Der Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments zum Schutz von Tieren beim Transport (ANIT-Ausschuss), der im Juni 2020 eingesetzt wurde, um mutmaßliche Verstöße gegen EU-Vorschriften zu untersuchen, ist zu dem Schluss gekommen, dass die EU-Vorschriften in diesem Bereich in den Mitgliedstaaten nicht immer eingehalten werden und den unterschiedlichen Bedürfnissen von Tieren während des Transports nicht vollständig Rechnung tragen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse haben die Abgeordneten des ANIT-Ausschusses eine Reihe von Empfehlungsentwürfen verabschiedet:
- Videoüberwachung in Transportfahrzeugen, insbesondere beim Be- und Entladen
- Sicherstellung einer angemessenen Temperatur (zwischen 5º C und 30º C)
- Verbot des Transports von sehr jungen Tieren
- Festlegung von Transportzeitbeschränkungen
Die Abgeordneten sprechen sich für den Übergang zu einem System aus, das dem Transport von Samen oder Embryonen gegenüber dem Transport von Zuchttieren sowie dem Transport von Schlachtkörpern und Fleisch gegenüber dem Transport von Schlachttieren den Vorzug gibt. Sie fordern die Kommission auf, bis spätestens 2023 einen Aktionsplan zur Förderung dieses Übergangs vorzulegen, einschließlich eines Vorschlags zur Schaffung eines gesonderten Fonds zur Minimierung der sozioökonomischen Auswirkungen der notwendigen Anpassungen.
Die Abgeordneten kritisieren, dass es kein Kontrollsystem für Tiertransporte in Nicht-EU-Länder gebe, und fordern die Mitgliedstaaten dazu auf, alle Transporte in Nicht-EU-Länder zu kontrollieren. Die Ausfuhr lebender Tiere sollte nur genehmigt werden, wenn sie den europäischen Tierschutzstandards genügt.
Das Plenum des Europäischen Parlaments soll sich nun mit beiden Dokumenten befassen und auf der Plenartagung in Straßburg im Januar 2022 über die Empfehlungsentwürfe abstimmen.
2. Dezember 2021/ EU-Parlament/ Europäische Union.
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