Im zweiten Jahr in Folge wird mit einem starken Rückgang der weltweiten Schweinefleischproduktion gerechnet, die 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 8 % auf 101 Mio. Tonnen sinken dürfte.
In China wird die Schweinefleischproduktion voraussichtlich um 20 % auf 35 Mio. Tonnen zurückgehen, was weitgehend auf die Ausbreitung der ASP zurückzuführen ist. Bereits 2019 war die Produktion um 21 % geschrumpft. Auch in Vietnam und auf den Philippinen sind die Produktionsrückgänge auf die ASP-Ausbrüche zurückzuführen, während in der Ukraine ein geschrumpfter Schweinebestand voraussichtlich eine geringere Produktion zur Folge haben wird. In den USA stehen die negativen Produktionsaussichten hauptsächlich im Zusammenhang mit Marktstörungen aufgrund von COVID-19.
In der EU und im Vereinigten Königreich dagegen treibt die starke Importnachfrage, insbesondere aus China, die Expansion des Sektors voran. In Brasilien stützen stabile Futterkosten und große Schweinebestände die Produktion, während in der Russischen Föderation das Produktionswachstum durch umfangreiche Investitionen in neue Zucht- und Verarbeitungsanlagen angekurbelt wird.
Den Erwartungen zufolge dürften die Schweinefleischimporte Chinas 2020 um 1,2 Mio. Tonnen bzw. 42 Prozent auf 4,1 Mio. Tonnen ansteigen, das wären 40 Prozent des weltweiten Handelsvolumens mit Schweinefleisch. Auch die Einfuhren der Philippinen und Vietnams werden voraussichtlich steigen, hauptsächlich zum Ausgleich der durch die ASP verursachten Produktionsausfälle. Das begrenzte Inlandsangebot dürfte auch die Importe der Ukraine erhöhen. Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass sich die Schweinefleischimporte der Republik Korea aufgrund eines Rückgangs der inländischen Gastronomieverkäufe reduzieren werden.
Die weltweiten Schweinefleischexporte werden für das Jahr 2020 auf 10,6 Mio. Tonnen prognostiziert. Dies entspricht einem Anstieg von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der vor allem auf die erwarteten höheren Importe durch China sowie auf die erwarteten moderaten Zuwächse bei den Lieferungen nach Vietnam, die Philippinen, Chile und die Ukraine zurückzuführen ist.
Trotz des erwarteten leichten Produktionsrückgangs dürften die USA einen Anstieg ihrer Exporte um 13 Prozent verzeichnen, wobei der Großteil davon nach China, Mexiko, Japan, Kanada, die Republik Korea und Australien gehen wird. In der EU und im Vereinigten Königreich hat sich das Angebot aufgrund des sinkenden inländischen Schweinefleischverbrauchs und der steigenden Produktion erhöht, was zu vermehrten Exporten, insbesondere nach China, führen könnte, nachdem vor kurzem Abkommen zwischen China und wichtigen EU-Lieferanten unterzeichnet wurden. Auch Brasiliens Schweinefleischexporte könnten aufgrund vermehrter Lieferungen nach China zulegen, obwohl die Lieferungen an andere Handelspartner möglicherweise zurückgehen.
6. August 2020/ FAO/ Vereinigte Nationen.
http://www.fao.org/