Die Schätzung der weltweiten Getreideproduktion für 2014 wurde auf 2.544 Millionen Tonnen angehoben, hauptsächlich aufgrund einer besser als erwarteten Maisernte in der Europäischen Union, wie aus dem jüngsten Getreidebericht der FAO hervorgeht. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, würde die weltweite Getreideproduktion 2014 das Rekordergebnis des Jahres 2013 noch um 1 Prozent übertreffen.
Mit Blick auf das Erntejahr 2015 wird erwartet, dass die weltweite Weizenproduktion 2015 etwa 722 Millionen Tonnen erreicht. Diese Prognose liegt knapp 1 Prozent unter der aktuellen Schätzung für 2014, was im Wesentlichen auf die reduzierten Aussaatmengen in der EU zurückzuführen ist. Ferner wird erwartet, dass sich die Ernten in China, Indien und Pakistan wieder den Rekordwerten des Jahres 2014 nähern, während die Produktion in der Russischen Föderation und der Ukraine schrumpfen dürfte.
Was das Grobgetreide angeht, so wird mit der Aussaat in der nördlichen Erdhalbkugel erst in Kürze begonnen. Doch erste Indizien aus der südlichen Halbkugel – wo die Pflanzungen weiter fortgeschritten sind – lassen vermuten, dass die Produktion 2015 im Vergleich zu den hervorragenden Ergebnissen des letzten Jahres kleiner ausfallen wird. Insbesondere zeichnet sich nach der extremen Trockenheit zu Beginn des Jahres ein deutlicher Einbruch (von etwa 33 %) der Maisproduktion in Südafrika ab.
Die Prognosen hinsichtlich der Reisernte sind für 2015 in den Ländern der Südhalbkugel im Allgemeinen positiv, wobei in Asien besonders in Indonesien und Sri Lanka und in Südamerika vor allem in Kolumbien und Paraguay erhebliche Steigerungen erwartet werden. In Australien sieht die offizielle Prognose einen Produktionsrückgang von 18 % und spiegelt damit die andauernde Knappheit von Bewässerungswasser wider.
Ihre Prognose zum weltweiten Getreideverbrauch 2014/15 hob die FAO im Vergleich zum März um knapp 17 Millionen Tonnen auf 2.493 Millionen Tonnen an, vorwiegend aufgrund rückwirkender Korrekturen für China und Indien. Die Prognose zu den weltweiten Getreidevorräten am Ende des Landwirtschaftsjahres 2015 wurde seit dem Bericht des letzten Monats ebenfalls nach oben korrigiert und beläuft sich nun auf 645 Millionen Tonnen. Hauptgrund für diese Erhöhung waren Aufwärtskorrekturen der Weizen- und Maisvorräte in China.
Auf Grundlage der derzeitigen Prognosen zu Getreidevorräten und -verbrauch könnte das Verhältnis zwischen Vorräten und Verbrauch für 2014/15 auf 25,9 % klettern, den höchsten Stand seit 2001/02.
Donnerstag, 2. April 2015/ FAO
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