsetzt, um Schwanzbeißen zu minimieren und gleichzeitig das Tierwohl im Bestand zu steigern.
Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz
Finanziert wurde das Video von den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz. Diese haben zum Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung des Tierschutzes in der Nutztierhaltung in die Praxis umzusetzen.
Januar 2019/ BLE/ Deutschland.
https://www.ble.de