Um den umsichtigen Einsatz von antimikrobiellen Behandlungen in der Tiermedizin zu fördern und die One-Health-Strategie zur Überwachung von Antibiotikaresistenzen (AMR) und des Verbrauchs antimikrobieller Mittel (AMC) zu stärken, sollte laut der „EU Joint Action on Antimicrobial Resistance and Healthcare-Associated Infections (EU-JAMRAI) die Einrichtung eines europäischen Überwachungsnetzwerks für Antibiotikaresistenzen in der Tiermedizin (EARS-Vet) in Betracht gezogen werden. Ein solches Netzwerk könnte in bereits bestehende Überwachungssysteme integriert werden.
Überwachungsziele
Ziel des EARS-Vet wäre es, die AMR-Situation zu beschreiben, AMR-Tendenzen zu verfolgen und neu auftretende AMR von bakteriellen Krankheitserregern bei Tieren in Europa aufzuspüren. Die generierten Daten könnten bei der Politikgestaltung, der Überwachung von Maßnahmen, bei Bewertungsverfahren von Antibiotikazulassungen, zur Unterstützung von Antibiotic-Stewardship-Initiativen, zur Etablierung epidemiologischer Grenzwerte, zur Unterstützung der Risikobewertung und zur Abschätzung der Belastung durch Antibiotikaresistenzen genutzt werden.
Es wird damit gerechnet, dass in den kommenden Jahren immer mehr Länder nationale Überwachungssysteme für AMR bei erkrankten Tieren einrichten werden. Daher sollte auf europäischer Ebene ein entsprechender Rahmen festgelegt werden, um eine ausreichende Harmonisierung zu gewährleisten.
Januar 2021/ Eurosurveillance/ Europäische Union.
https://www.eurosurveillance.org