Am vergangenen 26. Februar fand in Brüssel eine Sitzung zur aktuellen Situation der Ferkelkastration in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten statt. Bereits 2010 war eine Erklärung zur Abschaffung der Ferkelkastration unterzeichnet worden, bei der es sich jedoch um eine Initiative auf freiwilliger Basis handelte, die, wie sich aus der Sitzung ergeben hat, auch vorerst nicht verpflichtend durchgesetzt werden wird.
Der derzeitige Stand der Dinge ist in den einzelnen EU-Ländern unterschiedlich: das Vereinigte Königreich und Irland haben die größte Erfahrung bei der Mast von unkastrierten Schweinen, in Spanien und Portugal wachsen 80 % der männlichen Schweine unkastriert auf, und in den Niederlanden ist die Anzahl der unkastrierten Schweine von 5 % im Jahre 2009 auf 65 % im Jahre 2014 gestiegen, während in Dänemark der Anteil der unkastrierten Schweine nur 5 % und in Deutschland 5–10 % beträgt.
Auf der Sitzung wurde ebenfalls über die verschiedenen Untersuchungen und Studien informiert, die im Zusammenhang mit der Ferkelkastration durchgeführt werden:
Akzeptanz der Erzeugnisse von nicht chirurgisch kastrierten Schweinen von den Behörden und den Verbrauchern in der EU und Drittländern
Studien über die Wahrnehmung des Ebergeruchs
Koordinierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und der erzielten Ergebnisse
Weiterentwicklung der Informationen für Landwirte und andere Beteiligte der Lieferkette (aus dem Jahr 2014)
Kosten-Nutzen-Analyse der chirurgischen Kastration
Ausarbeitung eines Verzeichnisses der traditionell aus schweren Schweinen hergestellten Erzeugnisse, für die in der Erklärung eine Ausnahmeregelung vorgesehen ist
Montag, 23. März 2015/ ANAS/ Italien.
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