Die wichtigsten Entwicklungen im Jahr 2019
Die weltweite Fleischproduktion im Jahr 2019 wird auf 335 Millionen Tonnen (Schlachtkörperäquivalent) geschätzt, das sind 1,0 Prozent weniger als 2018. Damit hat sich der stabile Wachstumstrend der letzten zwei Jahrzehnte nicht mehr fortgesetzt, was vor allem auf die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China und ihre Ausbreitung auf mehrere ostasiatische Länder zurückzuführen ist.
Schweinefleisch
Infolge der Ausbreitung der ASP wird die weltweite Schweinefleischproduktion im Jahr 2019 voraussichtlich auf 110,5 Millionen Tonnen sinken, was einem Rückgang von 8,5 Prozent gegenüber 2018 entspricht. In China dürfte die Schweinefleischproduktion 2019 um mindestens 20 Prozent zurückgehen, das sind fast 11 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Die ASP-Ausbreitung hat auch in Vietnam die Schweinebestände stark reduziert. Über 5,9 Millionen Schweine wurden gekeult, das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Schweinebestandes des Landes. Wie auch in anderen Ländern führten die gestiegenen Schweinefleischpreise dazu, dass die Verbraucher auf andere Fleischerzeugnisse umstiegen.
Vor allem aufgrund der starken Nachfrage aus Asien wird die Schweinefleischproduktion auf dem amerikanischen Kontinent voraussichtlich zulegen, insbesondere in den USA und Brasilien. Auch in Europa wird ein Wachstum der Produktion erwartet, vor allem in der Russischen Föderation (um etwa 3 Prozent) und in geringerem Maße in der Europäischen Union. Trotz der Vergeltungszölle sorgte die starke Nachfrage aus China auch in den USA für einen deutlichen Anstieg der Produktion, die um 4,8 Prozent auf 12,5 Millionen Tonnen wachsen dürfte. Gleichzeitig wird in Brasilien mit einer Produktionssteigerung von etwa 5,5 Prozent gerechnet.
Die weltweiten Schweinefleischexporte dürften im Jahr 2019 um 12,2 Prozent auf 9,3 Millionen Tonnen wachsen, fast ausschließlich aufgrund des Anstiegs der chinesischen Importe, die den Schätzungen zufolge 90 Prozent des Exportzuwachses ausmachen werden. Bis September hatte China seine Importe im Vergleich zum Vorjahr bereits um 29 Prozent erhöht. Neben anderen Ländern wird auch Japan seine Importe steigern, wenn auch nur geringfügig, da die inländische Produktion voraussichtlich wachsen wird.
Die starke internationale Nachfrage und das relativ knappe Angebot haben dazu beigetragen, dass die Schweinefleisch-Exportpreise der Europäischen Union zwischen Januar und Oktober dieses Jahres um über 30 Prozent gestiegen sind.
Auch die brasilianischen Exporte dürften in diesem Jahr ein Plus verzeichnen, insbesondere aufgrund der lebhaften Importnachfrage aus China. Demgegenüber leitete Kanada infolge eines vorübergehendes Einfuhrverbot seitens Chinas zwischen Juni und Anfang November dieses Jahres seine Schweinefleischexporte in andere Märkte um, insbesondere nach Mittelamerika – vor allem nach Mexiko, Kuba und Panama –, und konnte damit die Einbußen in anderen Ländern teilweise ausgleichen. Infolge der wachsenden Nachfrage aus China dürfte unter anderem auch Chile im Jahr 2019 einen Anstieg seiner Exporte um etwa 20 Prozent verzeichnen.
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Dezember 2019/ FAO.
http://www.fao.org/