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EU erwartet Anstieg der Schweinefleischproduktion im Jahr 2020

2020 wird die Schweinefleischproduktion voraussichtlich leicht wachsen, gestützt durch günstige Preise, das Wiederanziehen der Verbrauchernachfrage und solide Exportaussichten.

27 Juli 2020
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Fleisch

Laut den „Kurzfristigen Aussichten für die EU-Agrarmärkte im Jahr 2020“ der Europäischen Kommission wird für 2020 ein Rückgang der EU-Fleischproduktion für alle Fleischsorten außer Schweinefleisch (+0,5 %) erwartet: Rindfleisch (-1,7 %), Geflügel (-2,0 %), Schaf- und Ziegenfleisch (-1,5 %).

Die Fleischexporte der EU dürften 2020 jedoch steigen, ausgenommen Geflügel. Ein besonders starker Anstieg wird beim Schweinefleisch erwartet, da die Importnachfrage aus China, dem mit Abstand führenden Abnehmerland für EU-Schweinefleisch, weiter wächst.

Der jährliche Fleischverbrauch könnte 2020 aufgrund des Rückgangs der Verbrauchernachfrage während der Lockdowns und des geringeren Inlandsangebots, das nicht durch Importe kompensiert wurde, auf 65,4 kg pro Kopf zurückgehen (-2,5 %).

Schweinefleisch

Die EU-Schweinefleischproduktion war im ersten Quartal leicht rückläufig (-0,5 % gegenüber dem Vorjahr), was auf die Rückgänge in PL (-8,2 %) und IT (-20 %) zurückzuführen ist. Andere wichtige EU-Erzeugerländer verzeichneten ein stabiles Produktionswachstum, angetrieben durch hohe Preise. So war in DE (+1,1 %) und DK (+2,7 %) ein Aufschwung zu beobachten, in NL und ES (beide +4,4 %, unter anderem dank der Wiederaufstockung der Bestände) ein anhaltend starker Anstieg und in FR (+0,6 %) ein moderates Wachstum. Die EU-Exporteure profitierten von der starken Nachfrage aus China (mit Ausnahme von PL aufgrund der Ausbreitung der ASP), die den Rückgang der Nachfrage aus anderen wichtigen Abnehmerländern (Japan, Südkorea, USA, Philippinen und Australien) kompensierte.

Als die Nachfrage in der Gastronomie einbrach, begannen die Preise, die im Laufe des Jahres 2019, als das Angebot knapper wurde und die Exporte zunahmen, in die Höhe geschnellt waren, sich dem 5-Jahres-Durchschnitt anzunähern. In den letzten Wochen sind die Preise wieder leicht gestiegen, nachdem die Gastronomie und die weltweite Nachfrage wieder auf Erholungskurs sind. Sie stabilisierten sich in Woche 25 bei 163 EUR/100 kg.

Die Schweinefleischproduktion dürfte 2020 gestützt durch günstige Preise, das Wiederanziehen der Verbrauchernachfrage und solide Exportaussichten (+10 % ggü. 2019) – vor allem nach China – sowie durch die jüngsten Investitionen in die Branche leicht wachsen (+0,5 %), vorausgesetzt, die ASP breitet sich innerhalb der EU nicht weiter aus.

Der Rückgang der Verbrauchernachfrage während der Lockdowns und das insgesamt geringere Inlandsangebot dürften dazu führen, dass der sichtbare Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch im Jahr 2020 auf unter 30 kg fallen wird.

Angesichts der anhaltenden ASP-Fälle in China rechnen die Experten mit einer weiteren Schrumpfung der Bestände, einem damit verbundenen Rückgang der Schweinefleischproduktion um 15-25 % im Jahr 2020 und einem höheren Importbedarf. Chinas Schweinefleischimporte verzeichneten bis April einen massiven Anstieg (170 % gegenüber dem Vorjahr), von dem die EU (+150 %) und andere wichtige Lieferanten (USA, Brasilien und Kanada) profitierten. Dabei konnten die letztgenannten Länder ihre Anteile an den Importen Chinas (19 %, 9 % bzw. 7 %) zum Nachteil der EU (55 %) ausbauen. Die Nachfrage nach Schlachtnebenprodukten nahm ebenfalls zu, in diesem Fall jedoch vor allem zum Vorteil der EU. Das beispiellose Ausmaß der jüngsten Handelsströme von Schweinefleisch nach China könnte sich in der zweiten Jahreshälfte abschwächen und den Verzehr von anderen (importierten) Fleischsorten forcieren.

*Nutzen Sie die interaktive Grafik von 333, um die Schweineproduktionsdaten nach Land und Jahr zu vergleichen.

6. Juli 2020/ EK / Europäische Union.
https://ec.europa.eu/

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