Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) haben gemeinsam die Ergebnisse der ersten europaweiten integrierten Analyse der antimikrobiellen Resistenz mit Daten von Menschen, Tieren und Lebensmitteln veröffentlicht.
Der Vergleich der Daten zum Antibiotikaverbrauch bei Tieren und Menschen für das Jahr 2012 – jeweils in Milligramm pro Kilogramm geschätzte Biomasse – zeigt, dass bei Tieren insgesamt mehr Antibiotika eingesetzt wurden als bei Menschen, wenngleich von Land zu Land unterschiedliche Situationen festgestellt wurden. Der Verbrauch verschiedener üblicherweise in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotika lag bei Tieren höher als bei Menschen, während der Verbrauch von Antibiotika, die in der Humanmedizin von kritischer Bedeutung sind (wie etwa Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation), bei den Menschen höher war.
Sowohl bei Menschen als auch bei Tieren wurden bei den meisten untersuchten Kombinationen positive Zusammenhänge zwischen dem Verbrauch von Antibiotika und der entsprechenden bakteriellen Resistenz festgestellt. In einigen Fällen wurde ferner ein positiver Zusammenhang zwischen dem Antibiotika-Einsatz bei Tieren und der bakteriellen Resistenz bei Menschen ermittelt.
Trotz der interessanten Entdeckungen müssen diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden, da die aktuelle Datenlage noch sehr eingeschränkt ist und das Phänomen der antimikrobiellen Resistenz (AMR), die neben dem Antibiotikaeinsatz noch von weiteren Faktoren abhängig ist, ein überaus komplexes Problem darstellt.
Freitag, 30. Januar 2015/ EMA / Europäische Union.
http://www.ema.europa.eu