Laut dem jüngsten „Food Outlook“-Bericht rechnet die FAO im Jahr 2015 mit einem Anstieg der weltweiten Fleischproduktion um 1,1 % auf 318,8 Millionen Tonnen, wobei die höchsten Zuwächse in der EU, den USA und der Russischen Föderation erwartet werden. Die treibende Kraft für diese weltweite Produktionssteigerung wird voraussichtlich der Geflügelfleischsektor sein, gefolgt vom Schweinefleischsektor.
Anstieg der Schweinefleischproduktion in allen Regionen
Den Erwartungen der FAO zufolge wird die weltweite Schweinefleischproduktion 2015 um 1,3 % auf 118,8 Millionen Tonnen ansteigen und damit unter dem in den letzten zwei Jahren verzeichneten durchschnittlichen Wachstum von 2,1 % bleiben.
- Der Hauptgrund für diese Verlangsamung ist die wirtschaftliche Stagnation in China, wo knapp die Hälfte der Weltproduktion erzeugt wird. Für das Jahr 2015 wird hier mit einer Produktion von 57,1 Millionen Tonnen gerechnet, das sind 0,2 % weniger als im Vorjahr.
- In anderen Teilen Asiens wie Vietnam, den Philippinen und Indonesien soll die Produktion zulegen, während sie in Japan und der Republik Korea ebenfalls ansteigen könnte, jedoch erst gegen Ende 2015.
- Die USA haben sich schneller als erwartet von den Auswirkungen der PED erholt, was am Jahresende eine Produktionssteigerung von 6,1 % auf 11 Millionen Tonnen erwarten lässt. Das Gleiche gilt für Mexiko, wo die Produktion voraussichtlich um 3,9 % auf 1,3 Millionen Tonnen ansteigen wird.
- In Kanada und Brasilien werden niedrigere Futtermittelpreise die Produktion ankurbeln.
- In der EU wird erwartet, dass sich das Wachstum des vergangenen Jahres fortsetzt.
- In der Russischen Föderation dürfte die Wachstumsrate der Schweinefleischproduktion aller Voraussicht nach weiter ansteigen.
Handel im dritten Jahr in Folge rückläufig
Der Schweinefleischhandel dürfte 2015 im dritten Jahr in Folge zurückgehen, wenn auch mit - 0,6 % weniger stark als in den vergangenen zwei Jahren. Bedingt ist dieser Rückgang vorrangig durch die sinkende Importnachfrage seitens der Russischen Föderation.
- Die Erhöhung der inländischen Schweinefleischproduktion in Russland hat einen Rückgang der Lieferungen aus dem Ausland zur Folge. Laut den Erwartungen werden sich die russischen Schweinefleischimporte 2015 auf etwa 297.000 Tonnen belaufen, das sind 45 % weniger als im Jahr 2014 und zwei Drittel weniger im Vergleich zu 2012.
- Mit Ausnahme der EU werden voraussichtlich alle übrigen Hauptexportländer – die USA, Kanada und Brasilien – im laufenden Jahr 2015 infolge der schwächeren weltweiten Nachfrage nach Schweinefleisch Einbußen bei ihren Lieferungen hinnehmen müssen.
- Im Falle der EU werden sich die erhebliche Produktionssteigerung und die wettbewerbsfähigen Preise in einem Exportanstieg in Höhe von etwa 5 % niederschlagen.
- Eine genauere Analyse der Handelsdaten zeigt, dass die betroffenen Exporteure dabei sind, sich auf das russische Einfuhrverbot einzustellen und alternative Märkte ausfindig zu machen. So hat die EU zum Beispiel ihre Exporte nach Asien, aber auch nach Afrika, Ozeanien und Nordamerika umgeleitet.
Donnerstag, 8. Oktober 2015/ FAO.
http://www.fao.org