„Während die chinesische Importnachfrage nach Schweinefleisch begonnen hat, sich zu verlangsamen, melden andere traditionelle Importländer ein deutliches Wachstum“, so der Rabobank-Analyst Chenjun Pan. „Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte 2017 wird erwartet, dass das weltweite Schweinefleischangebot weiter zunehmen und sich der Wettbewerb um die Verbraucher auf der ganzen Welt verschärfen wird.“ Dieser potentielle Preisverfall kontrastiert mit der Stabilität, die der von der Rabobank errechnete Fünf-Nationen-Preisindex im bisherigen Verlauf des Jahres 2017 gezeigt hat.
Während im ersten Halbjahr 2016 ein deutliches Wachstum zu beobachten war, stagnierten die chinesischen Schweinefleischimporte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres. Es wird angenommen, dass die Erholung der einheimischen Produktion und die hohen internationalen Preise für die Abschwächung der Importe verantwortlich sind. In China sind die Schweinefleischpreise verglichen mit dem Rekordniveau des vergangenen Jahres um 30 % zurückgegangen. Infolgedessen zeigen sich die chinesischen Händler zurückhaltender mit den Importen.
Die Rabobank geht davon aus, dass die Schweinefleischproduktion Chinas im Jahr 2017 um etwa 2 % zulegen wird. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich die Produktion schneller erholt als erwartet, da viele Erzeuger den Markt positiv einschätzten und ihre Bestände rasch wieder aufstockten. Die Ausweitung der Schweinefleischproduktion dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte noch andauern, obwohl der Preisverfall im zweiten Quartal bereits für eine Verlangsamung gesorgt hat.
Weitere Highlights des Rabobank-Berichts „Pork Quarterly Q3 2017“ sind:
- EU: Verlangsamung der Exporte infolge hoher Preise. Das knappe Angebot und die stabile Nachfrage haben die Preise nach oben gedrückt, was sich zu einer Herausforderung für die Exporteure entwickelt. So ist das jüngst angekündigte Handelsabkommen mit Japan, das Zollsenkungen vorsieht, eine erfreuliche Nachricht für die europäischen Exporteure.
- USA: ungewisse Aussichten auf politischer Ebene. Was die US-Schweinefleischexporte angeht, so bestehen aufgrund möglicher Veränderungen in der Handelspolitik und einer starken Währung nach wie vor Unsicherheiten, wenn auch die Ergebnisse besser ausgefallen sind als erwartet. Da die schwächere Nachfrage aus China durch eine verstärkte Nachfrage aus Mexiko kompensiert wird, ist mit einem Anstieg der Gesamtexporte um etwa 10 % gegenüber 2016 zu rechnen. Angesichts der weiter zunehmenden Produktion kommt der Steigerung der Exporte eine noch größere Bedeutung zu.
- Brasilien: Exporte leiden weiterhin unter den politischen Turbulenzen. Die politischen Turbulenzen in Brasilien stellen das Land vor große Herausforderungen, und die Exporte sind in den letzten Monaten erheblich zurückgegangen. Trotz all dieser Schwierigkeiten dürfte der brasilianische Schweinefleischmarkt jedoch dank des geringeren Angebots, niedriger Futtermittelpreise und des günstigen Wechselkurses ein positives Ergebnis erzielen.
Donnerstag, 20. Juli 2017/ Rabobank/ Niederlande.
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