Die Europäische Kommission hat vor Kurzem ihren Bericht „Short-Term Outlook for EU arable crops, dairy and meat markets in 2016 and 2017“ veröffentlicht, wonach erwartet wird, dass die Schweinefleischexporte der EU im Jahr 2016 dank des starken Anstiegs der Ausfuhren nach China ein Rekordniveau von 2,4 Millionen Tonnen (+ 18 % auf Jahresbasis) erreichen werden. Die derzeitigen Verhandlungen über den Zugang zu weiteren Märkten könnten die Exportsituation sogar noch verbessern.
Der Grund für den starken Anstieg der europäischen Ausfuhren von Schweinefleisch in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 (+ 40 %) liegt in der soliden Importnachfrage aus China, die eine Folge der Restrukturierung des nationalen Schweinefleischsektors ist. Die Schweinefleischexporte der EU nach China erreichten im April über 100.000 Tonnen und stellen derzeit einen Anteil von knapp 40 % der Gesamtausfuhren dar. Die Ausfuhren von Schlachtnebenerzeugnissen zeigten mit einem Zuwachs von 40 % im Jahresvergleich eine ähnliche Entwicklung. Dem chinesischen Agrarausblick zufolge soll die Importnachfrage nach Schweinefleisch auch mittelfristig noch andauern (900.000 Tonnen im Jahr 2025). Alle EU-Mitgliedstaaten, die nach China exportieren, konnten seit Anfang 2015 ihre Ausfuhren verdoppeln bzw. verdreifachen. Den größten Anteil an den Gesamtexporten in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 verzeichneten Deutschland, Spanien und Dänemark mit 29 %, 23 % bzw. 16 %. In Zukunft könnten allerdings der Wechselkurs zwischen Yuan und Euro und die Auswirkungen des Wirtschaftsabschwungs auf die Nachfrage der chinesischen Verbraucher zu einem Rückgang der EU-Exporte führen. Eine erhebliche Zunahme verzeichneten auch die Schweinefleischexporte in die Philippinen, die Ukraine, nach Hongkong und in die USA.
EU-Schweinefleischexporte nach China (in 1000 t)
Freitag, 8. Juli 2016/ EK/ Europäische Union
http://ec.europa.eu/agriculture