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EU-Schweinefleischproduktion rückläufig, Exporte gebremst

Die Schweinefleischproduktion ist in allen EU-Ländern rückläufig, und weniger wettbewerbsfähige EU-Preise bremsen die Exporte.

21 November 2023
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In der ersten Jahreshälfte 2023 ist die Schweinefleischproduktion in der EU um 8,6 % geschrumpft. Die stärksten Rückgänge wurden in DE (-210.000 t bzw. -9,4 %), DK (-180.000 t bzw. -21,5 %) und ES (-150.000 t bzw. -5,8 %) verzeichnet. Aufgrund dieses schwachen EU-Angebots kletterten die Binnenpreise auf ein Rekordniveau. Seit Juli zeigen die EU-Erzeugerpreise jedoch erste Anzeichen eines Rückgangs. Da die Futtermittelpreise sinken und die Gewinnspannen positiv bleiben, wird in der zweiten Jahreshälfte mit einem Anstieg des Schlachtgewichts gerechnet. Insgesamt wird für das Jahr 2023 ein Produktionsrückgang von -6,6 % erwartet.

Gleichzeitig bleibt die Nachfrage in der EU stabil, aber angesichts des geringeren Angebots wird ein Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs in der EU erwartet (um -5 % auf 30,4 kg). Neben dem verringerten Angebot spielt auch die Reaktion der Verbraucher auf die Preiserhöhungen eine wichtige Rolle, da diese ihren Schweinefleischverbrauch reduzieren oder zu anderen Fleischarten wechseln. Vor allem der Verzehr von Schweinefleisch wird häufig zugunsten von Geflügelfleisch reduziert. Wenn das Angebot wieder leicht ansteigt und sich dadurch die Erzeugerpreise weiter entspannen, könnte es daher 2024 wieder zu einem leichten Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs kommen.

EU-Schweinefleischexporte von Januar bis Juni nach Hauptabnehmern. Quelle: GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung auf Grundlage von Eurostat-Daten

EU-Schweinefleischexporte von Januar bis Juni nach Hauptabnehmern. Quelle: GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung auf Grundlage von Eurostat-Daten

Weniger wettbewerbsfähige EU-Schweinefleischpreise machen die Exporte auf den Weltmarkt zu einer echten Herausforderung. So verzeichneten die EU-Exporte in der ersten Hälfte des Jahres 2023 einen Rückgang von 20 %. Die Schweinefleischproduktion in China befindet sich auf dem Wege der Erholung, sodass weniger Importe benötigt werden. Gleichzeitig verliert die EU sowohl auf Märkten mit hoher Wertschöpfung (USA, Japan, Australien) als auch auf Märkten mit geringerer Wertschöpfung (z. B. Philippinen) Marktanteile aufgrund des stärkeren Preiswettbewerbs. Nur der britische Markt zeigt eine leicht positive Entwicklung (+2,4 % im Zeitraum Januar–Juni). Insgesamt könnten die EU-Exporte im Jahr 2023 um 16 % zurückgehen. Wenn die Preise weiter sinken, könnten einige Marktanteile zurückgewonnen werden, was zu einem Anstieg um 5 % im Jahr 2024 führen würde. Die EU-Schweinefleischimporte aus dem Vereinigten Königreich gingen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um fast 19 % zurück, nachdem sie 2022 um fast 28 % gestiegen waren. Der Grund dafür ist der derzeitige Rückgang der britischen Produktion. Da mehr als ¾ der EU-Importe auf das Vereinigte Königreich entfallen und kurzfristig kein Ersatz durch andere Lieferländer zu erwarten ist, könnten die EU-Schweinefleischimporte bis Ende 2023 um 20 % zurückgehen.

9. Oktober 2023/ Europäische Kommission/ Europäische Union.
https://agriculture.ec.europa.eu

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