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Aus dem neuen Bericht geht hervor, dass die Abgabemenge von bei Tieren verwendeten Antibiotika in Europa zwischen 2011 und 2016 um 20 % zurückgegangen ist (Daten für die 25 Länder, die Daten für diesen Zeitraum bereitgestellt haben).
Der Bericht zeigt auch, dass die Situation in den einzelnen europäischen Ländern weiterhin sehr unterschiedlich ist. In sechzehn Ländern ist die Abgabemenge um mindestens 5 % gesunken, doch in sechs Ländern wurde ein Anstieg von über 5 % beobachtet.
Der deutliche Rückgang in einigen Ländern deutet darauf hin, dass auch in anderen Ländern eine Reduzierung möglich ist.
Der Bericht zeigt bei den Abgabemengen, ausgedrückt in mg/PCU (Population Correction Unit), eine große Spanne zwischen den Ländern mit dem höchsten und dem niedrigsten Wert (von 2,9 bis 453,4 mg/PCU). 2016 belief sich die durchschnittliche Gesamtabgabemenge in den 30 Ländern auf 124,6 mg/PCU (135,5 mg/PCU im Jahr 2015), wobei das Mittel bei 57,0 mg/PCU lag.
Geografische Verteilung der Gesamtabgabemengen von Antibiotika für Lebensmittel liefernde Tiere im Jahr 2016, in mg/PCU
Diese Uneinheitlichkeit ist zum Teil auf Unterschiede in der Zusammensetzung der Viehbestände und in den Produktionssystemen der einzelnen Ländern zurückzuführen. Es gibt große Abweichungen bei der angewendeten Tagesdosis der verschiedenen antimikrobiellen Wirkstoffe, ebenso wie bei den Darreichungsformen und Behandlungsdauern. Doch diese Faktoren können die große Spanne bei den Abgabemengen der 30 Länder nur teilweise erklären, sodass auch andere Faktoren berücksichtigt werden müssen. Einige Länder haben ihre nationalen Datenerhebungssysteme im Laufe der Jahre verändert (z.B. Slowenien im Jahr 2013, Spanien 2014 und Rumänien 2015) und/oder festgestellt, dass in einigen der Jahre Informationen unvollständig sind (z.B. Bulgarien 2014, Spanien 2014), was sich auf die Daten auswirken kann. Daher sollten die in diesem Bericht dargestellten Angaben nicht für einen direkten Vergleich zwischen den Ländern verwendet werden, ohne die Unterschiede zwischen ihnen zu berücksichtigen. Ebenso sollten die Veränderungen, die im Laufe der Jahre bei bestimmten Ländern zu beobachten sind, mit Vorsicht interpretiert werden.
Insgesamt 25 Länder lieferten Daten für alle Jahre zwischen 2011 und 2016. Diese Länder verzeichneten ein Rückgang der Gesamtabgabemenge (mg/PCU) um 20,1 % (von 162,0 mg/PCU im Jahr 2011 auf 129,4 mg/PCU im Jahr 2016), wobei die Abgabemenge in 16 Ländern um mehr als 5 % sank (innerhalb einer Bandbreite von -8,7 % bis -57,8 %) und in sechs Ländern um mehr als 5 % anstieg (Bandbreite von 7,9 % bis 67,7 %).
Gesamtabgabemengen von antimikrobiellen Wirkstoffen für Lebensmittel liefernde Tiere zwischen 2010 und 2016
Was die Verteilung der PCU nach Tierart und Land betrifft, so machten Schweine, Rinder, Geflügel und Schafe/Ziegen jeweils 32 %, 31 %, 14 % bzw. 14 % aus.
Verteilung der „Population Correction Unit“ (PCU) nach Tierart und Land
Von der Gesamtabgabemenge des Jahres 2016 in den 30 Ländern entfielen die höchsten Anteile (ausgedrückt in mg/PCU) auf Tetracycline (32 %), Penicilline (26 %) und Sulfonamide (12 %). Diese drei Klassen machten zusammen 70 % der Gesamtabgabemenge aus. Bei den von der WHO als Mittel von entscheidender Bedeutung in der Humanmedizin eingestuften Antibiotika – Cephalosporine der 3. und 4. Generation, Chinolone, Polymyxine (nur Colistin) und Makrolide – entfiel auf die Antibiotika-Abgaben für Lebensmittel liefernde Tiere ein Anteil von 0,2 %, 2,6 %, 5,1 % bzw. 7,0 %.
Abgabemengen für Lebensmittel liefernde Tiere nach Tierantibiotika-Klasse im Jahr 2016
Bei den verwendeten Darreichungsformen für Gruppenbehandlungen (90,1 % der Gesamtabgabemenge) machten die Vormischungen 40,8 %, die oralen Pulver 11,9 % und die oralen Lösungen 37,4 % aus, während bei der Behandlung einzelner Tiere (9,9 %) 9,0 % der Abgabemenge auf injizierbare Präparate, 0,6 % auf intramammäre Anwendungen und 0,3 % auf orale Pasten, Boli und intrauterine Präparate entfielen.
Die Abgabemengen antimikrobieller Wirkstoffe mit entscheidender Bedeutung für die Humanmedizin zeigten einen rückläufigen Trend, der zum allgemeinen Rückgang beitrug. Zwischen 2011 und 2016 sanken die Verkäufe in den 25 Ländern, die für diesem Zeitraum Daten geliefert haben, bei den Cephalosporinen der 3. und 4. Generation um 15,4 %, bei den Polymyxinen um 39,9 % und bei den Chinolonen um 13,6 %. Unter den Chinolonen stieg die Abgabemenge von Fluorchinolonen um 6,3 %, wobei jedoch ein Rückgang von 9,8 % gegenüber 2014 zu beobachten war.
Montag, 15. Oktober 2018/ EMA/ Europäische Union.
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